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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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hofften, ihr Lager aufschlugen.
    Früh am nächsten Morgen erklommen sie die fast senkrecht aufragenden Felsen, die die letzte, aber am schwersten zu bewältigende natürliche Grenze zwischen ihnen und ihrem Reiseziel bildeten. Gegen Mittag erreichte Tarzan als erster der langen Reihe seiner Gefolgschaft den Gipfel des letzten Felsens und stellte sich auf eine kleine Platte ganz oben auf dem Berg.
    In beiden Richtungen ragten mächtige Gipfel tausend Meter über den Paß, der in das verbotene Tal führte. Hinter ihnen lag das bewaldete Tal, das sie viele Tage lang durchquert hatten, und in der Ferne sahen sie das niedrige Bergmassiv, das die Grenze zu ihrer Heimat bildete.
    Doch vor Tarzan lag das Objekt seiner Begierde. Zunächst erstreckte sich ein schmales, flaches und ziemlich trostloses Tal. Hier und da wuchsen verkümmerte Bäume, viele große Felsbrocken bedeckten den Boden. Weiter hinten erblickte er etwas, das wie eine riesige Stadt aussah, deren große Mauern, hochragenden Türme, Minarette und Kuppeln im Sonnenlicht rot und gelb schimmerten. Tarzan war noch zu weit entfernt, um zu erkennen, daß alles eine riesige Ruine war – ihm erschien es wie eine herrliche Stadt von strahlender Schönheit, und in seiner Vorstellung bevölkerten glückliche und fleißige Menschen die breiten Straßen und riesigen Tempel.
    Eine Stunde ruhte sich die kleine Gruppe auf dem Gipfel aus, dann führte Tarzan sie hinunter. Obwohl es keinen Pfad gab, war der Weg weniger mühevoll als der Aufstieg von der anderen Seite. Im Tal kamen sie schneller voran, so daß sie noch bei Tageslicht vor den steil aufragenden Zinnen der altehrwürdigen Stadt anlangten.
    Die Außenmauer war etwa fünfzehn Meter hoch und weitgehend unbeschädigt. Von der Oberkante waren, soweit erkennbar, an keiner Stelle mehr als drei bis sechs Meter abgebröckelt. Dadurch war der Wall nach wie vor unüberwindbar. Ab und zu kam es Tarzan vor, als ob sich hinter den verfallenen Mauerteilen in ihrer Nähe etwas regte und jemand aus dem Schutz des antiken Bauwerks ihr Tun verfolgte. Oft fühlte er sich beobachtet, jedoch war er nicht sicher, ob er es sich nicht einbildete.
    In der Nacht schlugen sie ihr Lager vor der Stadt auf. Einmal, es war gegen Mitternacht, wurden sie von einem schrillen Schrei hinter den Mauern geweckt. Zuerst klang er sehr hoch, dann wurde er immer tiefer, bis er in einem schrecklichen Stöhnen verklang. Er übte eine seltsame Wirkung auf die Waziri aus und lahmte sie fast vor Angst. Erst nach einer Stunde trat im Lager wieder Ruhe ein. Am Morgen konnte man die Folgen noch an den furchtsamen und verstohlenen Blicken sehen, die die Waziri gelegentlich auf das massive und abweisende Bauwerk warfen, das drohend vor ihnen aufragte.
    Tarzan mußte beträchtliche Überzeugungskraft aufwenden, um ihnen Mut zuzusprechen und sie davon abzuhalten, die Erkundungsreise auf der Stelle abzubrechen und zu den Felsen zurückzukehren, die sie erst am Vortag überquert hatten. Als er sich unbeugsam zeigte und drohte, die Stadt allein zu betreten, erklärten sie sich bereit, ihn zu begleiten.
    Fünfzehn Minuten lang liefen sie die Mauer entlang, bis sie an eine Stelle kamen, wo sie hineingelangen konnten. Es war ein schmaler, etwa zwanzig Zoll breiter Spalt. Er führte eine steinerne Treppe hinauf, die vom jahrhundertelangen Gebrauch abgenutzt war und nach einigen Metern scharf abbog.
    Tarzan zwängte sich seitlich durch die Enge, um überhaupt hineinzugelangen, dichtauf gefolgt von seinen schwarzen Kriegern. An der Ecke endeten die Stufen. Der Weg stieg nun in serpentinenartigen Windungen sanfter an und mündete nach einem scharfen Knick plötzlich in einem schmalen Hof, an dem ebenso hoch wie die Außenwand eine weitere Mauer emporragte. Am oberen Rand wechselten kleine, runde Türme mit zugespitzten Steinblöcken. Sie waren teilweise abgebröckelt, und die Mauer war verfallen, insgesamt jedoch wesentlich besser erhalten als die erste Wand.
    Eine weiterer schmaler Durchgang führte durch diese Mauer zu einer breiten Straße, an deren gegenüberliegenden Seite dunkel und drohend Ruinen aus behauenem Granit aufragten. Vor den zerborstenen Trümmern wuchsen Bäume, Kletterpflanzen wanden sich in und aus den hohlen Fenstern, die leer vor sich hinstarrten. Das Gebäude vor den Männern schien jedoch weniger überwuchert und in einem viel besseren Zustand zu sein als die anderen. Es war ein wuchtiges Bauwerk, das von einer riesigen Kuppel überragt wurde. Zu

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