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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zu dem Stein und seinen unfreiwilligen Insassen. »Ich werde nicht in der Trollsprache mit euch reden, denn ich weiß, daß ihr mich in jeder Sprache verstehen könnt. Beendet den Unsinn mit dieser Wolke – und zwar sofort! Wenn ich mich umdrehe, sollte euer kleiner Flecken privater Finsternis verschwunden sein, das rate ich euch! Es ist mir egal, wie ihr das anstellt, aber laßt diese Wolke verschwinden!«
    Die Saphirrose in seiner Hand wurde plötzlich heiß und schien sich beinahe in seinen Fingern zu winden, während ein hektisches Flimmern in Rot, Grün, Orange und Violett, von weißen Streifen durchzogen, die Blütenblätter der Saphirrose aufleuchten ließen, als die darin gefangenen Trollgötter sich heftig wehrten. Bhelliom hatte sie jedoch vollkommen in der Gewalt, und das häßliche, sprunghafte Flackern wurde unterdrückt, als der Edelstein heller zu leuchten begann.
    Plötzlich erfolgte ein heftiger Ruck, der Sperbers Arm bis zur Schulter durchzuckte.
    »So ist's richtig!« rief Kalten und lachte.
    Sperber drehte sich im Sattel und sah, daß die Wolke verschwunden war. »Was ist passiert?«
    »Sie zappelte herum wie ein frischgefangener Aal…« Wieder lachte Kalten. »… Dann hat sie sich in Fetzen aufgelöst. Was hast du gesagt, Sperber? Ich konnte nichts verstehen.«
    »Ich habe unserem blauen Freund und seinen Bewohnern gesagt, daß die Wolke mich geärgert hat. Und ich ließ durchblicken, daß ich sehr unangenehm werden kann, wenn ich mich ärgere.«
    »Offenbar haben sie dir geglaubt.«
    Flöte starrte Sperber offenen Mundes an. »Du hast alle Regeln gebrochen!« beschuldigte sie ihn.
    »Das tue ich manchmal. Hin und wieder geht's schneller, wenn man die Förmlichkeiten überspringt.«
    »Auf diese Weise solltest du es aber nicht tun!«
    »Es hat funktioniert, oder?«
    »Das ist eine Formfrage, Sperber. Genaugenommen habe ich hier das Sagen, und ich weiß nicht, was Bhelliom und die Trollgötter jetzt von mir denken werden!«
    Sperber lachte und legte Bhelliom behutsam in die Schatulle zurück. »Gut gemacht«, lobte er ihn. Schließlich mußten sie zusammenarbeiten; da konnte ein kleines Lob dann und wann nicht schaden. Sperber schloß den Deckel. »Überlegen wir mal, meine Freunde«, wandte er sich an die Gefährten. »Was läßt sich aus diesem Vorfall schließen?«
    »Auf jeden Fall, daß sie wissen, wo wir sind«, sagte Talen.
    »Es könnte wieder an den Ringen liegen«, meinte Sephrenia. »So war es beim letzten Mal. Die Wolken – und die Schatten – haben sich von Anfang an auf Sperber und Ehlana konzentriert, weil sie die Ringe hatten.«
    »Bhelliom ist in der Schatulle eingesperrt«, gab Sperber zu bedenken, »und die Trollgötter ebenfalls.«
    »Befinden sie sich immer noch in dem Stein?« fragte Ulath.
    Sperber nickte. »O ja! Ich konnte sie genau spüren, als ich Bhelliom herausnahm.« Er schaute Aphrael an und formulierte seine nächste Frage vorsichtig. Es gab immer noch einige Dinge, die nicht bekannt werden durften. »Ich habe gehört, daß eine Gottheit sich an mehreren Orten gleichzeitig aufhalten kann.« Er ließ den Satz als Frage enden.
    »Das stimmt«, antwortete Aphrael.
    »Trifft das auch auf die Trollgötter zu?«
    Sie überlegte angestrengt. »Das weiß ich nicht mit Sicherheit«, gestand sie. »Es ist sehr kompliziert, und die Trollgötter sind ziemlich beschränkt.«
    »Hält diese Schatulle sie auf dieselbe Weise gefangen wie damals in Zemoch der Beutel aus Kettengliedern?«
    Aphrael schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn sie in Gold gehüllt sind wie jetzt, wissen sie nicht, wo sie sich befinden.«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Ehe man woanders hin will, muß man erst wissen, wo man sich befindet.«
    »Ich verlasse mich da auf dich.« Sperber verzog das Gesicht. »Es wäre möglich, daß wir wieder einen Fehler gemacht haben.«
    »Inwiefern?« fragte Bevier.
    »Weil wir keine schlüssigen Beweise haben, daß die Trollgötter mit dem Feind zusammenarbeiten. Wenn sie wirklich mit Bhelliom in dieser Schatulle gefangen sind und nicht hinaus können, wäre das unmöglich.«
    »Aber es war doch Ghworg, den wir in den Bergen von Atan gesehen haben, oder nicht?« sagte Ulath. »Also ist zumindest er heraußen und kann sich frei bewegen.«
    »Bist du sicher, Ulath? Diese Bauern am Feuer waren genauso überzeugt, daß der Riese in der antiken Rüstung Incetes war, wie du sicher noch weißt.«
    »Alles deutet darauf hin, Sperber! Alles, was wir diesmal gesehen haben, ist genau

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