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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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war einen Versuch wert.« Seine Heiterkeit verflog. »Heute nacht wollen wir Frieden halten, aber ich kann Ihnen nicht gestatten, Ihre kriminellen Ausflüge fortzusetzen. Ganz abgesehen davon, daß Sie das Gesetz brechen –
    das Ganze ist ein verdammt gefährlicher Zeitvertreib.«
    »Warum sind Sie ein Höllenhund, wenn Sie so moralisch denken?«
    Er hatte sich schon gefragt, wann sie darauf kommen würde. »Ich bin noch kein offizielles Mitglied.«
    Erstaunt fragte sie: »Warum wollen Sie dann beitreten? Die Bande paßt überhaupt nicht zu Ihnen.«
    »Ich habe alle möglichen Freunde. Die Höllenhunde sind amüsant und unkompliziert.
    Nach intellektuelleren Freuden schaue ich mich anderswo um.« Er musterte sie nachdenklich über den Rand seines Glases. »Meine Entschuldigung ist mein schlechter Geschmack, aber warum interessieren Sie sich für sie? Sie sind erstaunlich hartnäckig.«
    Mit unentschlossener Miene stand sie auf, und begann, mit unbewußter, geschmeidiger Grazie durch das Zimmer 2u wandern. Die Maske, die sie bei ihren früheren Begegnungen getragen hatte, war verschwunden und enthüllte einen Blick auf die echte Frau.
    Aber sie war immer noch ein Rätsel. Bei seiner Arbeit hatte er mehr als genug Draufgänger getroffen – meistens männliche, aber auch ein paar Frauen – die die Gefahr und das Risiko genossen. Aber Jane war anders, ihr schienen ihre tollkühnen Abenteuer keinen Spaß zu machen. Sie hatte eine scheinbar aufrichtige Schüchternheit, aber darunter lag die stahlharte Stärke, die sie wieder und wieder dazu bewegen hatte, sich in die Höhle des Löwen zu wagen.
    Sie nahm ihren Mut zusammen und drehte sich um. »Da wir einen Waffenstillstand haben und Sie noch kein vollgültiger Höllenhund sind, werde ich Ihnen die Wahrheit sagen. Sie scheinen so etwas wie ein Gewissen zu haben – vielleicht kann das, was ich Ihnen sage, sie davon abhalten, sich der Gruppe anzuschließen.«
    Das Lachgas wirkte offenbar immer noch, denn er sagte heiter: »Was für eine nette Abwechslung –
    die Wahrheit.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das hier ist nicht zum Lachen. Ich bin Journalistin. Ich schreibe für ein paar Zeitschriften. Zur Zeit arbeite ich an einem Artikel über die Höllenhunde. Theoretisch ist er nicht schlimmer als jeder andere Club von reichen, lasterhaften Männern, aber ich habe Informationen, nach denen einige ihrer Bräuche die Verworfenheit des ursprünglichen Höllenfeuerclubs bei weitem übertreffen.«

    »Zum Beispiel?«
    »Entführung und Mord an unschuldigen jungen Mädchen als Bestandteil ihrer Rituale.«
    Er wurde augenblicklich nüchtern. »Schockierend, falls es stimmt.«
    »Ich bin mir sicher.«
    Er dachte an die Mitglieder, die er kannte.
    Unvorstellbar, daß der junge Lord Ives zum Beispiel sich an rituellen Morden beteiligen würde.
    »Ich kann nicht glauben, daß ein Großteil der Höllenhunde sich an solchen Aktivitäten beteiligen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht. Ich glaube, die Verbrechen beschränken sich auf einen inneren Zirkel.«
    »Die Satansjünger?«
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Sie kennen sie?«
    »Ich weiß nur, daß sie existieren, nicht, wer sie sind oder welche Absichten sie verfolgen. Glauben Sie, daß sie die größere Gruppe nutzen, um ihre Aktivitäten zu verschleiern?«
    »Haargenau. Ich habe Beweise, aber ich brauche mehr Material, bevor ich meinen Artikel schreiben kann.«
    »Was für Beweise?«
    »Ich habe ein Mädchen getroffen, das aus ihrem Gefängnis fliehen konnte. Sie hat mir erzählt, was sie von ihren Entführern und ein paar Dienstboten erfahren konnte. Sie wußte nicht allzuviel, deswegen versuche ich, mehr herauszufinden.«
    Er trommelte mit den Fingerspitzen auf die Sessellehne. »Eine junge Frau, die Journalistin ist, ist ungewöhnlich genug, aber ein derartiges Thema strapaziert die größte Gutgläubigkeit.«
    »Mit anderen Worten, Sie glauben, ich lüge wieder?« versetzte sie bitter. »Wenn es mehr weibliche Journalisten gäbe, würde mehr über solche Themen geschrieben. England ist voller Frauen und Kinder, denen Gewalt angetan wird, und die meisten Männer finden das vollkommen normal.«
    Ihre Worte brannten vor Überzeugung. Und sie weckten ein schwaches Echo in seinem Unterbewußtsein. Er hatte irgend etwas gelesen…
    »Wie heißen Sie? Vielleicht habe ich Ihre Artikel gelesen.«
    »Da man keinen weiblichen Autor ernst nehmen würde, veröffentliche ich unter verschiedenen Namen, je nach der Zeitschrift.«
    Das

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