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Tanz der Kakerlaken

Tanz der Kakerlaken

Titel: Tanz der Kakerlaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Harrington
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der Wand am Pissen ist, und sie fängt an zu heulen, die Hochzeit müßte abgesagt werden. ›Dein Pimmel ist viel zu groß für 'n zartes kleines Mädel wie mich!‹ sagt sie zu ihm. Aber er lacht nur und meint: ›Schätzchen, ich hab drei von der Sorte. Der eine ist zum Kitzeln da, der andere zum Eindringen, und der große dicke ist zum Einlagern da. Ich nehm immer den dritten zum Pissen. ‹
    Also gehn sie hin und heiraten«, fuhr O. D. fort, »und in der ersten Nacht versucht er es mit dem Pimmel zum Kitzeln, und alles läuft ganz prächtig. In der zweiten Nacht fragt sie nach dem zum Eindringen, also probiert er ihn bei ihr aus, und alles läuft ganz prächtig. Nun, meine Herren, in der dritten Nacht bettelt sie um den zum Einlagern, und der ist der beste von allen. Er und sie hatten die vergnüglichsten zwei Stunden, die ihr euch vorstellen könnt, und es sah so aus, als würden sie von nun an ein glückliches Leben führen.
    Aber dann, drei Wochen nach der Hochzeit, wacht sie abends auf und sagt zu ihm: ›Liebling, meinst du, du könntest irgendwo ein Gummiband auftreiben?‹ Und er sagt: ›Klar, der Mann hat Gummibänder in seinem Schreibtisch drüben im Heiligen Haus, aber was willst du denn damit?‹ – ›Nu, mir ist grad was eingefallen‹, meint sie. ›Wenn wir alle deine drei Pimmel zusammenbinden, würde ich's zur Abwechslung vielleicht mal anständig besorgt kriegen!‹«
    Alle Müßiggänger lachten, bis sie dem Platzen nahe waren, und machten O. D. Komplimente, das wäre echt der beste Witz gewesen, den sie je gehört hätten. Dann forderten sie Junker Hank auf, einen besseren zu erzählen, und der Junker wollte gerade loslegen, als ihnen auffiel, daß einer der Müßiggänger nicht mitgelacht hatte, sondern übel hustete. Sie sahen ihn sich an und stellten fest, daß es gar kein Müßiggänger, jedenfalls keiner von der Stammtruppe war, sondern der Prediger persönlich! Bruder Chid Tichborne hatte unbemerkt die Veranda erklommen und sich unter sie gemischt.
    »Kruzitürken, Prediger«, entschuldigte sich O.D., »ich hätte nie solchen Schweinkram erzählt, wenn ich gewußt hätte, daß Sie zuhören.«
    »Jawoll, Prediger«, warf Tolbert Duckworth ein, »und ich wollte eigentlich auch gar nicht lachen. Ich fand, das war die widerwärtigste Geschichte, die ich je gehört hab. Pfui!«
    »Ja, und dazu noch, wo heute doch der Tag des Herrn ist«, meldete sich Fent Chism zu Wort. »Wir sollten uns schämen, am Tag des Herrn schweinische Witze zu erzählen.«
    »Nun, Jungs«, sagte Bruder Chid, »ich hoffe ja bloß, ich muß niemals wieder hören, daß einer von euch dem Herrn die Gummibänder stiehlt.«
    »War doch bloß eine Geschichte«, protestierte O. D. »So was würde doch nie in Wirklichkeit vorkommen.«
    »Nee«, sagte Elbert Kimbler, »wenn sie erst einmal mit dem zum Kitzeln gebumst worden wäre, wäre sie restlos bedient gewesen!«
    Von neuem lachten alle bis auf den Priester, der über Elberts Sprache die Stirn runzelte. Jedermann hörte abrupt zu lachen auf, betrachtete des Predigers ernste Miene und wartete ab. Aber Bruder Tichborne blickte nur angemessen fromm und mißbilligend drein.
    Schließlich erkühnte sich Doc Swain zu fragen: »Nun, Hochwürden, was führt Sie heute abend zu mir?« Das war eine gute Frage, denn sie erinnerte den Priester daran, daß er eigentlich kein Mitglied im Club der Müßiggänger war.
    Mindestens die Hälfte der Müßiggänger, so hatte Chid im stillen gezählt, waren Chrustenlaken und Mitglieder seiner Gemeinde. Tolbert Duckworth war sogar ein Ältester in der Kirche, und Fent Chism war Diakon. An diese guten Chrusten und weniger an den Doc waren die nächsten Worte von Chid gerichtet: »Brüder, die Wege des Herrn sind unergründlich. Ob Er auch das tägliche Brot gibt, so plant Er doch auch, es wieder wegzunehmen.«
    »Amen«, sagte Tolbert Duckworth.
    »Gelobt sei Sein Name«, sagte Fent Chism.
    »Wie ihr vielleicht wißt«, verkündete Chid, »werden wir heute nacht unsere Gebetsversammlung und Andacht direkt vor den Krabblern des Herrn durchführen, während Er wach ist und alles, und bereit, uns zu richten.«
    »Amen«, sagte Fent Chism, und »Gelobt sei Sein Name«, sagte Tolbert Duckworth.
    »Ohne Zweifel wird Er entrücken«, bemerkte Chid. »Ohne Zweifel werden viele und aber viele von uns die Entrückung erfahren. Amen. Gelobt sei Sein Name. Und et cetera. Aber, Jungs –«, Chid hielt um der dramatischen Wirkung willen inne und wechselte

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