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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nur um seine Hände beschäftigt zu halten. Er aß und trank kaum etwas, aber die Leute fühlten sich wohler, wenn sie den Einruck hatten, er täte es. Alles wirkte wie eine ganz normale unbeschwerte Frühstücksszene, bis auf James’ vollkommen verwirrten Gesichtsausdruck.
    »I ch verstehe das nicht«, sagte er und schaute fragend von Elena zu Stefano. »W arum versucht ihr, einen Vampir zu retten?«
    Elena öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder und dachte für einen Moment nach. »E r ist Stefanos Bruder«, erklärte sie schließlich energisch. »U nd wir lieben ihn.«
    James warf Stefano einen empörten Blick zu, und Stefano versuchte, sich zu erinnern, ob James ahnte, dass er ebenfalls ein Vampir war. Offensichtlich nicht.
    »D amon hat an unserer Seite gekämpft und viele Menschen gerettet«, fuhr Elena fort. »W ir müssen ihm eine Chance geben, sich wieder zu bessern. Wir können nicht einfach all das Gute vergessen, das er getan hat.«
    Andrés nickte. »E s widerstrebt euch, ihn zu töten, wenn es vielleicht noch eine andere Lösung gibt, eine Möglichkeit, sein Fehlverhalten zu kontrollieren.«
    James schüttelte den Kopf. »I ch bin mir nicht sicher, ob ich den Verzehr von Menschen als Fehlverhalten bezeichnen würde«, bemerkte er. »E s tut mir leid, Elena. Ich denke nicht, dass ich Ihnen da helfen kann.« Stefano verkrampfte sich und spürte, wie sich der Kaffeelöffel in seiner Hand verbog.
    »W ir werden ihn zur Vernunft bringen«, versicherte Elena entschlossen und reckte das Kinn vor. »E r wird für niemanden mehr eine Gefahr darstellen.«
    Andrés seufzte und legte die Hände flach auf den Tisch; sein Gesicht zeigte nicht den leisesten Anflug eines Lächelns. »D u hast einen Eid geleistet«, stellte er fest. »D ie Wächter sind von ihren Regeln überzeugt, und da du diesen Regeln zugestimmt hast, musst du deine Aufgabe erfüllen oder die Konsequenzen auf dich nehmen. Aber selbst wenn du deine Versetzung an den Himmlischen Hof akzeptierst, wird die Aufgabe lediglich einem anderen Irdischen Wächter übertragen werden.« Er verzog das Gesicht und da verlor Stefano auch die letzte Hoffnung. Andrés hatte ihnen gerade gesagt, dass vielleicht er der Nächste sein würde, der den Auftrag bekam, Damon zu töten. Wenn Elena dann noch irgendwie aus der Sache herauskommen wollte, würden sie gegen Andrés kämpfen müssen.
    In Elenas Augen glänzten Tränen. »E s muss doch irgendeine Möglichkeit geben, alles in Ordnung zu bringen«, überlegte sie verzweifelt. »W ie rufe ich die Oberwächterin zurück? Vielleicht kann ich vernünftig mit ihr reden. Nicolaus ist viel gefährlicher als Damon. Selbst wenn du Damons Rettung nicht zustimmst, musst du doch einsehen, dass Nicolaus derjenige ist, auf den wir uns konzentrieren müssen.«
    »D u kannst eine Oberwächterin aber nicht rufen«, erwiderte Andrés bekümmert. »S ie erscheinen nur, um einen Auftrag zu erteilen oder wenn der Auftrag erledigt ist.« Er schüttelte langsam den Kopf. »E lena, hier gibt es keine Grauzonen. Du verspürst doch bereits den Drang, deine Mission zu erfüllen, nicht wahr? Es wird nur noch schlimmer werden.«
    Elena schlug die Hände vors Gesicht und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. Stefano berührte sie an der Schulter, und sie lehnte sich an ihn, während er ihr lautlos seine Unterstützung zusicherte. Kurz darauf hob sie den Kopf, einen entschlossenen Zug um den Mund. »O kay«, sagte sie. »D ann werde ich etwas anderes versuchen. Ich gebe nicht auf.«
    »I ch werde dir helfen, wenn ich kann«, antwortete Andrés. »A ber wenn deine Aufgabe an mich übergeht, habe ich keine Wahl.«
    Elena nickte und stand energisch auf. Stefano machte Anstalten, ihr zu folgen, aber sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte ihn sanft wieder herunter. »I ch muss das allein tun«, sagte sie entschuldigend. Sie küsste ihn sachte, und während Stefano ihre warmen Lippen auf seinen spürte, versuchte er, ihr so viel Liebe und Vertrauen wie möglich zu senden.
    Auch ich habe noch etwas zu erledigen, dachte er. Er wusste nicht, wann er zurück sein würde. Plötzlich begriff er in atemloser Panik, dass dies das letzte Mal sein könnte, dass sie einander sahen. Er umarmte Elena so lange, wie er nur konnte. Bitte, Elena, sei vorsichtig.
    Es war ganz leicht, Damon zu finden. Als Elena sich dem Schmerz öffnete, der schon den ganzen Tag an ihr nagte, schien der Weg zu Damon leuchtend vor ihr auf, und sie brauchte lediglich

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