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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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zunickte und dann begann, ein paar Stühle vom Nebentisch rüberzuholen. Luke setzte sich und bot Melissa den Platz neben ihm an, den sie erfreut annahm. Die ganze Zeit über war Randy ziemlich schweigsam. Jetzt klopfte er auf den freien Platz neben sich. »Setz dich, Faye, ich hab schon für dich mitbestellt.«
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete er Liams Stühlerücken, während er ihr den Melonen-Guave-Smoothie rüberschob. »Woher kennt ihr euch eigentlich?« Dankbar ergriff Faye das eisgekühlte Glas und saugte einen tiefen Schluck aus dem Strohhalm. Sie hasste es zu lügen, war sich aber sowohl des fragenden Blicks Randys, als auch des aufmerksamen Starrens von Holly bewusst. Also schluckte sie ihre Ethik hinunter und räusperte sich.
    »Wir kennen Liam aus der Shaolin Art Academy. Du weißt doch noch, dass Jonny bei unserem letzten Treffen so davon geschwärmt hat. Und, na ja, zuhause habe ich Luke davon erzählt …«
    Nervös spielte sie mit dem Strohhalm. »Ja, ich fand das eine super Idee und wollte es auch mal ausprobieren«, ergänzte Luke und erntete dafür einen dankbaren Händedruck seiner Schwester.
    »Und er macht sich wirklich toll«, fügte Jonny eifrig hinzu. »Sein Nichtsehen kompensiert er vollkommen mühelos mit seinen anderen Instinkten. Er hört einen Angreifer schon, wenn dieser noch meilenweit entfernt ist.«
    »Angreifer? Moment mal.« Erstaunt stellte Randy sein Glas ab und fixierte ihn über den Tisch. »Jonny. Hast du nicht erzählt, dass Shaolin nur ein mentales Entspannungstraining ist?«
    »Eh …ja, das …«
    »Das stimmt auch«, mischte sich jetzt zum ersten Mal Liam in die Unterhaltung der Freunde ein. Luke legte unauffällig den Kopf schief. Er schien zu fühlen, dass sich Liam in ihrer eingeschweißten Runde unwohl fühlte.
    »Jhonfran hat recht. Shaolin dient der Entspannung. Im Ganzen gesehen ist es aber eine Art Tanz zwischen Meditation und einem Kampftraining, um den Geist mit dem Körper zu einer Einheit zu verbinden.«
    Liams Aussage überraschte Randy. »Sorry, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn ich mich entspannen will, dann gehe ich am Strand spazieren oder fahre mit meinem Mädchen mit dem Boot auf den blauen Pazifik raus. Aber ich entspanne mich sicher nicht, wenn ich gegen jemanden kämpfen muss.«
    »Das kann ich verstehen«, erwiderte Liam höflich, während sein nachdenklicher Blick Randys Arm streifte, der wie selbstverständlich um Fayes Stuhllehne lag. »Diese besondere Sportart liegt nicht jedem.« Mit einem hastigen Schluck leerte Liam sein Colaglas und beugte sich vor, um Luke nach der Toilette zu fragen.
    »Hinten durch, erste Tür links.«
    »Danke.« Mit einem entschuldigenden Lächeln erhob er sich.
    »Und er ist dein Lehrer?«, fragte Randy in Lukes Richtung.
    »Jep. Der Beste, den es gibt.«
    »Nein, der absolut Beste ist Quin. Gegen sein Schwert kommt niemand an«, konterte Jonny, biss sich aber sogleich auf die Zunge, als er Fayes warnenden Blick auffing. »So, so, und wer ist dieser Quin?«, fragte Randy verdattert.
    »Niemand!«, erwiderte Faye wie aus der Pistole geschossen. Jonny war eine noch größere Klatschtante als Zoe, obwohl Liam ihnen allen eingetrichtert hatte, mit keinem Außenstehenden über ihre Aktivitäten und die Anderswelt zu sprechen. Auf Randys fragenden Blick fühlte sie eine flammende Röte in ihren Wangen hochsteigen. Stotternd ergänzte sie: »Ähm, Quin ist Liams Bruder und trainiert in derselben Academy.«
    Gottseidank kam in diesem Moment Liam um die Ecke und setzte sich wieder neben sie. Melissa schien die Anspannung zwischen den Jungs zu bemerken und versuchte geistesgegenwärtig das Thema zu wechseln. Fröhlich plappernd erklärte sie der Runde nochmal ausführlich, dass sie in den Semesterferien ihre Tante Shiva besuchte, die ihr auch netterweise den Job in der Universität bei Lukes und Fayes fantastischem Vater besorgt hatte.
    Auf Zoes und Hollys Fragen erzählte sie ein bisschen über die Ausgrabungsfunde und die Stelle ganz in der Nähe des Universitätsgeländes des ehemaligen Militärs, unter der sich höchstwahrscheinlich früher einmal eine burmesische Siedlung befunden hatte. Zoe, die immer offen für alles Mystische und Außergewöhnliche war, war hin und weg und fragte neugierig, ob die Ausgrabungen tatsächlich so geheimnisumwittert waren, wie sie sich anhörten.
    Als Melissa gerade zu einer Antwort ansetzen wollte, stieß Luke sie unauffällig unter dem Tisch an, fasste nach ihrer Hand

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