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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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junge Frau neben mir. »Mir war nicht klar, dass das Ihr Freund ist, sonst hätte ich Sie beide nebeneinandersitzen lassen.«
    »Nein, gar kein Problem«, erwiderte ich ein wenig zu schnell. »Er ist gar nicht mein Freund.«
    »Wissen Sie denn vielleicht, ob er mit einer anderen zusammen ist?«, fragte sie, als sich die Fahrt langsam dem Ende näherte und wir uns darauf vorbereiteten, gleich auszusteigen. »Er sieht ziemlich gut aus.«
    Ich tat, als hätte ich sie nicht gehört, und eilte stattdessen zu Sean hinüber, sobald ich mich aus dem Waggon befreit hatte. »Lass uns hier entlang gehen«, sagte ich und schlug genau die entgegengesetzte Richtung ein wie meine Mitfahrerin.
    Unterwegs lasen wir, dass wir auf das Fantasyland zusteuerten. »Das ist der Kinderbereich«, erklärte Sean, der, wie mir nicht entging, Schwierigkeiten hatte, geradeaus zu gehen. »Obwohl ich nach dem Big Thunder Mountain den Eindruck habe, dass das hier eher etwas für dich ist.«
    »Jetzt hör schon auf, dich über mich lustig zu machen«, erwiderte ich und freute mich, Seans Bewunderin abgehängt zu haben. »Schließlich sind wir hier, um beide Spaß zu haben.«
    »Du wirst mich auf keinen dieser Elefanten bringen«, rief Sean, als wir uns dem Dumbo-the-Flying-Elephant -Karussell näherten. »Nie im Leben!«
    »Das will ich ja auch gar nicht. Es mag sich komisch anhören, aber fliegende Elefanten sind auch nicht unbedingt mein Ding.«
    »Ah, jetzt weiß ich, was dir gefallen könnte«, rief er breit grinsend. »Komm mit!«
    Sean packte mich zum zweiten Mal an diesem Abend an der Hand, und bereitwillig ließ ich mich von ihm mitziehen zu einem Schild, auf dem It’s a Small World geschrieben stand.
    »Diese Fahrt hier ist überhaupt nicht schlimm«, erklärte Sean, als wir zusammen den pastellfarbenen Weg zum Eingang entlanggingen. »Zumindest, solange du die Chucky – Die-Mörderpuppe -Filme nicht gesehen hast, was ich allerdings sehr bezweifle. Dann würdest du die Puppen hier nämlich mit ganz anderen Augen betrachten.«
    »Wir können da nicht rein«, protestierte ich. »Wir sind zu alt!«
    Sean stoppte vor dem Eingang und drehte sich dann zu mir um, die Augen in gespieltem Entsetzen weit aufgerissen. »Niemand ist zu alt für Disney, Red, wie du kürzlich ganz richtig betont hast. Komm schon, das wird richtig lustig werden!«, rief er und hielt mir wieder seine Hand hin. »Niemand anders ist darin unterwegs.«
    »Nein, weil alle deutlich älter als zehn Jahre sind.«
    Doch schließlich nahm ich Seans Hand. Zusammen kletterten wir in eines der kleinen Boote, die durch das Wasser gondelten, und ließen uns in die magische Miniaturwelt führen.
    Drinnen war die Fahrtstrecke in verschiedene Länder aufgeteilt, und in jedem Land gab es computeranimierte Puppen. Diese waren alle in ihre jeweiligen nationalen Trachten gekleidet und führten Handlungen aus, die zu ihrem Heimatland passten. Dabei sangen alle gemeinsam den nervigen Ohrwurm »It’s a Small World After All«.
    »Was sagtest du, wie viel du bisher getrunken hast?«, fragte ich Sean, als er die Melodie mitzusummen begann.
    »Nicht so viel, warum?«
    »Ach nichts.« Ich grinste.
    »Hör mal«, entgegnete Sean und setzte mühsam eine ernste Miene auf. »Nur, weil das hier nicht einer deiner millionenschweren Hollywood-Filme ist, heißt das nicht, dass du hochnäsig sein kannst.« Er wedelte mit der Hand zu den Puppen, an denen wir vorbeifuhren. »Die armen Püppchen hier singen sich die Seele aus dem Leib!«
    Ich biss mir auf die Lippe und versuchte, nicht zu lachen. Sean konnte ziemlich witzig sein, wenn er betrunken war.
    »Na gut, wenn dir das als Unterhaltung nicht genügt … dann lass uns unsere eigene Filmszene schaffen, hier auf der Stelle.« Sean probierte, sich im Boot aufzurichten.
    »Sean, setz dich bitte wieder hin – du könntest ins Wasser fallen.«
    »Nein, mir geht’s prima«, erwiderte er und gab sich Mühe, das Gleichgewicht zu halten. »Hey, Red, komm zu mir an den Bug, dann stellen wir diese Szene aus Titanic nach – du weißt schon, wo Leo hinter Kate steht.«
    So verlockend es auch war, Kate Winslet zu spielen und den Film meiner Liste hinzuzufügen, so meldete sich doch mein gesunder Menschenverstand zu Wort. »Wir tun nichts dergleichen. Jetzt setz dich hin, Sean, sonst fällst du wirklich raus und tust dir weh.«
    Sean kraxelte an die Spitze des Bootes und ruderte mit ausgestreckten Armen in der Luft. »Ich bin der König der Welt! Siehst du, Red,

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