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Tausendundeine Nacht mit dir

Tausendundeine Nacht mit dir

Titel: Tausendundeine Nacht mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Rücken.
    „Wo warst du?“
    „Hast du mich vermisst?“ Er kam zum Bett, nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf, während er ihren Blick mit seinen Augen gefangen hielt. Als er die Innenfläche küsste, rieselte ein heißer Schauer über ihren Körper.
    Die enorme Macht dieser harmlosen Liebkosungen würde sie nie verstehen. „Ich habe mich nur gefragt, wo du sein könntest“, erwiderte sie mit zittriger Stimme.
    „Eine Telefonkonferenz“, erklärte er. „Außerdem musste ich eine Überraschung vorbereiten.“ Er ließ den Blick über ihre Gestalt unter den Laken gleiten. „Du wirst ein langärmeliges Hemd brauchen. Und einen Hut. Sonst verbrennt dich die Wüstensonne.“
    „Wir machen einen Ausflug in die Wüste?“
    Er nickte. „Ich habe ein Picknick arrangiert.“
    Zwei Stunden später blickte Belle, hoch zu Ross, auf die Oase in der Talsenke hinunter. Ein kleiner Garten Eden inmitten von hoch aufragenden Sanddünen. Schlanke Palmen überragten Büsche und blühende Pflanzen. Die Wasseroberfläche glitzerte im Sonnenlicht, und aus den Ästen des Buschwerks erklang Vogelgezwitscher.
    „Gefällt es dir?“, fragte Rafiq.
    „Es ist bezaubernd.“ Die bizarre Schönheit der Wüste war eine Offenbarung für Belle gewesen. Rafiq an ihrer Seite hatte sie auf Felsformationen aufmerksam gemacht, hatte ihr Tierspuren gezeigt, ihr erklärt, wie der Wind die Dünen formte und ihr hoch oben in den Lüften den jagenden Falken gezeigt. Sie hatte jede Minute des Ritts auf dem Rücken der edlen Araberstute genossen.
    „Komm, lass uns hinabreiten.“
    „Du zuerst.“ Sie liebte es, ihn auf dem Rücken des Pferdes zu beobachten. Er war der geborene Reiter, im Sattel ebenso zu Hause wie auf der Jacht vor ein paar Tagen. Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden.
    Belle schluckte. Das hier war kein romantisches Fantasiebild. Dennoch wurden alle ihre Sinne hellwach, sobald sie ihn nur ansah – er war stark und energiegeladen, ein faszinierender Mann, der unglaubliche maskuline Kraft ausstrahlte.
    Und er gehört dir. Du brauchst dir nur zu nehmen, was du willst, flüsterte die Stimme der Versuchung.
    Unerbittlich zwang sie diesen Dämon nieder und versuchte verzweifelt, die Gefühle zu kontrollieren, die sie zu überwältigen drohten – die Bewunderung und die Leidenschaft für diesen Mann. Sie verzehrte sich so sehr nach ihm, dass er es eigentlich in jeder ihrer Bewegungen erkennen müsste.
    Hatte er etwa schon erraten, dass sie ihr Herz an ihn verloren hatte, auch wenn sie sich abweisend gab? Mit einem erstickten Seufzer lenkte sie die Stute hinunter in das Tal.
    Die Erkenntnis schockierte sie. Die plötzliche Klarheit,die Absolutheit, die Unumkehrbarkeit. Wie war es möglich, dass sich ihre Welt nur noch um diesen Mann drehte?
    „Belle?“ Er sah ihr entgegen, mit diesem forschenden Blick. Sie sah das Spiegelbild ihres eigenen Verlangens in seinen grünen Augen, und ihre Selbstbeherrschung bröckelte. „Komm, ich habe eine Überraschung für dich.“
    Die Pferde trotteten auf die Wasserstelle zu, in der sich der gleißend blaue Himmel spiegelte. Üppiges Grün spendete Schatten und zeugte von blühendem Leben.
    Rafiq fasste Belle bei der Taille und hob sie aus dem Sattel. Der Atem stockte ihr, als sie direkt vor ihm stand. Jähes Verlangen schoss in ihr auf, und in seinen Augen erkannte sie, dass er das Gleiche empfand. Sie konnte den Puls an seinem Hals schlagen sehen, und das überwältigende Bedürfnis, diese Stelle zu küssen, seine Haut auf ihrer Zunge zu schmecken, ließ sie wanken.
    Abrupt gab er sie frei und trat zurück. Ein Knoten bildete sich in ihrem Magen – Enttäuschung.
    „Belle“, sagte er, und sein Ton jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Es war ihr kein Trost, dass er ebenso aufgewühlt war wie sie. Er war es schließlich, der die Spannung brach. „Komm, ich glaube, es wird dir gefallen.“
    Sie folgte ihm stumm. Hand in Hand schritten sie um eine Gruppe von Dornbüschen herum, und dann sah Belle es – ein traditionelles Nomadenzelt, aufgebaut unter Dattelpalmen. Vor dem Zelt füllte ein murmelndes Rinnsal ein weiteres Wasserloch. Ein entzückter Laut entfuhr ihr, als sie durch die aufgeschlagene Zeltwand in das luxuriöse Innere sehen konnte.
    „Wie hast du das nur gemacht?“, fragte sie verwundert. Mit der reich verzierten Laterne unter dem Eingang, den Teppichen und unzähligen großen Kissen, die sie an der hinteren Zeltwand erkannte, hätte diese Szenerie aus einem

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