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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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schrecklicher.«
    »Nicht für mich«, düste Heem und entspannte sich. »Ich finde das eher reizvoll. Ich wäre schon daran interessiert, einmal in der Zone ohne Wiederkehr meine Forschungen zu betreiben, außer...«
    »Verdammt, ich will nicht blind sterben!« schrie sie plötzlich und schien an seinen Nerven zu zerren. »Du mußt diese Konkurrenz gewinnen!«
    »Warum sollte ich meine Überlebenschancen davonrollen lassen bei dem vergeblichen Versuch, dir behilflich zu sein?« nadelte Heem erbost. »Du bist ja nur eine Squam in fremder Verkleidung.«
    »Ich bin keine Squam. Ich bin ein menschliches Wesen!«
    »Wie ich es schon beschrieb. Eine weibliche Alien, die Lebensmittel zu sich nimmt...«
    »Aha, fängst du schon wieder damit an! Du kannst den Gedanken an einen unbequemen weiblichen Geist in deinem öden maskulinen hirnlosen Hirn nicht ertragen.«
    Es war sinnlos, aber er fuhr fort. »Frauen gehören einfach nicht in die Geister vernunftbegabter Wesen.«
    »Vernunftbegabte Wesen haben in männlichen Geistern nichts zu suchen!«
    »Würze es, wie du willst. Jedenfalls gehörst du nicht in meinen Geist.«
    »Nichts anderes sage ich die ganze Zeit! Ich würde am liebsten sofort aus diesem Durcheinander ausbrechen, ehe ich völlig verrückt werde.«
    »Nun, du hast es bald geschafft.«
    »Schön, ich verliere aber nicht als einziger den Verstand! Wenn du nicht wenigstens versuchen solltest, mich nach Hause zu transferen, werde ich dich mitnehmen, wo immer ich hingehe. Wenn es sein muß direkt in den Wahnsinn. Wie gefällt dir das?«
    »Wenn du lieber verrückt als tot wärest, dann roll mal los.«
    »Ich bin im Begriff, etwas schwierig zu werden. Und darin bin ich eine wahre Meisterin, Heem.«
    »Sei von mir aus so schwierig, wie du willst. Ich kontrolliere jedenfalls meinen Körper.«
    »Eine freundschaftliche Warnung: Ich schreie.«
    »Ich weiß noch nicht einmal, was ein Schrei ist.«
    Jessica schrie, und der Klang ihrer Stimme wurde von seinem Geschmackssinn umgeformt, und es war einfach grauenvoll. Die wilden, rohen Impulse suchten sich entlang seiner Nervenbahnen ihren Weg. Ihr Schrecken ließ sich von seinen eigenen Empfindungen nicht mehr unterscheiden; er empfand immer stärker Bewunderung und Angst, obwohl er wußte, daß es für diese Gefühle eigentlich keinen triftigen Grund gab. Ihr Schrei nötigte ihm Bewunderung ab.
    Sie konnte ihn wirklich mit sich mitrollen! Weil sie in seinem Geist saß; er konnte sie nicht ausschließen. Bald schon wäre er ebenso verdreht wie sie.
    »Dämpfe dein Aroma!« sprühte er heftig. »Ich will versuchen, den Wettstreit zu gewinnen.«
    Das Schreiaroma versiegte sofort. »Wie süß von dir, Heem.«
    Sie ähnelte wirklich einer Squam.

3. Weltraumrennen
     
    Heem aktivierte die Düse für das spezifische Raum-Aroma. Der typische Geschmack des Systems Lochstern wurde von der Maschine abgegeben. Vor ihnen entfaltete sich eine ganze Schiffsflotte; sein eigenes lag an letzter Stelle. Dort drüben an der Seite war...
    »Ich verstehe nicht!« rief Jessica und unterbrach seinen Orientierungsversuch. »Was haben all diese Geschmacksnuancen zu bedeuten? Wenn ich doch nur sehen könnte!«
    Sie war über ihre verlorengegangene Perzeptionsfähigkeit wirklich aufgerollt. »Warum versuchst du es nicht mal mit Schmecken?« fragte Heem ungehalten. »Das reicht wirklich aus.«
    »Mein System ist nicht geschmacksorientiert«, entgegnete sie. »Außer wenn ich esse.«
    »Ugh!« Heem spuckte angewidert aus.
    »Nun, wenn dir der Gedanke an Essen unvorstellbar ist, dann ist es mir genauso zuwider und unmöglich, meine Umwelt mit Hilfe des Geschmackssinnes zu erfahren. Normalerweise bringe ich Geschmack mit dem Vorgang des Essens in Verbindung.«
    »Geschmack ist zivilisiert! Essen ist - nun, essen!« Er konnte sich keine schlimmere Beschimpfung vorstellen als den Begriff selbst.
    »Essen macht Spaß; du solltest dem etwas toleranter gegenüberstehen.«
    »Niemals!« Ihre Ähnlichkeit mit einer Squam wurde immer deutlicher! »Warum verschwindest du nicht und träumst vom Essen oder anderen unaussprechlichen Dingen, die dir Spaß machen, und läßt es zu, daß ich mich darauf konzentriere, etwas über die derzeitige Position der Schiffe herauszufinden? Ich komme mit dem Geschmackssinn ganz gut zurecht.«
    »Weil mein Leben auf dem Spiel steht! Wenn du diesen Wettstreit nicht gewinnst, löst meine Aura sich mehr und mehr auf, bis sie nicht mehr da ist, und ich werde sterben. Aber ich will nicht

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