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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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der auf Umwegen zum Hauptweg zurückführte. Bevor sie ihn erreichten, blieb Rand stehen. »Schau dir diese beiden Bäume an.«
    Die Augen zusammengekniffen, spähte sie durch das dichte dunkle Laub. Aber sie sah nur schwaches Sonnenlicht, das zwischen den Zweigen herabdrang, roch feuchte
    Erde und nasse Blätter und hörte den nahen Bach sprudeln. »Ich sehe nichts.«
    »Da drüben!« Rand zeigte nach links, und Cait schaute wieder ins Unterholz. Plötzlich entdeckte sie zwei Bäume mit ineinander geschlungenen Stämmen. Weiter oben strebten sie beinahe im rechten Winkel auseinander, und so bildeten sie ein Kreuz.
    »Oh, mein Gott! Glaubst du, Metz hat gar kein Kreuz in einen Stamm geritzt, sondern diese beiden Bäume gemeint?«
    »Genau«, bestätigte Rand grinsend. »Gleich wirst du mir zustimmen.«
    Geradezu elektrisiert ging sie mit ihm zu einer Grube, die er mit bloßen Händen ausgehoben hatte. Darin stand eine rostige kleine Metallkassette. Cait kniete nieder, hob sie heraus und öffnete den Deckel, langsam und vorsichtig. Dann hielt sie bestürzt den Atem an. Abgesehen von einem zerschlissenen Stoffbeutel war die Kassette leer.
    Von bitterer Enttäuschung erfasst, dachte sie an ihren Vater und seine vergeblichen Träume - bis ihr Rand eine Kette aus kunstvoll geschmiedetem Gold um den Hals legte. Ihre Finger streiften die Schuppen einer exquisit geformten goldenen Schlange, mit perfekt geschliffenen Juwelen besetzt. Kleopatras Halskette...
    »Jetzt habt ihr den Schatz gefunden«, sagte Rand leise. »Du und dein Vater. Dieser Schmuck ist genauso schön, wie du ihn beschrieben hast.«
    Mit bebenden Händen hielt sie die Kette hoch, um sie genauer zu betrachten. Sogar im Schatten des Waldes glitzerten die blutroten Rubine, die Diamanten und Smaragde, als würden sie von tausend Sonnen beleuchtet. »Einfach -phantastisch...«
    »O ja«, bestätigte er. Aber als sie den Kopf hob, schaute er in ihre Augen. »Wundervoll.«
    Eine Zeit lang sah sie ihn schweigend an, die Finger um die Kette an ihrem Hals geschlungen. Schließlich erklärte sie: »Wir müssen meinen Vater holen und ihm zeigen, wo wir den Schatz gefunden haben.«
    Rand nickte, ergriff wieder ihre Hand und führte sie zum Hauptweg.
    »Heiliger Himmel!«, rief jemand, als er die Juwelen auf Caits Brust funkeln sah. »Wirklich und wahrhaftig, Caitlin hat die Kette gefunden!« Sie erkannte Sir Montys Stimme, aufgeregt eilte er ihr entgegen. Geoffrey, Talmadge und Max von Schnell hefteten sich an seine Fersen. Zuletzt folgte der Professor den vier Männern, das Gesicht von der anstrengenden Suche gerötet. Aber er strahlte vor Freude. So klar und hell hatten seine blauen Augen schon lange nicht mehr geglänzt.
    »Mein liebes, liebes Mädchen! Du hast den Schatz gefunden!«
    Lächelnd legte sie die Kette in seine Hände. Tränen strömten über seine Wangen.
    »Angeblich war Kleopatras Halskette nur ein Phantasiegebilde, Caitlin, ein Mythos. Aber ich wusste immer, dass sie existiert. Und ich schwor mir, eines Tages würde ich sie finden und alle Skeptiker Lügen strafen.« Mit zitternden Fingern wischte er seine Tränen weg. »Wo war sie denn vergraben?«
    »Komm mit mir, ich zeig’s dir.« Cait nahm seine Hand und führte ihn zu den gekreuzten Bäumen, von den anderen begleitet. »Als Rand die Bäume sah, erriet er, dass Metz sich an diesem Merkmal orientieren wollte. Also hat er gar kein Kreuz in einen Stamm geritzt. Direkt unter den Bäumen fand Rand die Kassette.« Sie beobachtete, wie ihr Vater auf die Knie sank und das rostige Kästchen inspizierte.
    Vielleicht enthielt es irgendwelche Anhaltspunkte, die Aufschluss über Leonard Metz und die Halskette geben würden. Oder der zerschlissene Beutel mochte interessante Informationen liefern. Irgendwann würden die Archäologen möglicherweise Mittel und Wege finden, um solche verborgenen Botschaften zu entschlüsseln.
    Vorerst war Cait einfach nur froh, dass sie den großartigen Schatz gefunden hatten und mit der Welt teilen konnten.
    Die Kette wanderte von einer Hand zur anderen und wurde ausgiebig bewundert. Auch Max von Schnell griff danach. Begeistert redeten alle durcheinander und lobten die kunstvolle Arbeit, die der Goldschmied vor so langer Zeit geleistet hatte.
    Fast liebevoll strich Phillip Rutherford über jedes einzelne kostbare Juwel. »Am besten verwahre ich die Kette in meinem Ranzen, bis wir ins Hauptlager zurückkehren. Dann wird sie nicht abhanden kommen.«
    Rand stand hinter Cait, und

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