Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
Vom Netzwerk:
durchgehen lassen. Ma war wunderschön. Ihr Haar war fast
wie deins, nur dunkler. Ich hab ihr gern abends zugesehn, wenn sie es ausgekämmt
hat und die Bürstenstriche gezählt hat. So hab ich übrigens auf hundert zählen
gelernt. Wenn ich versprach, vorsichtig zu sein, ließ sie mich es manchmal für
eine kleine Weile bürsten. Sie hat auch gerne gesungen. Egal was sie gemacht
hat, sie hat immer ein Lied gesummt."
    "Du sagst immer "war." Ist
sie…?"
    "Ja. Sie ist vor ein paar Jahren
gestorben. Ich war erst fünfzehn. Es hat uns alle zerrissen, besonders Pa.
Meine größeren Brüder zogen aus und, als ich sechzehn wurde, hab ich
beschlossen, dass ich auch gehen müsste. Pa hatte ja noch den kleinsten bei
sich im Haus."
    "Und dann, warum Texas?"
    "Ich hatte diesen Traum vom Leben als
Cowboy." Er lachte. "Junge, hab ich mich jemals mehr getäuscht? Es
ist heiß und stinkt und nie Feierabend."
    "Warum versuchst du nix anderes?"
    "Da hab ich kürzlich drüber
nachgedacht."
    "Was würdest du gern machen?"
    "Bin noch nicht ganz sicher. Ich hab
einen Brief geschrieben an jemand, der vielleicht Arbeit hat. Aber es ist noch
zu früh um Antwort zu haben."
    "Was tun?"
    "Pferde zureiten als Wrangler."
    "Oh." Sie wusste nicht, was das
bedeutete. "Ist das wie Vieh hüten?"
    "Nicht wirklich. Ich werde Pferde zähmen
und sie für die Armee mit Sattel zureiten."
    "Hört sich gefährlich an." Sie
schaute ihn über die Schulter finster an.
    "Nicht wenn du weißt, wie's geht. Für die
LX bändige ich die ganze Zeit die Pferde. Ich bin darin auch richtig gut."
Er nahm einen Schluck Limonade. "Aber bis jetzt ist das alles nur
Träumerei. Ich steh jeden Morgen auf und treib Vieh bis es dunkel wird. Geh
schlafen, nur um am nächsten Tag aufzustehen und wieder von vorn
anzufangen."
    "Hört sich nicht an, als wärst du
besonders glücklich."
    "Mit meiner Arbeit? Nee. Aber, ich bin in
meinem ganzen Leben nie glücklicher gewesen." Er beugte sich vor und gab
ihr einen Kuss auf die Schulter. "Weil du mein Weib bist."
    "Ach, Nate." Sie wurde rot.
    "Was?"
    "Mein Weib", wiederholte sie.
    "Nun, du bist's! Du denkst doch nicht,
dass ich so wie letzte Nacht jede küsse, oder? Nee, Ma'am. Das ist strengstens
für mein Weib reserviert. Und das bist du. Also gewöhn dich dran."
    "Dann macht dich das wohl zu meinem
Mann."
    "Aber ja", er nickte amtlich.
"Und ob."
    "Bin froh, dass wir das geklärt
hätten." Sie lachte und stand auf, streckte die Hand nach seinem leeren
Glas aus. Er gab es ihr und ging hinter ihr her in die Küche.
    "Und außerdem", er stand hinter ihr
am Spülstein und legte die Arme um ihre Taille. "Ich liebe dich."
    Mit vor Erregung glühenden Wangen drehte sie
sich in seinen Armen um und sah ihn an. "Sag das noch mal."
    "Ich liebe dich", stellte er fest.
"Ich dachte das sollst du auch wissen."
    Sie legte die Arme um seinen Hals. "Ich
möchte dich küssen, trau mich aber nicht wegen heut Nacht. Ich will dir kein
Kummer machen."
    "Das sag ich dir schon, wenn du mir
Kummer machst", grinste er und beugte sich vor um sich seinen Kuss
abzuholen. "Und du, liebst du mich auch?" fragte er und hob den Kopf.
    "Ach, Nate, das weißt du doch schon. Du
denkst doch nicht, dass ich rumlauf und jeden küsse, oder?"
    Anstatt zu antworten, lachte er und küsste sie
noch ein bisschen länger. Schließlich ließ er sie aus und drehte sich um,
gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Joey mit finsterem Blick in der Tür zum
Speisesaal stand.
    "Hey, Joey, ich weiß ja, dass du mich
nicht besonders magst. Aber was soll ich machen? Ich liebe Miss Amanda und sie
liebt mich. Also…"
    "Ja, ja", seufzte Joey. "Ich
weiß." Er stapfte weiter zur Limonade und nahm sich davon. "Aber ich
muss doch nicht zuschaun, oder?"
    "Ach, Joey, tut mir Leid", Amanda
löste sich von Nate. "Nein. Du musst es nicht mit ansehn. Wir werden uns
benehmen. Versprochen." Sie lächelte und berührte den Jungen an der
Schulter. "Kannst du mir verzeihn?"
    Joey wurde rot und sah zum Boden. Dann
murmelte er, "Ja."
     
    * * *
     
    Am nächsten Tag, Montag, kurz nach dem
Mittagessen, tauchte Brian wie versprochen auf und klopfte an die Hoftür.
    "Fertig?" rief er herein.
    "Sicher, eine Minute noch." Amanda
ließ ihn lächelnd herein. "Isses okay wenn Joey mitkommt? Mir wär's
lieber, wenn er auch schießen könnte."
    "Gut. Joey würde mehr Schutz für dich
bedeuten." Sie stiegen auf seinen Wagen und Brian fuhr mit ihnen eine
kurze Strecke aus der Stadt raus, zu einer Senke mit Bäumen.
    "Hier." Er

Weitere Kostenlose Bücher