Tausend heiße Liebesnächte: Roman (German Edition)
leid, Liebling“, sagte er. „Aber ich muss dem Diener meines Onkels folgen. Es ist wichtig.“
„Ja aber …“ Ellen sah ihn unsicher an. „Was ist denn passiert?“
„Genaues weiß ich auch nicht, aber ich muss jetzt mit ihm gehen.“ Er wies zu dem älteren Mann, der abwartend an der Tür stehen geblieben war.
„Du musst mit ihm gehen – mit dem Diener deines Onkels.“ Ellen sah ihn stirnrunzelnd an. „Wer ist das denn, dein Onkel?“
Frank gab darauf keine Antwort. „Ich erkläre dir alles später.“ Ohne ihr noch einen weiteren Blick zu gönnen, hastete er hinter dem Diener her.
Kapitel 10
„Du bist wieder im Land und hast deine Familie noch nicht aufgesucht.“ Vorwurf schwang in der dunklen Stimme mit. Aber noch ehe Frank etwas zu seiner Entschuldigung sagen konnte, fuhr sein Vetter Djamal fort: „Aber darüber können wir ein andermal reden. Jetzt ist erst mal Zarif wichtig.“
„Zarif … was fehlt ihm denn?“
„Er hatte einen Unfall.“ Djamal legte kurz die Hände an die Stirn. „Aber Allah war gnädig. Ich habe eben mit seinem Arzt telefoniert, der mir Hoffnung machte.“ Er zögerte, legte Frank dann die Hände auf die Schultern und sagte leise: „Frank, auch wenn du nicht mehr hier bei uns lebst … du gehörst nach wie vor zur Familie. Und du weißt, wie sehr Vater dich schätzt. Er liebt dich. So wie Zarif und mich.“ Er sah Frank eindringlich an. „Manchmal denke ich, er liebt dich noch mehr als uns.“
Frank schüttelte den Kopf. „Sag doch so was nicht“, murmelte er. „Für deinen Vater bist du das Wichtigste auf der Welt. Und Zarif auch.“
Sein Vetter biss sich auf die Lippen. „Zarif macht uns großen Kummer, ich fürchte, dass Vater seinetwegen krank geworden ist. Sein Magen macht ihm zu schaffen, er war schon zwei Mal in der Klinik in London.“
„Was hat Zarif damit zu tun?“
„Seit Zarif in New York war, seit er dort mit diesem Teufelszeug in Berührung gekommen ist … Vater hat schon oft gedroht, ihn zu verstoßen.“
„Zarif nimmt immer noch Drogen?“ Frank biss sich auf die Lippen. „Er war doch schon auf Entzug, soweit ich weiß. Hat es denn gar nicht geholfen?“
„Nur für Wochen.“ Djamal, der älteste Sohn und Erbe des Herrschers, sah Frank ernst an. „Vater will dich sehen, er will wegen der Erbfolge mit dir reden. Deshalb bin ich hergeflogen, um dich zu holen.“ Er drückte Franks Schultern schmerzhaft fest. „Wir dürfen ihn nicht warten lassen, es geht ihm nicht gut. Der Hubschrauber wartet noch.“
Frank biss sich auf die Lippen. Er hatte befürchtet, dass man ihn Tag und Nacht bewachen würde. Als Mitglied der Herrscherfamilie konnte er nicht einfach einreisen und so tun, als sei er ein Anonymus. Er seufzte auf. Er hatte es versucht. Schon, um mit Ellen ungestört allein sein zu können. Aber bei diesem Versuch, bei der Hoffnung auf Privatsphäre war es wohl geblieben.
Und jetzt hatte man ihn aufgespürt, weil ein Unglück passiert war.
Er musste zu Sheikh Abdullah. Er durfte den Onkel nicht noch weiter brüskieren.
„Ich habe eine wunderbare Frau kennengelernt“, sagte er leise. „Ellen … sie ist Deutsche. Und sie hat überhaupt keine Ahnung, wer ich bin.“ Er biss sich auf die Lippen. „Ich sag ihr eben Bescheid, dass aus unserem gemeinsamen Abendessen nichts wird.“
„Das kann Alim machen.“ Djamal winkte dem Diener.
„Nein. Die fünf Minuten musst du mir noch gewähren.“ Entschlossen ging Frank zur Tür. „Ich bin gleich zurück.“
*
Ohne wirklich etwas wahrzunehmen, stand Ellen auf der Terrasse und sah hinaus in die Wüste. Leise rauschten die Dattelpalmen links von der Terrasse, und ein paar fremdartige Tierlaute durchdrangen die Stille.
Der Nebenbungalow war bewohnt, wie sie anhand einiger Kleidungsstücke, die über einem Sessel hingen, ausmachen konnte, doch niemand war zu sehen.
Ellen drehte sich um, als Frank mit drei langen Sätzen auf die Terrasse kam.
„Es tut mir unendlich leid“, sagte er und zog sie in die Arme. „Aber es ist wichtig. Sehr wichtig sogar.“
„Für deine Familie.“ Sie bog den Kopf nach hinten und sah ihn an. „Wer bist du, Frank Cavendish? Was hast du mir bisher verheimlicht?“
Frank biss sich kurz auf die Lippen. „Ich bin der Mann, der sich leidenschaftlich in dich verliebt hat. Ich bin der Mann, der mit dir zusammen sein will … am liebsten ein ganzes Leben lang.“
Ellen schüttelte den Kopf. „Wir kennen uns doch noch gar
Weitere Kostenlose Bücher