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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Humor, mit dem er mir jedes Gefühl der Peinlichkeit genommen hatte. Er hätte mich oben auf dem Moor haben können, aber stattdessen hatte er mich von sich gestoßen, weil es nicht richtig gewesen wäre.
    Selbst jetzt sah er mir geduldig zu und akzeptierte ohne zu fragen das, was andere Männer höchstwahrscheinlich als Schwachsinn abgetan hätten.
    »Wenn ich Adam wählte, würde ich dann mit dem Feuer spielen?«, fragte ich.

    Ich glaube nicht . Bestimmt hat Claire versucht , auch ihn zu beeinflussen , aber er hat angesichts der Versuchung bewundernswerte Selbstkontrolle bewiesen . Er ist eindeutig weitaus weniger anfällig gegenüber ihren Manipulationen als du , und diese Stärke kann dir helfen und dich schützen , jetzt , wo du weißt , was Claire vorhat .
    »Sag mir, was ich tun soll«, sagte ich.
    Bitte Claire , dass sie dich lenkt . Irgendetwas stimmt nicht in Wyrdhurst . Es muss in Ordnung gebracht werden , sonst kann sie nicht in Frieden ruhen . Die Handschrift stockte einen Augenblick. Es gibt nicht viele Menschen , die ein solches Risiko auf sich nehmen würden , um einer unglücklichen Seele zu helfen . Ich bin stolz auf dich , Lori .
    Mir traten die Tränen in die Augen, und gleichzeitig lächelte ich. Ich wischte sie weg und klappte das Tagebuch zu. Dann saß ich still da und überlegte, wie ich das Unerklärliche erklären sollte.
    »Adam«, fing ich an. »Erinnerst du dich, dass ich einmal sagte, ich hätte keine Angst vor Gespenstern …?«

    Zwei Stunden später saßen wir uns am Tisch gegenüber, die Hände um unsere Teebecher gelegt, und aßen Brot und Käse. Das blaue Tagebuch lag neben dem Schneidebrett, und Reginald passte auf die Teekanne auf. Adam hatte auch meinen Flanellhasen aus dem Schrank mitgenommen, als er das Tagebuch holte, aber ich war viel zu verwirrt gewesen, um es zu bemerken.
    Mich schauderte, als ich daran dachte, wie Reg auf dem Boden lag, während ich mich an den feschen Major Ted gekuschelt hatte, aber Reginald schien mir meine Untreue nicht nachzutragen. Selbstzufrieden sah er mich an, völlig sicher in der Gewissheit, dass kein uniformierter Bär ihn verdrängen konnte.
    Ich behielt meine Zwiesprache mit Reginald für mich. Adam hatte ich bereits so viel Stoff zum Nachdenken gegeben, dass es für mehrere Jahre reichte, und obwohl er mir meine unwahrscheinliche Geschichte so weit abgenommen hatte, wollte ich es doch nicht übertreiben.
    »Also«, sagte ich, »du kommst mit mir nach Wyrdhurst zurück? Und du bleibst, bis ich herausgefunden habe, wie man Claire helfen kann?«
    »Musst du da noch fragen?« Adam schnitt eine Scheibe Käse ab und steckte sie in den Mund.
    »Es ist doch ein faszinierender Gedanke, dass es in Wyrdhurst tatsächlich spukt, aber dass es ein Gespenst ist, gegen das bisher niemand Verdacht hegte.«
    »Du scheinst Claire an Edward zu erinnern«, sagte ich. »Er hatte dunkle Augen und dunkle Haare, genau wie du. Deshalb finde ich …« –
    schnell verbesserte ich mich –, »… deshalb findet sie dich so anziehend.«
    »Vielleicht hatte Josiah ja recht, wenn er die beiden voneinander fern hielt«, bemerkte Adam.
    »Ich weiß nicht, ob es hierbei um ›richtig‹ oder
    ›falsch‹ geht«, sagte ich. »Junge Liebe ist eine gewaltige Kraft, und es kann schlimm ausgehen, wenn man sich ihr in den Weg stellt. Sagen dir die Namen Romeo und Julia etwas?«
    »Dann war es also Liebe«, sagte Adam, »nicht nur die kopflose Schwärmerei eines Teenagers?«
    »Für Claire war es Liebe«, erwiderte ich.
    »Was Edward betrifft, weiß ich es nicht.«
    »Warum nicht?«, wollte Adam wissen.
    »Er hat sie doch verlassen, oder?« Bei dem Gedanken, wie Claires Stimme dort auf dem Moor durch mich gesprochen hatte, schauderte ich. »Sie hat ihn inständig gebeten, bei ihr zu bleiben, aber er ist gegangen, und ich weiß nicht, warum.«
    »Vielleicht werden wir es aus seinen Briefen erfahren«, sagte Adam.

    »Hilfst du mir, sie zu suchen?«
    »Natürlich.« Adam sah einen Moment vor sich hin, dann legte er die verschränkten Arme auf den Tisch. »Danke, dass du mich eingeweiht hast, Lori. Ich verspreche dir, dass ich niemals jemandem von Dimity und ihrem Tagebuch erzählen werde.«
    »Das weiß ich.« Ich schubste ihn scherzhaft am Arm. »Ich vertraue dir, Adam.«
    Er stieß ein kleines, hilfloses Lachen aus, als schmerzten meine Worte ihn. »Lori, ich muss dir aber noch etwas erzählen. Ich …« Er verstummte, unterbrochen vom Zirpen des Handys in meiner

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