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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Jackentasche.
    »Vergiss deinen Gedanken nicht«, sagte ich, bevor ich das Gespräch annahm.
    Es war Guy, der mir Bericht von den verschiedenen Fronten erstatten wollte, was mich daran erinnerte, dass Nicole meine Hilfe genauso dringend brauchte wie die kleine Claire.
    Seine Männer hatten keine Anzeichen von Eindringlingen gefunden, weder auf der Terrasse noch in dem verwilderten Garten hinter der Bibliothek, und sie waren absolut sicher, dass in der vergangenen Nacht kein Fahrzeug ohne Erlaubnis die Militärstraße oder den Weg hinter dem Tor befahren hatte.

    »Wer immer Mrs Hollander letzte Nacht erschreckt hat, ist nicht mit dem Auto gekommen«, fuhr Guy fort. »Und das bringt mich zu Mr Hollander und seiner angeblichen Fahrt nach Newcastle …«
    Es war Guy nicht gelungen, Jared Hollander ausfindig zu machen. Er hatte bei Antiquitätengeschäften und Auktionshäusern in Newcastle nachgefragt, ebenso wie bei privaten Sammlern, aber niemand hatte Nicoles Mann gesehen.
    »Allerdings haben meine Leute sein Auto auch nicht gefunden. Sechs Personen aus dem Dorf haben am Montagmorgen gesehen, wie er zur A 696 fuhr, der Straße nach Newcastle.«
    »Er ist nach Newcastle gefahren und dort verschwunden?«, fragte ich skeptisch. »Ich wette, er ist auf einem anderen Weg zurückgefahren, hat den Wagen versteckt und ist zu Fuß nach Wyrdhurst gekommen. Auf dem Hochmoor kann man alles Mögliche verstecken. Adam und ich haben heute Morgen eine ganz verrückte Steinsammlung dort draußen entdeckt, hinter einem Hügel verborgen.«
    »Ja«, sagte Guy. »Meine Männer haben Sie gesehen.«
    Es folgte eine lange Minute des Schweigens, reichlich Zeit, um mich daran zu erinnern, dass ich mit einem Mann sprach, der sich heldenhaft bemühte, seine Liebe für eine verheiratete Frau zu unterdrücken.
    »Guy«, sagte ich in warnendem Ton. »Es ist nicht so, wie Sie denken.«
    »Was ich denke, tut nichts zur Sache.« Sein Ton war eisig. »Haben Sie vor, nach Wyrdhurst zurückzukehren?«
    »Ja«, sagte ich. »Ich würde Nicole nachts dort nicht allein lassen.«
    »Das freut mich zu hören. Ich melde mich wieder.« Guy legte auf, ohne sich zu verabschieden.
    Ich klappte das Handy zu, drehte mich um und sah Adam an. »Das war Guy. Seine Leute haben uns auf dem Hügel gesehen. Wir sind unten durch bei ihm.«
    »Ist es denn so wichtig, was er denkt?« Adam stand auf und kam zu mir. »Der einzige Mensch, der wichtig ist, ist dein Mann.« Er nahm mir das Handy aus der Hand, klappte es auf und reichte es mir. »Ruf ihn an, jetzt gleich. Ich warte drau ßen.«
    Ehe er hinausging, zwinkerte er mir ermutigend zu, aber sein Blick war melancholisch, als wäre er trotzdem ein klein wenig enttäuscht bei dem Gedanken, dass nicht ich, sondern Claire ihn geküsst hatte.

    Bill war zwar erfreut, von mir zu hören, schien aber nicht gerade überglücklich zu sein.
    »Kannst du eine Sekunde halten?«, fragte er, und ehe ich antworten konnte, schimpfte er:
    »Rob, wenn du Daddy nicht augenblicklich das Nudelholz wiedergibst, wird Daddy … Will, nimm sofort die Hand aus der Marmelade, oder ich … Annelise!« Mir klangen die Ohren.
    »Könntest du mir mal helfen? Lori, ich bin gleich wieder da … Jungens! Ich sagte sofort .«
    Es folgte eine lange Pause, in der ich die entzückenden heiseren Quietschlaute meiner Kinder vernahm, die offenbar ihre Selbstständigkeit erprobten. Dann kam Bill zurück und entschuldigte sich für die Unterbrechung.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Na ja, sagen wir mal, du bist nicht der einzige Dickkopf in der Familie«, erwiderte Bill.
    »Dickköpfigkeit ist kein so schlechtes Charaktermerkmal«, gab ich zu bedenken. »Vielleicht rettet sie den Jungen einmal das Leben.«
    »Ich werde daran denken, wenn ich die Marmelade von der Wand wische.« Ein erschöpfter Seufzer war zu vernehmen, so als habe er sich schwer in einen bequemen Sessel fallen lassen.
    »Und wie geht’s dir? Was macht deine Arbeit?
    Ist das Auto gekommen? Und Dimity? Sie wollte unbedingt zu dir, sie ist dreimal vom Bücherbord gefallen, und zweimal hat sie beinahe Annelise getroffen …«
    Seine Stimme war wie ein warmes Honigbad, sie vertrieb die dunklen Schatten und verankerte mich wieder in der Welt, die ich kannte und liebte.
    »Lori«, sagte er schließlich, »hast du irgendwelche Schwierigkeiten?«
    Ich ließ mich in den Sessel sinken und lächelte.
    »Jetzt nicht mehr.«

17
    ALS ADAM UND ich nach Wyrdhurst zurückfuhren, rechneten wir mit einer

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