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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Dinnerparty im kleinen Rahmen geben. Wen sollte sie einladen? Williams Geschäftsfreunde, bei denen sie zu Gast gewesen war, waren älter und bloße Bekannte für sie, so dass sie sich nach jüngeren Leuten umschaute. Dabei fielen ihr die Cochranes ein. Zu ihrer Überraschung wirkte Amy Cochrane überaus erfreut, als Harriet im Tennisklub an sie herantrat. »Wir würden sehr gerne kommen. Wann denn?« »Am Samstagabend. Ganz zwanglos, nur ein Essen und ein bisschen Plauderei. So gegen sieben, dann ist es kühler.« Christy gesellte sich zu ihnen. »Welche Komplotte schmieden die Damen denn gerade?« Harriet war mit sich zufrieden. Gewöhnlich sprach William die Einladungen aus. »Über eine Dinnerparty«, erwiderte sie fröhlich. »Am Samstagabend bei mir zu Hause. Möchten Sie nicht auch kommen?« Sofort bereute sie ihre Worte, doch es war schon zu spät. Christy verbeugte sich. »Vielen Dank, es wäre mir ein Vergnügen.« Als Nächstes fielen ihr Mina und Judah Forrest ein. Der junge Anwalt und seine Frau wären die ideale Ergänzung; sechs Personen reichten völlig aus. Während sie wartete, bis Judah seine Partie beendet hatte, verdrängte Harriet die Sorge wegen Christys Einladung. Falls sich William darüber aufregte, würde sie ihm sagen, dass es ihr einfach herausgerutscht sei und sie die Einladung unmöglich rückgängig machen konnte. Judah war ein attraktiver Mann, groß, mit dunklem Bart und durchdringenden blauen Augen. Die Frauen schwärmten für ihn, und er war, soweit sie wusste, mit den berühmten Forrests aus Perth verwandt. Er nahm respektvoll die Kappe ab, als sie ihn ansprach, schüttelte dann aber den Kopf. »Vielen Dank, Mrs. Oatley, lieber nicht.« Harriet war schockiert. Eine höfliche Entschuldigung unter Angabe von Gründen wäre in Ordnung gewesen, nicht aber diese offene Zurückweisung. Gedemütigt eilte sie davon, um ihren Schläger zu holen, packte ihn ein, zog den Strohhut in die Stirn und verschwand, ohne sich Straßenschuhe anzuziehen. Dieser Mann war ein grober Klotz, der seinen berühmten Namen nicht verdiente. Irgendwann würde sie es ihm heimzahlen. Als sie blindlings die Straße entlangstürmte, kam ihr Mina Forrest mit dem Kinderwagen entgegen. »Hallo, Harriet«, sagte sie fröhlich, »Sie haben heute gut gespielt.« Sie blieb unvermittelt stehen. »Ihr Ehemann hat die Manieren eines wilden Ebers. Sie tun mir aufrichtig Leid.« Dann stampfte sie entschlossen davon. Sie sprach aus Angst vor einer erneuten Zurückweisung keine weiteren Einladungen aus. Nun würden sie zu viert sein. Egal, die Konversation wäre müheloser, Mr. Forrest hätte die Stimmung wohl ohnehin gedrückt. Wer wollte bei Tisch schon seine sauertöpfische Miene sehen? Sie vergaß ganz, dass sie Amy gegenüber von einem zwanglosen Abendessen gesprochen hatte, und bestellte bei Billy Chinn eines seiner beeindruckenden chinesischen Bankette. Er war enttäuscht, dass er nur vier Leuten seine Kochkunst präsentieren konnte, doch sie erklärte ihm, dass ein kleiner Rahmen der traurigen Reise seines Herrn angemessener sei.
    Tom Ling griff nun ebenfalls ein. Das Bankett verdiene den besten Wein und die schönsten Kristallgläser, dazu die besten Porzellanteller und -schalen, und es müsse Blumen und Laternen als Dekoration geben. Er steckte Harriet mit seiner Begeisterung an. Ihre Bankette waren immer ein großer Erfolg gewesen, doch sie hatte gar nicht mehr an die aufwändigen Vorbereitungen gedacht, die ihre Diener zu treffen pflegten. Egal, dachte sie, ansonsten müssen sie ja nur mich bedienen. Sie werden sich freuen, für mehrere Leute zu kochen, und ich brauche einmal nicht allein zu essen. An diesem Abend strahlte das ganze Zimmer, die Lackmöbel spiegelten das Licht der Laternen wider, dekantierter Sherry stand neben einem Tablett mit Gläsern und Billys winzigen Pastetchen bereit. Christy traf als Erster ein. Harriet bemerkte, wie Tom Ling die Stirn runzelte, was sie mit gleicher Mimik beantwortete. Christy erwies sich als pflegeleichter Gast, der sofort die orientalischen Möbel bewunderte. »Sie passen viel besser in dieses Klima als die schweren Möbel in den meisten Häusern.« Er schwelgte in den Düften, die aus der Küche drangen. Er trank zwei Gläser Sherry, während Harriet an ihrem nur nippte, und plauderte liebenswürdig mit ihr. Irgendwann klopfte es an der Tür. Tom Ling kehrte bedrückt zurück. »Nachricht, Missy. Mr. und Mrs. Cochrane nicht kommen.« »Was?« Harriet wurde beinahe

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