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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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geben sollte. Außerdem waren viele geflüchtet, hatten alles zurückgelassen; später war es zweimal zum Aufstand gegen ihn gekommen, man hatte versucht, den Großen Herrn umzubringen. Makota hatte die Aufstände brutal niedergeschlagen und nicht nur alle Aufständischen von der Brücke geworfen, sondern auch deren Verwandte, Frauen und Kinder – ein üppiges Festmahl für die Krabben unter der Brücke.
    Aber jetzt war der Alltag zurückgekehrt. Zwei Karawanen waren schon auf dem Weg zur Schiff-Stadt über die Brücke gezogen, außerdem hatte Makota einen Wagenzug mit Wassermelonen und verschiedenen Befehlen zum Tschetschenen im Palast geschickt.
    Makota bewohnte einen der vertikal aufgestellten Tankwagen, die zum Quadrat gehörten, jener Herberge, die auf einem an die Brücke angebauten Podest stand. Dieses Podest war ein großer Platz, der von einem dicken Holzzaun eingefriedet war. Man hatte die besten Möbel von der ganzen Brücke in Makotas Wohnung gebracht, Teppiche ausgelegt, die Körbe und Netze des Hängegartens auf dem Dach seines Tankwagens entfernt, die Fenster vergittert und im ersten Stock einen eisernen Balkon angebracht. Im ersten Stock wohnte der Ataman, während seine Leibwächter im Erdgeschoss untergebracht waren. Auf dem Dach stand jetzt ein Maschinengewehr, und rund um die Uhr hielt eine vierköpfige Mannschaft Wache: immer zwei Banditen und zwei Wilde. Wyschiba war von Makota zum Kommandeur am östlichen Tor zur Don-Wüste ernannt worden. Auch dort hatte man die Zufahrt verstärkt und besser befestigt. Und wenn die Bauarbeiten am westlichen Ende erst abgeschlossen wären, dann würde es schier unmöglich sein, ohne Makotas Erlaubnis auf die Brücke zu gelangen.
    »Aktscha, bleib hier stehen«, sagte Makota zu dem Wilden, der die Tür zu seinem Tankwagen für ihn geöffnet hatte. »Wenn Derjuga kommt, schick ihn zu mir rauf. Kaban, du rufst Charunschi. Und sag Matrena, dass sie uns Wein bringen soll … und ihre Törtchen dazu.«
    Charunschi war der Eigentümer des Quadrats. Der clevere Alte hatte sich als einer der Ersten dem neuen Großen Herrn unterworfen und ihm fast alles überlassen, was er mit der Herberge verdient hatte. Außerdem war er bereit gewesen, alle zukünftigen Einkünfte aus dem Hotel zur Hälfte mit Makota zu teilen. Daher durfte er nicht nur das Quadrat behalten (auch wenn der Ataman einen der sechs Tankwagen, in denen die Herbergszimmer untergebracht waren, für sich requiriert hatte), sondern war auch noch Makotas Buchhalter geworden, der über alle Ausgaben und Einnahmen wachte.
    Als der Ataman in das große, runde Zimmer unter dem Dach trat, stand dort eine dünne, schwarzhaarige Frau mit einem Besen in der Hand. Sie war jung und hübsch, hatte aber ein hohlwangiges Gesicht und Ringe unter den Augen. Ihr kurzes Kleid war an der Brust aufgerissen. Sie war die Frau eines der größten Drogenhändler auf der Brücke, den Makota zusammen mit Matrenas Bruder vor wenigen Tagen eigenhändig umgebracht hatte, weil die beiden Männer versucht hatten, einen Teil ihrer Einkünfte aus dem Drogenhandel zu verbergen und somit Makotas Steuern zu umgehen.
    Die Frau zuckte zusammen und machte einige Schritt rückwärts, als Makota das Zimmer betrat.
    »Was zitterst du so?«, fragte er grinsend. Er mochte es, wenn man Angst vor ihm hatte. »Gleich kommen Derjuga und Charunschi, führ sie auf den Balkon. Und hilf Matrena beim Tischdecken. Und heute Abend bleibst du schön im Haus, klar? Ich komme zu dir ins Bett.«
    Die Frau erzitterte, aber Makota hatte sie einen Moment später schon vergessen und trat auf den Balkon. Man hatte ihn aus Armatureisen und Blechplatten zusammengeschweißt, den Boden mit einem Teppich ausgelegt, einen Tisch, Stühle und einen Sessel für den Chef aufgestellt.
    Von oben sah Makota, wie sich ein kleiner, schwarze Rußwolken ausstoßender Sender dem Quadrat näherte. Auf dem Fahrersitz saß Derjuga, aufrecht und stolz. Als der Ataman Schritte hinter sich hörte, drehte er sich um: Es war seine Köchin und Dienerin, die dicke Matrena. Zusammen mit der Schwarzhaarigen trug sie ein großes Tablett herbei. Die beiden Frauen stellten eine gläserne Karaffe mit rötlichem Melonenwein, Gläser und einen dickwandigen Pokal auf den Tisch. In der Mitte platzierten sie eine große Platte mit Törtchen, die mit einer luftigen, weißen Creme bedeckt waren und aussahen wie weiße Wölkchen.
    Der Motor des Senders verstummte unmittelbar vor Makotas Tankwagen. Die beiden

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