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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Schiffsreparaturen und der Schiffsausrüstung empörte.
    Hol's der Teufel! Die Kosten sind um fünfzig Prozent gestiegen – und keinerlei Aussichten, daß sie wieder fallen. Soll ich im nächsten Jahr neue Klipper auf Kiel legen oder mit dem auszukommen versuchen, was wir haben? Daraufbauen, daß die See kein Schiff behält? Nein, das darf ich nicht.
    So gab er einen neuen Klipper in Auftrag. Er wollte ihn Tessan Cloud nennen, und das Schiff sollte das Geburtstagsgeschenk für Culum werden. Aber nicht einmal der Gedanke an einen neuen, schönen Klipper vermochte ihm heute Freude zu bereiten. Die Lotus Cloud fiel ihm ein, die in Glasgow bald gebaut werden sollte und das Seegefecht mit Wu Kwok im nächsten Jahr – wenn er dann noch am Leben war – oder mit Wu Fang Tschoi, seinem Vater, und dessen Piraten. Er fragte sich auch, ob Scraggers Jungen wohl sicher nach England gelangen würden. Es konnte noch einen Monat dauern, bis sie dort waren – und weitere drei Monate, bis er die Bestätigung erhielt.
    Struan verließ sein Kontor, begab sich in den Englischen Klub und unterhielt sich dort eine Weile mit Horatio, danach mit einigen Chinahändlern; später spielte er eine Partie Billard. Aber weder die Gesellschaft noch das Spiel machten ihm Spaß. Die Gespräche drehten sich immer nur um Geschäfte; alle waren von Sorge erfüllt, alle hatten Angst vor Verwicklungen auf internationaler Ebene, alle fürchteten sie das gewaltige Risiko, das in diesem Jahr mit dem Handel verbunden war.
    Er setzte sich in den großen, stillen Lesesaal und griff nach den Zeitungen der letzten Postsendung, die drei Monate alt waren.
    Nur mit Mühe gelang es ihm, sich auf einen Leitartikel zu konzentrieren. Es war darin von einer immer weiter um sich greifenden Unruhe in der Industriebevölkerung der Midlands die Rede. Man versicherte, es sei unumgänglich, für einen langen Arbeitstag auch einen gerechten Lohn zu zahlen. In einem anderen Artikel wurde darüber geklagt, daß der riesige Industrieapparat Englands nur mit halber Kapazität arbeitete, und die Forderung erhoben, daß man neue und größere Märkte erschließen müsse, damit dieser Reichtum produktiv werden und neuen Wohlstand hervorbringen könne; höhere Produktion bedeutete billigere Waren, Zunahme der Beschäftigten und höhere Löhne.
    Da gab es Meldungen über Spannungen und das Aufziehen von Kriegswolken; Preußen machte mehr und mehr seinen Einfluß auf die anderen deutschen Staaten geltend, um die Vorherrschaft an sich zu reißen; auch über Rußland und dem Österreich der Habsburger zog sich etwas zusammen; in den italienischen Staaten gärte es, das Königreich Neapel stand auf wackligen Füßen, ein Zusammenschluß dieser Staaten lag in der Luft; der Papst, von den Franzosen unterstützt, war ebenfalls in die politische Arena getreten; in Südafrika herrschte Unruhe, weil die Buren, die am Ende des vorigen Jahrzehnts die Kapkolonie verlassen und im Großen Treck ausgewandert waren, nun die Freistaaten Transvaal und Oranje gegründet hatten – eine Bedrohung für die englische Kolonie Natal; in Osteuropa kam es zu antisemitischen Tumulten und Pogromen; Katholiken bekämpften Protestanten, Mohammedaner Hindus, Katholiken und Protestanten, und alle zusammen waren sie untereinander uneins; in Amerika wurde gegen die Indianer gekämpft; dazu kam eine steigende Feindseligkeit zwischen den Nord- und Südstaaten sowie zwischen Amerika und Großbritannien wegen Kanada; wohin man sah, nichts als Unruhe. Ob es nun Irland, Finnland, Indien, Ägypten oder der Balkan war…
    »Ganz gleich, was man liest«, stieß Struan hervor, »die ganze Welt ist wahrhaftig verrückt!«
    »Was reizt Sie so, Tai-Pan?« fragte Horatio, der aus seinen von Haß erfüllten Gedanken gerissen wurde.
    »Die ganze Welt ist verrückt, das ist es, was mich ärgert! Warum, zum Teufel, können die Menschen nicht aufhören, aufeinander einzuhacken? Warum können sie nicht in Frieden miteinander leben?«
    »Bin ganz Ihrer Ansicht«, rief Masterson von der anderen Seite des Raums herüber. »Absolut. Es ist tatsächlich ein entsetzlicher Stern, auf dem man seine Kinder aussetzt. Diese Welt geht noch mal vor die Hunde. Ist sie eigentlich schon. Vor ein paar Jahren war doch alles noch viel besser. Zum Kotzen.«
    »Ja«, pflichtete Roach ihm bei. »Die Welt verändert sich zu schnell. Und unsere verfluchte Regierung steckt wie üblich den Kopf in den Sand. Man sollte meinen, diese Leute würden eines Tages noch

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