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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Schlaganfall nahe sein.
    »Tante Judith und ich hatten Streit – zumindest denke ich das. Aber ich
    bekomme nicht heraus, warum«, gestand Elena. »Ich kann nicht danach
    fragen, weil ich es offensichtlich bereits wissen sollte.«
    »Eigentlich müsste doch jetzt alles perfekt sein, oder?«, fragte Bonnie
    sehnsüchtig. »Wir haben doch wirklich genug durchgemacht.«
    »Mir macht diese ganze Verwirrung gar nicht so viel aus, solange wir
    unser reales Leben wiederhaben«, bemerkte Matt ernst.
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    Daraufhin sagte erst einmal keiner mehr etwas, bis Meredith die Stille
    durchbrach. Sie wollte die anderen von ihren düsteren Gedanken ablen-
    ken. »Hübsche Rose, Elena. Ein Geschenk von Stefano?«
    »Auch wenn es dich überrascht: Nein, ist sie nicht«, antwortete Elena.
    »Sie lag heute Morgen auf der Verandatreppe.« Sie drehte die Blume zwis-
    chen den Fingern. »Aber sie stammt aus keinem der Gärten in unserer
    Straße. Niemand hat solch schöne Rosen.« Sie lächelte Stefano neckisch
    an, der daraufhin etwas angespannt wirkte. »Es ist mir ein Rätsel.«
    »Muss wohl von einem heimlichen Bewunderer kommen«, meinte Bon-
    nie. »Darf ich mal sehen?«
    Elena reichte die Rose zum Beifahrersitz vor, und Bonnie drehte den
    Stängel sorgfältig in der Hand und betrachtete die Blüte aus allen
    Winkeln. »Sie ist zauberhaft«, stellte sie fest. »Die perfekte Rose. Wie ro-
    mantisch!« Sie tat so, als sei sie außer sich vor Verzückung, und hob die
    Rose theatralisch an ihre Stirn. Dann zuckte sie zusammen. »Aua!
    Autsch!«
    Blut floss an ihrer Hand hinab. Viel mehr Blut, als der Stich einer ein-
    zelnen Dorne hätte bewirken können, bemerkte Meredith und griff in ihre
    Tasche, um ein Papiertaschentuch herauszuholen. Matt fuhr von der
    Straße ab.
    »Bonnie …«, begann er.
    Stefano sog scharf die Luft ein und beugte sich vor. Seine Augen
    weiteten sich. Meredith vergaß das Papiertaschentuch, denn sie be-
    fürchtete, dass bei dem plötzlichen Anblick von Blut Stefanos Vampirnatur
    die Oberhand gewinnen könnte.
    Dann keuchte Matt auf, und Elena sagte scharf: »Eine Kamera, schnell!
    Irgendjemand muss mir sein Handy geben!« Ihr Befehlston war so
    eindringlich, dass Meredith ihr automatisch ihr Handy reichte.
    Während Elena die Handykamera auf Bonnie richtete, erkannte
    Meredith endlich, was die anderen so erschreckt hatte.
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    Das dunkelrote Blut rann Bonnies Arm hinunter, aber nicht in gerader
    Linie, sondern in Bögen und Schleifen, sodass es bis zum Ellbogen einen
    einzigen, langen Schriftzug formte:
    sabrinasabrinasabrinasabrina
    Der Name, der Meredith monatelang gequält hatte.

Kapitel Sieben
    »Wer ist denn Sabrina?«, fragte Bonnie entrüstet, sobald sie sich das Blut
    abgewischt hatte. Sie legte die Rose vorsichtig zwischen sich und Matt,
    denn jetzt wollte sie keiner mehr berühren. So schön sie auch war, umgab
    sie aus Stefanos Sicht doch zugleich etwas Finsteres.
    »Sabrina Dell «, antwortete Meredith scharf. »Dr. Sabrina Dell. Die
    Gerichtsmedizinerin.«
    »Die, die mit Alaric zusammenarbeitet?«, fragte Bonnie. »Aber warum
    sollte ihr Name in Blut geschrieben auf meinem Arm auftauchen? In
    Blut !«
    »Das wüsste ich auch gern«, meinte Meredith stirnrunzelnd.
    »Es könnte eine Art Warnung sein«, überlegte Elena laut. »Aber wir
    wissen es nicht. Also werden wir wie geplant zum Bahnhof fahren, Alaric
    und Sabrina treffen, und dann …«
    »Und dann?«, hakte Meredith nach und sah dabei in Elenas kühle blaue
    Augen.
    »Dann werden wir tun, was auch immer wir tun müssen«, vollendete
    Elena. »Wie gewöhnlich.«
    Bonnie jammerte noch immer, als sie den Bahnhof erreichten und ge-
    meinsam ausstiegen.
    Geduld, beruhigte Stefano sich selbst. Im Allgemeinen mochte er Bon-
    nies Gesellschaft, aber gerade jetzt, da sein Körper sich nach dem mensch-
    lichen Blut sehnte, an das er sich so sehr gewöhnt hatte, fühlte er sich …
    miserabel. Er rieb sich seinen schmerzenden Kiefer.
    »Ich hatte wirklich gehofft, dass wir zumindest ein paar Tage genießen
    könnten, in denen alles wieder normal ist«, stöhnte Bonnie zum, wie es
    schien, tausendsten Mal.
    »Das Leben ist nicht fair, Bonnie«, stellte Matt düster fest. Stefano sah
    ihn überrascht an – Matt war sonst immer der Erste, der die Mädchen
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    aufheiterte. Aber jetzt lehnte der hochgewachsene, blonde Junge mit hän-
    genden Schultern an dem geschlossenen Fahrkartenschalter, die Hände
    tief in den Taschen vergraben.
    Matt

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