Tascosa (German Edition)
gab ihr gleich einen kurzen scheuen Kuss.
"Bitte, Nate. Ich brauch mehr." Sie
schlang ihre Arme um seinen Hals, während seine Hände automatisch auf ihre
Taille rutschten. Sie presste ihre Lippen auf seinen Mund in einer zärtlichen
Erregung.
Eifrig erwiderte er den Kuss, zog sie noch
näher an seine Brust und verlor sich in dem Gefühl, sie in den Armen zu halten.
Wenn das der Kuss einer Frau war, dann verstand er jetzt das Theater, das alle
darum machten.
Nate legte sich zurück, um in ihre
wunderschönen Augen zu sehen und, ohne zu lächeln, küsste er sie wieder. Er
genoss diesen süßen Moment und seine Zunge und Lippen entdeckten zunehmend die
neu gefundene Lust der Liebe. Er wollte sie so dicht wie möglich an sich
drücken, irgendwie verschmolz Amanda bei diesem Kuss noch enger mit ihm und er
hörte sie sanft stöhnen.
Als er schließlich seinen Kopf hob, legte sie
ihren an seine Schulter. Ihr Körper war noch eng von seinen Armen umschlungen
und sie schnurrte, "All right, Cowboy. Das war ein Kuss."
"Allmächtiger Gott", flüsterte er
bei dem neuen Gefühl das in seiner Brust aufwallte. Nate stand ganz still und
hatte Angst sich zu bewegen, weil er das Gefühl nicht verlieren wollte. Mit
diesen Küssen tauchte sie auf direktem Weg mitten in sein Herz, und er wusste,
dass er Himmel und Hölle bewegen würde, um sie genau dort zu behalten.
Nachdem sie ein paar Augenblicke so eng
umschlungen gestanden hatten, trat sie aus seiner Umarmung zurück. "Ich
glaub ich muss gehen."
"Ich weiß. Das war ein langer Tag,
oder?" Er griff seinen Hut und legte den Arm um sie. Er fühlte sich stolz,
dass er das tun durfte und sie gingen durch die Gasse zum Hotel. Als sie in der
Lobby waren, zog er sie nochmal heran und küsste sie, lang und süß.
"Gut Nacht Weib", sagte er ihr ins
Ohr. "Träum von mir." Er sah ihr nach, wie sie die Treppe raufging.
An den Ritt nachhause konnte er sich nicht erinnern. Er durchlebte immer wieder
die Küsse, diese süßen, köstlichen, warum-stockt-mir-der-Atem Küsse.
Nate wälzte und drehte sich in seinem Lager.
Er kannte Amanda seit einer Woche und einem Tag. Eine kurze Woche. Acht kleine
Tage. Das machte nix. Er wollte sie. Er wollte sie unbedingt , aber er
konnte sich keine Frau leisten. Kein Cowboy konnte das. Und mit nix gespart und
keinen Zukunftsaussichten, hatte er ihr nix zu bieten. Er wollte nicht, dass seine
Frau arbeiten musste, selbst wenn es ihr Geschäft war. Das kam ihm nicht
zupass, war gegen seinen Stolz. Wieder drehte er sich um und boxte in sein
Kopfkissen.
"Kannst du aufhörn?" sein
Bettgenosse unter ihm regte sich auf.
"Tschuldigung", flüsterte Nate. Er
versuchte noch mehr still zu liegen, aber seine Gedanken tobten weiter.
Kapitel 8 — Unterkunft
Am nächsten Tag in der Früh klopfte es an der
Hintertür vom Restaurant, und als Amanda aufmachte, stand Brian da.
"Guten Morgen", sagte sie fröhlich und
ließ ihn herein.
"Morgen."
"Hast du schon gefrühstückt? Ich mach mir
grad eins."
"Frühstück klingt gut." Er setzte
sich an den Tisch und sah zu, wie sie ihm Kaffee einschenkte. Als sie die Tasse
vor ihn hinstellte, nahm er ihre Hand.
"Ich wollte so schnell wie möglich
kommen, um dir zu erzählen."
"Mir erzählen, was?"
"Dein Lokal ist ein voller Erfolg. Jeder
redet davon. Jeder." Er küsste ihre Hand.
"Das ist so süß von dir, den ganzen Weg
hierher zu reiten, um mir das zu sagen." Sie drückte seine Hand und nahm
ihre zurück. Im Wegdrehen zur Speisekammer rief sie über die Schulter.
"Gestern Abend wollte ich dich schon fragen. Haben dir deine Männer
gesagt, wie sehr ich mich über das Schild gefreut hab?"
"Yeah. Haben sie. Ich bin froh, dass es
dir gefällt."
"Es sieht großartig aus da draußen. Gibt
dem ganzen so'n offiziellen Anstrich. Macht es so amtlich — wenn ein Sinn drin
liegt." Sie kam aus der Speisekammer mit einem Eierkorb und einem Streifen
Speck zurück.
Brian lachte. "Klar liegt Sinn drin. Es
ist als ob du schließlich dein eigenes Brandzeichen registriert kriegst. Damit
wird es für alle sichtbar."
Als sie den Speck geschnitten hatte, war die
Bratpfanne heiß. Sie briet den Speck und schickte damit den würzigen Duft durch
den Raum. Als nächstes briet sie schnell die Spiegeleier im heißen Speckfett — zwei
für sich und vier für Brian. Sie gab ihr Essen auf Teller und legte
Brotscheiben dazu. Als sie die Kaffeebecher aufgefüllt hatte, setzte sie sich
neben ihn. Sie aßen ihr Frühstück bei einem zwanglosen
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