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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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und fuhr, als der Motor sich warmgelaufen hatte, in gemächlichem Tempo vom Parkplatz. Elsie zottelte hinter mir her, und niemand versuchte sich zwischen uns zu schieben. Ich machte vor einem intimen kleinen Lokal halt, und wir frühstückten.
    »All right, Elsie«, sagte ich. »Sie fahren jetzt nach Hause und gehen dann zur üblichen Zeit ins Büro. Ich komme wahrscheinlich ein bißchen später.«
    »Donald, Sie halten mich doch nicht für — für liederlich?«
    »Aber nein.« Ich klopfte ihr auf die Schulter. »Sie sind ein liebes Mädchen, Elsie.«
    Ich brachte sie zu ihrem Wagen und hielt ihr die Tür auf. Als sie einstieg, starrte ich auf ihre Beine. Sie zog nervös den Rock herunter. »Donald, Sie schielen.«
    »Ist das vielleicht verboten?«
    »Es ist — es ist mir peinlich.«
    »Warum? Sie haben hübsche Beine«, sagte ich.
    Sie schlug die Wagentür zu, startete und brauste ab.
    Ich stieg in meinen Wagen, fuhr zu meinem Apartment, holte sämtliche Fingerabdrücke hervor und besah sie mir mit einem Vergrößerungsglas, um mich mit den verschiedenen Mustern vertraut zu machen. Dann verpackte ich sie, adressierte das Päckchen an mich selbst im feudalen Edgemount Motel, versiegelte es, fuhr zum nächsten Postamt und gab es per Eilboten auf.
     

6
     
    Bertha Cool strahlte über das ganze Gesicht. »Gratuliere, Partner.«
    »Wozu denn?« fragte ich.
    »Daß du den Fall erfolgreich abgeschlossen hast.«
    »Er ist nicht abgeschlossen, und ein Erfolg war es auch nicht«, erklärte ich ihr.
    Ihre Miene verdüsterte sich. »Was, zum Henker, soll das heißer.?«
    »So einen Job erledigt man nicht im Handumdrehen, das müßtest du inzwischen wissen.«
    »Blech! Es ging doch alles wie am Schnürchen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Unser Klient hat mich angerufen.«
    »Und woher wußte er es?«
    »Sharon Barker hat's ihm erzählt.«
    »Ach nein! Und woher wußte sie, wo er zu erreichen ist?«
    Bertha dachte eine Weile über meine Frage nach. »Stimmt, das konnte sie ja nicht wissen. Dann muß er sie angerufen haben.«
    »Ziemlich rücksichtslos von ihm, jemanden, der in einer Cocktailbar arbeitet, so früh am Morgen anzurufen«, bemerkte ich. »Die meisten Mädchen, die bis kurz vor Mitternacht im Dienst sind, anschließend zum Essen ausgehen und die Nacht in einem Motel verbringen, würden einen Anruf vor neun Uhr morgens verdammt krummnehmen. «
    »Hör auf mit deiner ewigen Miesmacherei. Der Bursche sagte mir, er hätte ihr tausend Dollar gezahlt, und wenn man einer Bardame mit 'nem Tausender auch nur winkt, dann kann man sie jederzeit anrufen.«
    »Was sagte er sonst noch?« fragte ich.
    »Es wäre alles glatt über die Bühne gegangen, und er käme binnen einer Stunde vorbei, um uns einen kleinen Bonus zu geben. Er sagte noch, wenn er dem Mädchen nicht einen Tausender hätte zahlen müssen, wäre mehr für uns abgefallen. Wenn das nicht leichtverdientes Geld ist.«
    »Leicht verdient?«
    »Herrgottnochmal, ja!« rief Bertha ärgerlich. »Du nimmst irgendeine hübsche Puppe in ein Motel mit, verbringst dort die Nacht mit ihr, und wir kassieren dafür zwei Tausender. Was willst du eigentlich mehr, zum Henker noch mal? Sie war doch hoffentlich hübsch?«
    »Eine Augenweide.«
    »Gute Figur?«
    »Und ob. Langbeinig, stromlinienförmig und Kurven überall da, wo sie hingehören; wunderschöne Augen.«
    »Herrje, bist du ein Glückspilz!«
    »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Es handelt sich um einen Mordfall, Bertha.«
    »Na und?«
    »Unterschätze bloß nicht die Polizei.«
    »Ach, Unsinn. Wir haben ja nichts Unrechtes getan.«
    »Nein — trotzdem darfst du die Polizei nicht unterschätzen.«
    »Okay, okay, ich denke nicht dran. Mach's nicht so verdammt spannend, Donald. Worauf willst du hinaus?«
    »Dein Freund Frank Sellers ist...«
    »Hier«, sagte Sellers von der Tür her.
    Bertha starrte ihn entrüstet an. »Was fällt Ihnen ein, hier so einfach hereinzuplatzen? Warum hat das Mädchen Sie nicht angemeldet?«
    »Weil ich's ihm verboten habe«, erklärte Sellers.
    »Also, das ist doch die Höhe! Wenn hier einer Befehle gibt, dann ich.«
    Sellers, ein Hüne von Mann, lehnte grinsend am Türpfosten und genoß Bertha Cools ohnmächtige Wut; er war ein fähiger Kriminalbeamter und nicht dumm; Berthas Unbehagen bei seinem plötzlichen Auftauchen war ihm nicht entgangen.
    »Na schön«, sagte Bertha, »was wollen Sie?«
    »Eine Erklärung für die Eskapade, die Donald sich heut nacht geleistet hat.«
    »Was

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