Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot
Stefano,
der ihr vom Rasen unter ihrem offenen Fenster zuwinkte. Sie winkte
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lachend zurück. Die seltsamen Gefühle, die sie tief in Stefanos Geist
aufgespürt hatte, schob sie für den Moment beiseite. Er bedeutete ihr, dass
er zur Vorderseite des Hauses ging und sie dort gleich sehen würde.
Sie lachte erneut und sprang auf, um sich für das Picknick in Hot
Springs fertig zu machen. Es war schön, einfach wieder ein Mädchen sein
zu können, das sich um solche Dinge wie Hausarrest Sorgen machte. Es
fühlte sich … angenehm normal an.
Als Elena einige Minuten später die Treppe hinunterging, bekleidet mit
Shorts und einem hellblauen T-Shirt, das Haar zu einem Pferdeschwanz
zurückgebunden, klingelte es an der Tür.
»Das wird Stefano sein«, rief sie, als Tante Judith in der Küchentür
auftauchte. Elena schnappte sich ihre Strandtasche von der Bank im Flur
sowie die Kühlbox für die Getränke.
»Elena!«, tadelte Tante Judith. »Du musst etwas essen, bevor du
gehst!«
»Keine Zeit«, erwiderte Elena und lächelte angesichts der Vertrautheit
dieser Auseinandersetzung. »Ich werde mir unterwegs einen Muffin besor-
gen oder so was.« Während Elenas Highschool-Zeit hatten sie und Tante
Judith diese oder ähnliche Worte fast täglich gewechselt.
»Oh, Elena«, sagte Tante Judith und verdrehte die Augen. »Rühr dich
bloß nicht von der Stelle, junge Dame. Ich bin gleich wieder da.«
Elena öffnete die Tür und schaute lächelnd in Stefanos Augen. »Oh,
hallo, Fremder«, murmelte sie leise. Er küsste sie, eine süße Berührung
seiner Lippen auf ihren.
Tante Judith kam in den Flur zurückgeeilt und drückte Elena einen
Müsliriegel in die Hand. »Bitte schön«, sagte sie. »Dann hast du wenig-
stens etwas im Magen.«
Elena umarmte sie schnell. »Danke, Tante Judith«, antwortete sie. »Bis
später.«
»Viel Spaß, aber vergiss bitte nicht, dass heute Abend Margarets Tan-
zvorführung stattfindet«, sagte Tante Judith. »Sie ist deswegen schon ganz
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aufgeregt.« Tante Judith winkte ihnen von der Tür aus nach, während
Elena und Stefano auf den Wagen zuschlenderten.
»Wir treffen uns mit den anderen in der Pension und fahren dann
zusammen nach Hot Springs«, erklärte Stefano. »Matt und Meredith
fahren beide in ihren Autos.«
»Oh, gut, dann wird es nicht so eng wie gestern. Nicht dass ich etwas
dagegen gehabt hätte, auf deinem Schoß zu sitzen, aber dann besteht nicht
die Gefahr, dass Sabrina in der Mitte zerquetscht wird«, meinte Elena. Sie
hob das Gesicht gen Himmel und räkelte sich wie eine Katze im
Sonnenschein. Eine Brise fuhr durch ihren Pferdeschwanz, und sie schloss
die Augen und kostete das Gefühl aus. »Es ist ein herrlicher Tag für ein
Picknick«, sagte sie. Die Welt war erfüllt von Vogelgezwitscher und vom
Rascheln der Bäume. Feine, kleine weiße Wolken hoben sich von dem
strahlenden Blau des Himmels ab. »Würde es Unglück bringen zu be-
haupten, dass an einem Tag wie diesem nichts schiefgehen kann?«, fragte
sie.
»Ja, das würde es«, erwiderte Stefano mit ernstem Gesicht, während er
ihr die Beifahrertür öffnete.
»Dann werde ich es nicht behaupten«, erklärte Elena. »Ich werde es
nicht einmal denken. Aber ich fühle mich so gut. Ich war seit einer
Ewigkeit nicht mehr in Hot Springs.« Sie grinste voller Vorfreude, und
Stefano lächelte sie an. Doch da fiel Elena einmal mehr auf, dass in seinen
Augen eindeutig etwas Unbekanntes lag – etwas Beunruhigendes.
Kapitel Zwölf
»Es wird ein wunderschöner Tag – perfekt für ein Picknick«, stellte
Meredith gelassen fest.
Bonnie hatte Sabrina taktvoll, aber entschieden in Matts Wagen ver-
frachtet, statt in Meredith’, und so war Meredith zum ersten Mal seit Alar-
ics Ankunft – endlich! – mit ihm allein. Eine Hälfte von ihr wollte einfach
von der Straße abfahren, Alaric packen und ihn küssen und küssen und
küssen, so froh war sie darüber, dass er endlich wieder da war. Während
des ganzen Wahnsinns der letzten Monate hatte sie sich ständig gewün-
scht, er wäre da gewesen, um an ihrer Seite zu kämpfen, er wäre da
gewesen, um ihr Halt zu geben.
Aber die andere Hälfte von ihr wollte von der Straße abfahren, Alaric
packen und von ihm verlangen, dass er ihr genau erklärte, in welcher Bez-
iehung er zu Dr. Sabrina Dell stand.
Stattdessen saß sie am Steuer, fuhr friedlich die Straße entlang, die
Hände brav auf zehn und zwei Uhr am Lenkrad,
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