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Taken

Taken

Titel: Taken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Bowman
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damit ich ein ähnliches Gefühl wie bei einem Bogen habe, und dann treffe ich auch.
    Das Training bei Owen macht Spaß, obwohl ich immer noch nicht das Gefühl habe, dass er mein Vater ist. Wenn überhaupt, ist er eine ältere Version meiner selbst, mit ähnlichen Idealen und genauso starrköpfig. Bei einem gelegentlichen Glas in der Trinkstube oder einem Einzeltraining kommen wir einander näher, aber nicht auf die traditionelle Art, die einen Elternteil und ein Kind verbindet. Die einzigen Gelegenheiten, bei denen ich das Gefühl habe, er ist mein Vater, sind, wenn ich ihn dabei ertappe, wie er mir mit einer verwirrten Miene beim Training zusieht, als könne er kaum glauben, dass ich wirklich sein Sohn bin.
    Wir beide besuchen oft Blaine. Obwohl er sich eine rasche Genesung gewünscht hat, macht er nur langsam, aber stetig Fortschritte. »Wichtig ist, dass es immer vorangeht«, meint unser Vater, »nicht, wie schnell es geht.«
    Die meisten unserer Krankenhausbesuche bestehen daraus, dass wir Blaine zusehen, wie er auf Krücken läuft, und ihm versichern, dass er sich fantastisch macht, obwohl das nicht stimmt. Er weiß, dass wir lügen, wechselt dann das Gesprächsthema und stellt Fragen über das Laicos-Projekt oder Crevice Valley. Die meisten Einzelheiten, die mein Vater sich entlocken lässt, kenne ich bereits, aber während dieser Besuche erfahre ich auch ein paar neue, interessante Details, darunter, dass mein Vater auf die gleiche Art zu den Rebellen kam wie ich, nämlich indem er gefangen genommen und mit Gewalt hergebracht wurde, und dass Crevice Valley ein so großartiger und gut ausgerüsteter Zufluchtsort ist, weil es früher einmal als Militärstützpunkt gedient hat.
    »Als Elijah es entdeckte, existierten schon alle Gänge und Räume, und der Konditionierungsraum schien nur darauf zu warten, benutzt zu werden, aber im Kessel waren die Feldfrüchte eingegangen. Hier waren vor uns schon Menschen. Und der Umstand, dass es hier fast überall elektrischen Strom gibt und auch ein paar unterirdische Bunker, die während eines heftigen Bombenangriffs Schutz bieten würden – das beweist, dass dieses Tal mehr als ein praktisches Versteck im Wald ist.«
    »Wenn es eine so großartige Militäranlage ist, warum versucht der Orden dann nicht, es um jeden Preis in die Hand zu bekommen?«, will Blaine wissen.
    »Das haben wir uns auch schon oft gefragt«, antwortet Owen. »Ryder glaubt, dass das Wissen um diesen Ort lange, bevor Frank und der Orden die Macht übernommen haben, verloren ging. Er schwört darauf, dass seine Lage streng geheim und nur ein paar hohen Beamten bekannt war, die wahrscheinlich während des Kriegs alle umgekommen sind.«
    »Was für ein Glücksfall«, meine ich.
    »Ein ausgesprochen großer. Wenn Frank so darauf brennt, Mount Martyr wegen Harvey zu erobern, dann stellt euch vor, wie er erst toben würde, wenn er wüsste, dass Crevice Valley in Wirklichkeit eine funktionierende Militäranlage ist.«
    »Und was glaubt er nun wirklich?«, fragt Blaine, der schwankend auf seinen Krücken steht. »Dass ihr unter freiem Himmel schlaft, mit nichts weiter als Zelten und Lagerfeuern?«
    »Wer weiß? Er hat viel zu tun«, sagt unser Vater. »Und wir sind verglichen mit AmWest nur eine kleine Bedrohung. Der arme Mann ist extrem überfordert. Wenn er nicht aufpasst, wird ihm noch alles aus den Händen gleiten.«
    Ich lache. »Ja, wäre das nicht wirklich tragisch?«
    Manchmal fällt es schwer zu glauben, dass Crevice Valley seinen jetzigen Stand so schnell erreicht hat, aber dann denke ich daran, wie Claysoot in weniger als zwölf Monaten aus diesen unbefestigten Straßen emporgewachsen ist. Wenn etwas gebraucht wurde, fanden die Rebellen einen Weg, es zu beschaffen, und die Militärs, die Crevice Valley einst errichtet haben, hatten gute Grundlagen gelegt.
    Seit die Felder wieder bepflanzt wurden, blüht das Land. Sonne und Regen finden den Weg in den Kessel und lassen Mais, Getreide und endlose Obst- und Gemüsepflanzungen gedeihen. Die Viehweiden sind dicht bevölkert, und Milchprodukte stehen immer zur Verfügung. Das Krankenhaus ist zu oft mit verletzten oder verstümmelten Soldaten gefüllt, aber auf einem ziemlich großen Feld daneben wird viel gespielt. Menschen finden sich zusammen, um nach einem Ball zu treten oder mit Pfeil und Bogen freundschaftliche Turniere auszutragen. Das Gelächter, das von diesem Spielfeld aufsteigt, übertönt die Schreie der Verwundeten.
    Für die Jüngsten

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