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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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das Glück der Liebe, das man genoss, wenn man die richtige Frau gefunden hatte. Und er würde es seinem Freund von Herzen gönnen. Nun hing alles von Caitlins Verhalten ab. Würde sie erkennen, was die bedingungslose Kapitulation für einen Mann wie Rand bedeutete - und dass sie ihm in Zukunft stets vertrauen könnte?
    »Caitlin! Schnell, komm her!« Als sie den gellenden Ruf ihres Vaters hörte, legte sie hastig ihre Schaufel beiseite und rannte zu den Männern am anderen Ende der Ausgrabungsstätte, die aufgeregt durcheinander redeten. Offenbar war etwas Wichtiges geschehen.
    »Was gibt’s, Vater?«
    »Schau doch - das muss Leonard Metz gehört haben, dem Schiffbrüchigen, der am längsten auf der Insel lebte. Seine Initialen sind in diesen Baum geritzt.«
    Tatsächlich - fasziniert betrachtete sie die verwitterten, kaum leserlichen Initialen im Stamm der Palme. L. E. M. - Leonard Emery Metz, Erster Offizier auf der Zilverijder. Seit jener Zeit war der Baum gewachsen. Die Buchstaben hatten sich in die Länge gedehnt. Bisher waren sie niemandem aufgefallen.
    »Wie wundervoll...« Cait berührte das intarsierte Käst-chen, das ihr Vater soeben ausgegraben hatte, und zeichnete mit einer Fingerspitze das geometrische Muster der Elfenbeinornamente nach.
    Sir Montys sommersprossige Hand öffnete den Deckel. »Längst nicht so wundervoll wie der Inhalt!« Sein Gesicht verzog sich zu einem triumphierenden Lächeln. Von der Sonne tief gebräunt, mit lederner Haut, glich er beinahe einem Eingeborenen. »Eine Landkarte, Caitlin!«
    »Und darauf ist das Versteck der Halskette eingezeichnet«, verkündete Geoffrey genauso beglückt. Inzwischen hatte die tropische Sonne sein helles Haar platinblond gebleicht.
    Atemlos starrte Cait das vergilbte Pergament an, das sorgsam gefaltet in der Kassette verstaut worden war. Dann wandte sie sich zu ihrem Vater. »Also - ist die Kette auf Santo Amaro zu finden?«
    Er nickte, erschien ihr aber nicht mehr so enthusiastisch wie zuvor.
    »Was für grandiose Neuigkeiten!« Nun lenkte der Baron Caitlins Aufmerksamkeit auf sich. Erstaunlicherweise sah er trotz der primitiven Lebensbedingungen auf der Insel stets sehr gepflegt aus, die braune Köperhose wirkte kaum abgenutzt, und im weißen Leinenhemd zeigte sich keine einzige Falte. »Ja, Kleopatras Halskette liegt zweifellos in unserer Reichweite. Zu unserem Bedauern wollte Mr. Metz diesen kostbaren Schatz in Sicherheit bringen, und so verscharrte er ihn auf dem Vulkan. Deshalb müssen wir uns einen Weg landeinwärts bahnen.«
    Unsicher runzelte Cait die Stirn. Ein so gefährliches Unterfangen hatten sie vermeiden wollen. Doch es konnte gelingen... Schließlich ließ sie sich von der allgemeinen freudigen Erregung mitreißen. »Offenbar soll unsere Mühe belohnt werden. Wann brechen wir auf?«
    »So einfach ist es leider nicht«, entgegnete Talmadge. »Wir brauchen zusätzliche Vorräte, eine geeignete Ausrüstung -natürlich auch einen Führer. Und das Geld stellt ein weiteres Problem dar.«
    »Ich dachte, wir hätten genug aufgetrieben.«
    Seufzend schüttelte er den Kopf. »Die Expedition ist teurer als erwartet. Trotzdem glaube ich, dass wir eine ausreichende Summe zusammenkratzen können.«
    Und so trafen sie eine Entscheidung. Wenn die Moroto das nächste Mal Vorräte zur Insel befördern würde, sollte der Baron an Bord gehen, nach Dakar fahren und alles beschaffen, was sie benötigten.
    An diesem Abend feierten sie den Erfolg, der zum Greifen nahe war - das Ende ihrer Mission. Sobald der Baron mit dem erforderlichen Rüstzeug zurückkehrte, würden sie sich in den Dschungel wagen und den ersehnten Schatz heben.
    Während nächtliches Dunkel auf die Insel herabsank, überließ Phillip Rutherford seine Gefährten ihrem armseligen Festmahl - frisch gefangenen Fisch, von den Eingeborenen in Seetang gewickelt und über einem schwachen Feuer gebraten, wilde Trauben, Melonen und Kartoffeln, die sie fast täglich aßen.
    In sein Zelt zurückgekehrt, entzündete Phillip die Öllampe und setzte sich an den improvisierten Schreibtisch, Bei einem flüchtigen Studium der Rechnungsbücher stellte er fest, was er ohnehin schon wusste - das Geld für die Expedition war fast aufgebraucht.
    Zumindest das Geld, das er dafür vorgesehen hatte.
    Fluchend stand er auf, ging in eine Ecke und nahm seine eigenen Rechnungsbücher aus einem flachen Überseekoffer. Die Beute, die er so geschickt und geduldig für sich abgezweigt hatte, wollte er keinesfalls

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