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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Es ist besser, ich begleite euch.«
    »Das kommt gar nicht in Frage!«
    »Stell dich nicht so an, Sperber! Werd endlich erwachsen! Ich komme mit, weil ihr mich brauchen werdet, wenn wir dort sind.«
    Achtlos warf sie Rollo in eine Ecke. »Außerdem könntest du mich gar nicht davon abhalten. Laß dir einen Grund dafür einfallen, Sperber. Wenn nicht, wirst du Mutter erklären müssen, wie ich es geschafft habe, vor euch dort zu sein, wenn ihr mich irgendwo unterwegs auf einem Baum sitzen seht. Zieh dich an, Vater, und laß dir einen Ort einfallen, wo wir uns ungestört unterhalten können.«
    Kurz darauf stiegen Sperber und seine Tochter eine schmale, steile Wendeltreppe aus Holz zu dem Türmchen auf der Kuppel der Basilika empor. Einen ungestörteren Ort gab es wahrscheinlich nirgendwo, vor allem, weil es unmöglich war, ungehört hinaufzukommen, so sehr knarrte und kreischte die Holztreppe, die zu dem kleinen Glockenturm führte.
    Als sie das kleine offene Häuschen hoch über der Stadt erreichten, schaute Danae minutenlang über Chyrellos. »Aus einer solchen Höhe kann man viel besser sehen«, stellte sie fest. »Das ist der einzige Grund, der letztendlich für das Fliegen spricht.«
    »Kannst du wirklich fliegen?«
    »Natürlich. Du nicht?«
    »Das weißt du ganz genau, Aphrael.«
    »Ich wollte dich nur necken, Sperber.« Sie lachte. »Fangen wir an.« Sie setzte sich, verschränkte die Beine und hob das Gesichtchen, um dieses trillernde Lied zu singen, wie sie es in Cimmura getan hatte. Dann schloß sie die Augen, ihr Gesicht wurde leer, und das Lied verstummte.
    »Was gibt es denn dieses Mal, Sperber?« fragte Sephrenia leicht ungehalten.
    »Was habt Ihr denn, kleine Mutter?«
    »Ist Euch nicht klar, daß es hier mitten in der Nacht ist?«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich! Die Sonne befindet sich jetzt auf eurer Seite der Welt.«
    »Erstaunlich – obwohl es logisch ist, wenn man darüber nachdenkt. Habe ich Euch bei irgend etwas gestört?«
    »Allerdings!«
    »Was habt Ihr so spät in der Nacht noch gemacht?«
    »Das geht Euch nichts an. Was wollt Ihr?«
    »Wir kommen bald nach Daresien.«
    »Was sagt Ihr da?«
    »Der Kaiser ersuchte uns, zu kommen – na ja, eigentlich nur mich. Die anderen begleiten mich bloß. Ehlana wird einen Staatsbesuch in Matherion machen, um uns eine gute Ausrede für unsere Anwesenheit zu verschaffen.«
    »Seid Ihr von Sinnen? In Tamuli ist es gerade jetzt außerordentlich gefährlich!«
    »Wahrscheinlich nicht gefährlicher als in Eosien. Auf dem Weg von Cimmura nach Chyrellos wurden wir von altertümlichen Lamorkern überfallen.«
    »Vielleicht waren es Lamorker aus der Jetztzeit in altertümlicher Gewandung.«
    »Das bezweifle ich sehr, Sephrenia. Sie verschwanden, als ihr Angriff fehlschlug.«
    »Alle?«
    »Alle außer jenen, die bereits gefallen waren. Würde ein wenig Logik Euch kränken?«
    »Nicht, wenn Ihr sie nicht zu sehr breittretet.«
    »Wir waren ziemlich sicher, daß unsere Angreifer tatsächlich altertümliche Lamorker waren, und Botschafter Oscagne erzählte, daß jemand auch in Daresien Helden aus alter Zeit wiederbelebt. Die Logik deutet darauf hin, daß diese Wiedererweckungsgeschichte ihren Ursprung in Tamuli hat. Damit soll nationalistischer Fanatismus geschürt werden, um die Zentralregierungen zu schwächen – das Imperium in Daresien und die Kirche hier in Eosien. Wenn es stimmt, daß der Ursprung all dieser Aktivitäten sich irgendwo in Tamuli befindet, ist dort der logische Ort, nach Antworten zu suchen. Wo seid Ihr jetzt gerade?«
    »Vanion und ich halten uns zur Zeit in Sarsos im östlichen Astel auf. Ihr kommt besser hierher, Sperber. Über diese große Entfernung kommt hier alles ein wenig undeutlich an.«
    Sperber überlegte kurz und versuchte, sich die Karte von Daresien vorzustellen. »Dann werden wir den Landweg nehmen. Ich werde schon eine Möglichkeit finden, die anderen zu überreden.«
    »Und beeilt Euch, Sperber. Es ist sehr wichtig, daß wir uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten können.«
    »Ich tue mein möglichstes. Schlaft gut, kleine Mutter.«
    »Ich hatte nicht geschlafen.«
    »Ach? Was habt Ihr dann getan?«
    »Hast du nicht gehört, was sie vorhin gesagt hat, Sperber?« fragte ihn seine Tochter.
    »Was denn?«
    »Sie hat gesagt, das geht dich nichts an.«
    »Welch ein ausgezeichneter Einfall, Majestät«, lobte Oscagne später an diesem Morgen, als alle sich wieder in Dolmants privater Audienzkammer eingefunden hatten. »Auf

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