Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
Marquess of Wester. »Aber wie Sie beide wissen, Ihre Tochter und Sie, ist ein solches Unternehmen extrem teuer.«
    Talmadge ist ein attraktiver Mann, dachte Cait, mit tadellosen Manieren und sehr kultiviert. Sicher würden sich viele Frauen zu ihm hingezogen fühlen, trotz seiner eher langweiligen Konversation. Eigentlich sprach er nur über die Expedition und die Suche nach der Halskette, irgendwelche Klatschgeschichten, das neueste Ondit - wie er es nannte -in der fashionablen Elite.
    »Was meinen Sie, wie lange Sie brauchen werden, um die erforderliche Summe aufzutreiben?«, fragte Lord Geoffrey und beugte sich in seinem Sessel vor. Er war etwa fünfundzwanzig, mit hellblondem Haar und einem freundlichen Lächeln. Auf jungenhaft, naive Weise, sah er sehr gut aus. Fasziniert von der Suche nach Kleopatras Halskette, hatte er sich erboten, die Harmons auf die Insel zu begleiten und seine Reisekosten selbst zu bezahlen. Außerdem wollte er einen hohen Betrag für die Forschungsarbeit zur Verfügung stellen.
    »Hoffentlich haben wir in einem Monat die ganze Summe beisammen«, antwortete Talmadge. »Zum Glück finden wir immer mehr Geldgeber. Mit ihrem Vortrag hat Caitlin die Damen bewogen, ihren Ehemännern größere Spenden zu entlocken. Auch was den Duke betrifft, macht sie erfreuliche Fortschritte.«
    »Was den Duke betrifft?«, wiederholte sie und richtete sich kerzengerade auf.
    »Gewiss, meine Liebe. Sollte Beldon einen Beitrag leisten, wird er sich äußerst großzügig zeigen. Und das haben wir Ihnen zu verdanken.«
    »Aber - ich kenne ihn kaum. Wenn Sie an ihn herantreten wollen...«
    »Offensichtlich ist er sehr von Ihnen angetan, Cait. Ihr Vortrag hat ihn tief beeindruckt. Seien Sie einfach nur nett zu ihm. Wenn es an der Zeit ist, werde ich mich an ihn wenden -falls Sie zögern...«
    Empört sprang Geoffrey St. Anthony auf. »Wie können Sie Miss Harmon zumuten, sich mit einem solchen Mann abzugeben - nur um Geld aufzutreiben? Beldon steht in äußerst üblem Ruf. Was die Frauen angeht, zählt er zu den schlimmsten Lebemännern von London. Und Miss Harmon ist eine Dame - keine - keine...«
    »Schon gut, Lord Geoffrey, wir wissen, was Sie meinen«, fiel Talmadge ihm irritiert ins Wort. »Natürlich werden wir von Caitlin nichts verlangen, was ihr unangenehm wäre. Sie soll uns einfach nur unterstützen - so wie sie’s für richtig hält.«
    Mühsam brachte sie ein Lächeln zustande. »Ich will tun, was ich kann.« Wie in all den Jahren... Bevor Phillip Rutherford auf der Bildfläche erschienen war, hatte sie ihrem Vater oft geholfen, das nötige Kapital für seine Forschungsreisen aufzubringen. Warum es ihr widerstrebte, den Duke um Geld zu bitten, konnte sie sich nicht erklären. Jedenfalls fühlte sie sich bei diesem Gedanken unbehaglich.
    Während die Besprechung fortgesetzt wurde, schmiedeten sie Pläne. Lord Geoffrey wollte eine Liste von Leuten zusammenstellen, mit denen sie Kontakt aufnehmen sollten. Dann schlug er vor, eine Party zu veranstalten, um noch mehr Mitglieder der Londoner Gesellschaft für die Halskette zu interessieren. Aber Cait hörte nicht mehr zu. Ihre Gedanken schweiften in eine andere Richtung. Warum geriet sie in Verwirrung, sobald Beldons Name genannt wurde? Einerseits ärgerte sie sich darüber, andererseits bereiteten ihr die beschleunigten Herzschläge eine sonderbare Freude.
    Soeben hatte Lord Geoffrey den Duke einen Lebemann genannt. Und Elizabeth Warring sprach immer wieder von den unzähligen Frauen, die Rand nachrannten. Zweifellos war es gefährlich, sich mit einem solchen Mann einzulassen.
    Plötzlich erinnerte sie sich an die Geschichten, die sie über ihre Onkel gehört hatte. Im Gegensatz zu ihrem Vater -einem liebevollen Ehemann, der seine Frau vergötterte - waren die beiden Brüder ihrer Mutter und einige Vettern berüchtigte Schürzenjäger gewesen. Zwischen Boston und New York hatten sie unzählige Herzen gebrochen.
    Zweifellos war Rand Claytons Lebenswandel verwerflich. Aber irgendetwas zog sie in seinen Bann und weckte den Wunsch, ihm zu vertrauen. Und mochte es auch noch so unvernünftig erscheinen - sie wollte ihn wieder sehen.
    Würde sie von ihm hören? Oder fand er seine subtilen Avancen zu mühsam und suchte nach leichterer Beute?
    Viel zu schnell verstrichen die Tage in London, die Cait in vollen Zügen genoss. Maggie bestand darauf, dass sie Elizabeth Warring bei einem Einkaufsbummel begleiteten. Allzu viel Geld besaß Cait nicht. Aber sie hatte einen

Weitere Kostenlose Bücher