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Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Titel: Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Unterschied, wenn Sie mich fragen.« Mr Barlow räusperte sich.»Lori, mir ist heute was ganz Verrücktes passiert. Terry Edmonds war heute früh da. Sie werden nie drauf kommen, was er …«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es erraten kann«, unterbrach ich ihn, während ich zum Herd zurückkehrte, um den Porridge für die Zwillinge umzurühren.»Terry hat einen Brief gebracht, in dem steht, dass Ihnen eine völlig Fremde Geld in ihrem Testament vermacht hat. Richtig?«
    »Lassen Sie mich sehen. Also …« Mr Barlow verstummte, aber im Hintergrund hörte ich Papier rascheln, als überprüfte er gerade, ob meine Mutmaßung sich mit dem deckte, was er mir gerade hatte berichten wollen. »Stimmt genau«, bestätigte er schließlich. »Dieser Mr Moss, der den Brief geschrieben hat, meint, Sie wären im Bilde. Und Sie wissen tatsächlich Bescheid. Vielleicht können Sie mir dann auch sagen, wer diese Miss Beacham ist und warum sie mir fünfhundert Pfund vererbt hat?«
    Wer Miss Beacham war, ließ sich schnell erklä ren, aber es bereitete mir einiges Kopfzerbrechen, bis ich mir zusammengereimt hatte, warum sie sich entschieden hatte, Mr Barlow diese hübsche Summe zu hinterlassen. Als es mir endlich dämmerte, hatten Will und Rob die Toastbrote verschlungen und fielen gerade über ihre Porridgeschalen her.
    »Ihr Kamin!«, rief ich und fuchtelte triumphierend mit dem Kochlöffel herum. »Ich habe ihr von dem Brand in Ihrem Kamin erzählt.«
    »Warum?«, fragte Mr Barlow perplex.
    Ich ließ den Kochlöffel sinken. »Das weiß ich nicht mehr. Es war eben was Interessantes, das in Finch passiert ist.«
    »Aber warum hat sie sich überhaupt für Finch interessiert?«, drängte Mr Barlow.
    »Sie war einfach neugierig«, sagte ich, da mir sonst nichts einfiel. »Und weil sie gerne Geschichten aus dem Dorf hörte, habe ich ihr einen Abriss von dem gegeben, was alles bei uns passiert ist. Sie müssen doch zugeben, dass der Brand ganz schön aufregend war.«
    »Ich hätte auch ohne ihn leben können«, entgegnete Mr Barlow trocken. Er zögerte kurz.
    »Glauben Sie wirklich, dass diese Miss Beacham mir das Geld hinterlassen hat, um mir beim Abstottern der Reparatur zu helfen?«
    »Ich nehme es stark an. Sie sind der Einzige im Dorf, der in letzter Zeit unerwartet mit derart gro ßen Unkosten belastet worden ist.«
    »Wie wahr.« Mr Barlow hielt erneut inne, ehe er in ernstem Ton hinzufügte: »Sie muss ein sehr lieber Mensch gewesen sein, wenn sie bereit war, jemandem, den sie überhaupt nicht kannte, unter die Arme zu greifen.«
    Ich nickte. »Ich entdecke selbst erst nach und nach, wie lieb sie war.«
    »Na ja, danke, dass Sie mir die Sache erklärt haben, Lori«, seufzte Mr Barlow. »Ich habe die ganze letzte Stunde über diesen Brief gegrübelt und war allmählich schon überzeugt, dass das ein Scherz sein muss. Aber jetzt bin ich umso froher, dass er echt ist. Die Versicherung deckt entgegen allen Versprechungen nie den ganzen Schaden ab, und da ist auch noch ein Loch im Dach, durch das es reinregnet. Die fünfhundert Pfund werden nicht verschwendet sein.«
    »Das weiß ich doch.«
    Ich griff gerade nach der Saftkaraffe, als mir eine Idee kam.
    »Mr Barlow, könnten Sie mir einen Gefallen tun? Würden Sie es mich wissen lassen, falls Ihnen zu Ohren kommt, dass Miss Beacham noch jemand anders in Finch Geld vermacht hat?«
    »Ich werde die Ohren offen halten«, versprach Mr Barlow. »Kann ich sonst noch was für Sie tun?«
    »Na ja, da Sie davon sprechen …« Nachdenklich musterte ich Rob und Will, während ich ihnen Saft nachschenkte.

    Mein Entschluss, unseren für heute vorgesehenen Besuch der Obdachlosen von St. Benedict’s abzusagen, war für die Jungs eine herbe Enttäuschung gewesen. Sie hatten sich schon so darauf gefreut, Big Als Beule zu untersuchen. Aber vielleicht konnte ich ihnen ja mit Mr Barlows Hilfe eine Entschädigung bieten. Um einer möglichen weiteren Enttäuschung vorzubeugen, ließ ich die Karaffe auf dem Tisch stehen und verzog mich in die Speisekammer, wo ich meine Bitte mit gesenkter Stimme vortrug, damit mich garantiert keiner belauschen konnte. »Was würden Sie davon halten, wenn heute zwei junge Assistenten an Ihrer Seite mitzockeln würden?«
    »Meinen Sie Will und Rob?«, lachte Mr Barlow.
    »Bringen Sie sie ruhig her. Sie sind gute kleine Helfer. Ich habe auch schon Verwendung für sie. Sie können mir Nägel sortieren.«
    »Vielen Dank, Mr Barlow!«, stieß ich voller Erleichterung

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