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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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begegnete Stefanos Blick. »Es fängt alles wieder von vorn an, nicht
    wahr?«
    Stefano schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was los ist«, erwiderte er.
    »Aber wir werden alle auf der Hut sein müssen, bis wir es herausgefunden
    haben.«
    »Oh, das ist ja vielleicht tröstlich«, murrte Meredith, während sie sich
    mit ihren grauen Augen wachsam auf dem Bahnsteig umsah.
    Stefano verschränkte die Arme vor der Brust und rückte näher an Elena
    und Bonnie heran. All seine Sinne, normale wie paranormale, waren hell-
    wach. Er griff mit seiner Macht um sich und versuchte, irgendein
    übernatürliches Bewusstsein in seiner Nähe aufzuspüren. Aber er fühlte
    nichts Neues oder Erschreckendes, nur das gelassene Hintergrundsum-
    men ganz gewöhnlicher Menschen, die ihren alltäglichen Angelegenheiten
    nachgingen.
    Das reichte aber keineswegs, um seine Sorgen aus der Welt zu schaffen.
    Dazu hatte Stefano in seinem sechshundertjährigen Vampirdasein zu viel
    gesehen: Vampire, Werwölfe, Dämonen, Geister, Engel, Hexen, alle mög-
    lichen Wesen, die Menschen auflauerten oder sie mit Methoden beein-
    flussten, die sich die meisten Menschen nicht einmal vorstellen konnten.
    Und als Vampir wusste er eine Menge über Blut. Mehr als er zugeben
    mochte.
    Er hatte bemerkt, wie Meredith ihm einen kurzen, argwöhnischen Blick
    zugeworfen hatte, als Bonnie zu bluten begann. Ihre Vorsicht war wohlbe-
    gründet: Wie konnten sie ihm vertrauen, wenn es doch in seiner Natur lag,
    sie zu töten?
    Blut war die Essenz des Lebens; das, was die Existenz eines Vampirs
    noch
    Jahrhunderte
    aufrechterhielt,
    nachdem
    seine
    natürliche
    Lebensspanne eigentlich beendet sein sollte. Blut war bei vielen Zaubern,
    guten wie bösen, die zentrale Zutat. Blut hatte seine eigenen Kräfte; Kräfte,
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    die zu nutzen schwierig und gefährlich war. Aber Stefano hatte noch nie
    erlebt, dass Blut ein solches Eigenleben geführt hätte wie heute auf Bon-
    nies Arm.
    Ihm kam ein Gedanke. »Elena«, sagte er und drehte sich zu ihr um.
    »Hmmm?«, antwortete sie geistesabwesend und beschattete mit einer
    Hand die Augen, während sie die Gleise entlang spähte.
    »Du hast gesagt, die Rose hätte einfach auf der Verandatreppe gelegen,
    als du heute Morgen die Tür aufgemacht hast?«
    Elena strich sich eine Haarsträhne aus den Augen. »Tatsächlich war es
    nicht ganz so. Caleb Smallwood hat sie dort gefunden und mir überreicht,
    als ich die Tür geöffnet habe, um ihn hereinzulassen.«
    »Caleb Smallwood?« Stefano kniff die Augen zusammen. Elena hatte
    zuvor mal erwähnt, dass ihre Tante Caleb eingestellt hatte, um einige
    Arbeiten rund um Haus und im Garten zu erledigen. Aber sie hätte ihm
    besser gleich sagen sollen, dass Caleb ihr die Rose ins Haus gebracht hatte.
    »Tyler Smallwoods Cousin? Der Typ, der einfach aus dem Nichts auf-
    getaucht ist und jetzt bei euch herumlungert? Der, der wahrscheinlich ein
    Werwolf ist, wie der Rest seiner Familie?«
    »Du hast ihn doch noch gar nicht kennengelernt. Er war vollkommen in
    Ordnung. Anscheinend war er schon den ganzen Sommer über in der
    Stadt, ohne dass irgendetwas Merkwürdiges passiert ist. Wir erinnern uns
    einfach nicht an ihn.« Ihr Tonfall war forsch, aber ihr Lächeln erreichte
    ihre Augen nicht.
    Wie automatisch streckte Stefano seinen Geist aus, um mit ihr zu
    sprechen, um ein privates Gespräch darüber zu führen, was sie wirklich
    empfand. Aber es gelang ihm nicht. Er hatte sich so sehr an diese Ver-
    bindung zwischen ihnen gewöhnt und darauf verlassen, dass er jetzt im-
    mer wieder vergaß, dass sie gar nicht mehr da war; er konnte Elenas Ge-
    fühle, ihre Aura spüren, aber sie konnten sich nicht länger telepathisch
    miteinander austauschen. Er und Elena waren wieder getrennt. Enttäuscht
    ließ Stefano die Schultern sinken.
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    Bonnie runzelte die Stirn, und der Sommerwind wehte ihr die rot-
    blonden Kringellöckchen ums Gesicht. »Ist Tyler denn überhaupt ein
    Werwolf? Wenn Sue lebt, hat er sie doch gar nicht getötet, um ein Werwolf
    zu werden, richtig?«
    Elena rang die Hände gen Himmel. »Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist er
    weg, und das tut mir alles andere als leid. Selbst vor seiner Verwandlung
    zum Werwolf war er ein echter Mistkerl. Erinnert ihr euch, welch ein
    Schläger er in der Schule war und wie er uns so ekelhaft angebaggert hat?
    Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Caleb einfach ein normaler Junge
    ist. Ich hätte es gespürt, wenn mit ihm etwas nicht

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