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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Sinne - an den süßen Geschmack ihrer zitternden Lippen, die seine Küsse so bereitwillig erwidert hatten. Sie war genauso leidenschaftlich gewesen, wie er es erträumt hatte. Trotzdem strahlte sie eine seltsame Unschuld aus, eine Naivität, die sie unmöglich heucheln konnte. Aus diesem Grund hatte er sich gelobt, Cait nicht wieder zu sehen.
    Wahrscheinlich musste er seinem Freund Nick Warring Recht geben - das Mädchen war tatsächlich noch eine Jungfrau.
    Rand wollte nicht heiraten. Zumindest nicht in absehbarer Zeit. Und die viel zu unabhängige, freiheitsliebende, typisch amerikanische Tochter des Professors würde sich wohl kaum zur Duchess eignen. Gewiss, er bewunderte ihre Intelligenz, ihren lebhaften Geist - und natürlich ihre Leidenschaft. In dieser Hinsicht ließ sie nichts zu wünschen übrig.
    Aber nach dem Tod der Mutter, seit ihrem zehnten Lebensjahr, war sie zu einem viel zu selbstständigen Mädchen herangewachsen, und der Vater hatte nichts dagegen unternommen. Zu jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit ignorierte sie das Diktat der Gesellschaft und zeigte keinerlei Absicht, sich zu ändern. Wen immer sie eines Tages heiraten würde - der Mann musste sich auf einen harten Kampf gefasst machen, um sie zu zähmen.
    Und dieser Gedanke missfiel dem Duke. Cait würde lernen müssen, sich dem Willen ihres Ehemanns unterzuordnen. Aber er wollte ihren wundervollen, eigenständigen Geist nicht vernichtet sehen. Es besserte seine Laune auch keineswegs, als er sich Cait Harmon im Bett eines anderen
    Mannes vorstellte, den weichen, wohl geformten Körper, der in frisch erwachter Leidenschaft beben würde...
    Fluchend stand er auf und eilte über den dicken Teppich, kniete vor dem Kamin nieder und legte noch mehr Kohlen ins Feuer.
    Zwei Stunden später schlief er endlich ein und träumte von Cait Harmon, die in seinen Armen lag.
    Maggie Sutton stand im kleinen Garten hinter ihrem Stadthaus. Am anderen Ende des gepflegten Rasens bewunderte Cait eine alte griechische Statue, der ein Arm fehlte. Voller Altersflecken, vom Londoner Ruß verdunkelt, war die Figur aber immer noch schön.
    »Weißt du was darüber?«, fragte sie, als die Freundin zu ihr trat. »Woher stammt die Statue, wie alt mag sie sein?«
    »Keine Ahnung. Sie stand bereits im Garten, als mein Schwiegervater das Anwesen kaufte.«
    »Hier hätte sie nicht bleiben dürfen. Bald wird sie zu Staub zerfallen, von Wind und Wetter zerstört.«
    »Daran habe ich gar nicht gedacht. Solche Statuen stehen in unzähligen englischen Gärten. Ich genoss einfach nur die Schönheit dieses Kunstwerks. Aber du hast sicher Recht.«
    »So viele Schätze aus der Vergangenheit sind verloren gegangen. Das sah ich in Pompeji und in Ägypten. Dort fuhr mein Vater hin, um Gegenstände auszugraben, die ihm helfen sollten, die Geschichte zu enträtseln. Er glaubt, die antiken Kostbarkeiten würden allen Menschen gehören - nicht nur den Reichen und Privilegierten.« Lächelnd wandte sie sich zu Maggie. »Hoffentlich habe ich dich nicht gekränkt. Ich weiß, solche Ansichten sind nicht besonders populär.«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Deshalb bin ich nicht beleidigt. Ganz im Gegenteil, ich stimme dir sogar zu.« Nachdenklich musterte sie den Kopf der Skulptur. »Und ich glaube, ich sollte diese schöne Statue durch eine moderne ersetzen. Vielleicht wird sich das Britische Museum dafür interessieren.«
    »Ganz sicher«, meinte Caitlin erfreut. »Und wenn nicht, finden wir ein anderes Institut.«
    Maggie setzte sich auf eine schmiedeeiserne Bank vor einem plätschernden Brunnen, klopfte einladend neben sich, und Cait nahm an ihrer Seite Platz. »Vorhin sah ich dich in den Garten gehen. Du kommst mir seit ein paar Tagen so geistesabwesend vor, so verschlossen. Wenn dich etwas bedrückt und du darüber reden möchtest - ich bin deine Freundin, Cait, und du kannst mir rückhaltlos vertrauen.«
    »Alles in Ordnung, Maggie«, erwiderte Cait etwas zu hastig. »Ich muss mich einfach nur auf meine Arbeit konzentrieren ...«
    »Bist du sicher? Ich dachte, vielleicht steckt Rand dahinter. Nachdem wir ihn im Boxclub getroffen hatten, gewann ich den Eindruck, du würdest auf seinen Besuch hoffen.«
    Caitlin betrachtete die Falten ihres gelben Musselinrocks, kniff sie zwischen den Fingern zusammen und strich sie wieder glatt. »An jenem Tag im Boxclub unterhielten wir uns ein paar Minuten lang unter vier Augen. Dabei lud er mich zu einem Picknick ein. Wir verabredeten uns für den

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