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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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reichte Brody eine Flasche. „Kommen Sie, reden Sie es sich von der Seele.“
    „Von dem Moment an, als ich ihn von der Schule abholte, hat er nicht mehr aufgehört zu reden. Er muss einen neuen Rekord im Dauerreden aufgestellt haben.“
    „Warten Sie’s ab, wenn Sie erst mal auf einem Transatlantikflug sind. Neun Stunden eingesperrt auf engstem Raum mit Max und Kelsey.“ Nick schüttelte sich. „Können Sie sich eigentlich vorstellen, wie viele Fragen man in neun Stunden stellen kann? Nein, lassen Sie uns schnell das Thema wechseln, sonst haben wir beide heute Nacht Albträume.“
    Auf Nicks Einladung hin ließ Brody sich dankbar in einen der Sessel sinken. „Ein tolles Haus haben Sie hier. Wenn ich an New York gedacht habe, habe ich mir immer trostlose Mietshäuser vorgestellt, deren Fenster auf ein anderes trostloses Mietshaus blicken. Oder moderne Wolkenkratzer.“
    „Davon haben wir hier auch genug. Als Freddie und ich zusammen zu schreiben begannen, lebte ich über der Bar meines Bruders, an der Lower East Side. Tolle Bar übrigens“, ließ er nebenbei einfließen. „Aber das ist nicht unbedingt der richtige Ort, um zwei Kinder großzuziehen.“ Er sah auf und begann zu grinsen. „Ah, da kommt unsere Ballerina.“
    „Tut mir Leid, dass ich so spät dran bin.“ Kate rauschte in den Raum, drückte Nick ein schnelles Küsschen auf die Wange und ging dann zu Brody, um ihn wesentlich ausgiebiger und länger zu küssen. „Entschuldige, dass ich euch nicht abholen konnte. Aber Davidov hat mal wieder eine seiner Krisen. Der Mann kann einen zum Trinker machen. Nick, mein strahlender Held, ich werde dir ewig dankbar sein, wenn du mir ein Glas Wein beschaffen könntest.“
    „Fein. Ich werde dich dran erinnern.“
    „Sag Freddie bitte, dass ich gleich komme. Ich muss erst mal Luft holen.“
    „Setz dich“, ordnete er an und drückte sie in einen Sessel. „Gönne diesen Goldfüßen ‘ne Pause.“
    „Die brauchen sie auch.“ Mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung schlüpfte sie aus ihren Schuhen, als Nick den Raum verließ.
    Prompt fluchte Brody und war sofort bei ihr, nahm ihre Füße in seine Hände. „Was, zum Teufel, hast du gemacht?“ Ihre Füße waren bandagiert und blutig.
    „Getanzt.“
    „Bis du blutest?“
    „Wenn es nötig ist, ja. Bei Davidov kommt das häufiger vor.“
    „Er gehört erschossen.“
    Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Ich muss gestehen, in den letzten beiden Tagen habe ich diese Möglichkeit öfter in Betracht gezogen. Aber Schwächlinge haben beim Ballett nichts verloren. Schmerzende und blutige Füße gehören eben mit zur Arbeitsplatzbeschreibung eines Tänzers.“
    „Das ist doch Wahnsinn.“
    „Das ist das Leben, O’Connell.“ Sie beugte sich vor und küsste ihn. „Keine Sorge, sie heilen ja wieder.“
    „Und wie willst du damit morgen tanzen?“
    „Ich werde großartig sein.“ Sie seufzte dankbar, als Nick mit dem gewünschten Glas Wein zurückkam. „Ach, mein edler Prinz, danke. Übrigens, Brody ist der Meinung, dass man Davidov erschießen sollte.“
    „Das hast du auch schon oft gesagt.“ Nick blickte auf ihre Füße, zuckte zusammen. „Sieht ja schlimm aus. Soll ich dir Eiswürfel bringen?“
    „Nein, danke. Ich werde sie später verhätscheln.“
    „Das wirst du jetzt sofort machen!“ Brody hob sie resolut aus dem Sessel auf seine Arme.
    „Wirklich, Brody, jetzt stell dich nicht so an.“
    „Du hältst den Mund“, befahl er barsch und trug sie hinaus.
    Nick trank den letzten Schluck aus der Flasche. „Mann, der Typ ist erledigt.“ Dann ging er, um seine Frau zu finden und es ihr brühwarm zu berichten.
    „Es war ja so romantisch.“ Noch jetzt, Stunden später im gemeinsamen Schlafzimmer, floss Freddies Herz über. „Plötzlich stand er in der Küche, mit diesem wunderbar mürrisch-besorgten Stirnrunzeln, Kate auf dem Arm, und verlangte nach einer Schüssel, damit er ihr ein Fußbad machen kann.“ Sie schmunzelte verträumt.
    „Ich hab’s dir doch gesagt.“ Abrupt schlug Nick mit der Faust mehrmals gegen die Wand zum angrenzenden Kinderzimmer. Allerdings hatte er wenig Hoffnung, dass das irgendeinen Einfluss auf den Lärm haben würde, der hinter dieser Wand ertönte. „Der Mann ist verloren.“
    „Und wie er sie angeschaut hat … vor allem, wenn er glaubte, keiner würde es bemerken. Als ob er sie am liebsten mit einem einzigen großen Biss vernaschen würde. Es war wunderbar.“
    Nick hörte auf, sich den

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