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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wir den Engpaß so verbarrikadieren, daß nur ein paar Trolle auf einmal hindurch können, verbessert das zweifellos unsere Lage. Je weniger von diesen haarigen Bestien wir gleichzeitig vor uns haben, desto besser.« Er seufzte. »Jetzt hätte ich gern mindestens ein Dutzend von Kuriks Armbrüsten.«
    »Ich habe eine, Ritter Ulath«, rief Khalad.
    »Und viele Ritter haben Langbogen«, fügte Bevier hinzu.
    »Wir halten sie mit Pfählen auf, damit wir sie mit Pfeilen treffen können?« fragte Tynian.
    »Das ist der beste Plan«, bestätigte Ulath. »Wann immer es geht, sollte man einen Nahkampf mit Trollen meiden.«
    »Worauf warten wir dann noch?« forderte Sperber seine Freunde auf.
    Die nächste Stunde arbeiteten alle fieberhaft. Die Schmalstelle wurde mit Felsblöcken aus dem Bachbett verengt, und davor errichteten sie einen Wald aus schräg nach außen ragenden, zugespitzten Pfählen. Die Seiten des Eingangs waren so dicht damit gespickt, daß ein Durchkommen unmöglich war, während auf dem Weg zum Becken des ausgetrockneten Wasserfalls erkennbar weniger standen, um die Ungeheuer zu ermutigen, diesen Weg zu nehmen. Krings Peloi fanden ein großes Dornengestrüpp. Sie entwurzelten die Dornbüsche und warfen sie zwischen die dichten Pfähle an den Eingangsseiten, um das Vorankommen der Angreifer noch mehr zu behindern.
    »Was macht Khalad dort?« keuchte Kalten unter dem Gewicht des großen Felsbrockens, den er herbeischleppte.
    »Er baut irgend etwas«, antwortete Sperber.
    »Jetzt ist wahrhaftig nicht die richtige Zeit, sich um Annehmlichkeiten im Lager zu kümmern.«
    »Er ist ein sehr vernünftiger junger Mann. Ich bin sicher, er tut etwas Nützliches.«
    Am Ende der Stunde hielten sie inne, um die Früchte ihrer Plackerei zu begutachten. Die Schmalstelle war nun zu einer Höchstbreite von knapp acht Fuß verengt und zu beiden Seiten mit brusthohen Pfählen gespickt. Sie würden dafür sorgen, daß die Trolle nicht vom rechten Weg abwichen. Tynian sorgte noch für eine kleine Zugabe, indem er mehrere seiner Alzioner Pflöcke mitten in den Weg schlagen und die herausragenden Enden zuspitzen ließ.
    »Trolle tragen doch keine Schuhe, oder?« fragte er Ulath.
    »Man würde ein halbes Kuhfell für ein einziges Paar brauchen.« Ulath zuckte die Schultern. »Und da sie Kühe mit Haut und Haaren fressen, haben sie nie genug Leder dafür.«
    »Gut. Wir möchten, daß sie in der Schluchtmitte bleiben, wollen es ihnen aber nicht zu leicht machen. Barfüßige Trolle werden in diesem Stoppelfeld nicht rennen – jedenfalls nicht mehr nach den ersten paar Metern.«
    Ulath grinste. »Ich mag deine Einfälle, Tynian.«
    »Würden die Herren bitte zur Seite treten?« rief Khalad. Er hatte zwei bereits ziemlich stämmige Schößlinge so abgeschnitten, daß ihre Stümpfe etwa kopfhoch waren, und einen dritten quer daran gebunden. Dann hatte er einen Strick an den Enden des waagerechten Schößlings befestigt und ihn so zusammengezogen, daß dieser einen großen Bogen bildete. Der Bogen war gespannt, die Sehne an einem weiteren Baumstumpf festgebunden, und ein zehn Fuß langer Wurfspeer war eingelegt.
    Sperber und die anderen begaben sich in sicheren Abstand, und Khalad schoß den Speer ab, indem er den Strick durchschnitt, der den Bogen gespannt hielt. Der Wurfspeer schoß pfeifend durch die Luft und bohrte sich tief in einen gut hundert Meter entfernten Baum.
    Kalten lächelte. »Ich mag diesen Jungen. Er ist in solchen Dingen fast schon so gut, wie sein Vater es war.«
    »Ja, es ist eine sehr vielversprechende Familie«, pflichtete Sperber ihm bei. »Postieren wir jetzt unsere Schützen so, daß sie unbehindert zum Engpaß schießen können.«
    Kalten nickte. »Und dann?«
    »Warten wir.«
    »Das mag ich am wenigsten. Wie wär's, wenn wir uns einen Bissen gönnen? Natürlich nur, damit die Zeit schneller vergeht.«
    »Natürlich.«
    Das Gewitter, das sich im Osten bereits seit dem Vormittag zusammenbraute, war näher gekommen. Blitze zuckten tief in der fast schwarzen Wolkenbank, begleitet von Donner, der von Horizont zu Horizont grollte und die Erde erbeben ließ.
    Sie warteten. Die Luft war totenstill und schwül, und den Rittern rann der Schweiß unter den Panzerrüstungen über den ganzen Körper.
    »Hat noch irgend jemand einen guten Einfall?« fragte Tynian.
    »Ich habe ein paar primitive Katapulte zusammengebastelt«, antwortete Bevier. »Allerdings lediglich aus gebogenen Schößlingen. Sie können deshalb keine sehr

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