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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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gemeinsam Wache geschoben hatten, besser als jeder andere herausbekommen, was Kabans verwaschene Satzfetzen bedeuteten.
    »Hast du Geld?«, fragte er Krimschel. »Das hier ist die Brücke und nicht irgendein Loch. Wer rein will, muss bezahlen.«
    »Alle wollen an dem armen Pan Krimschel verdienen«, sagte der Händler.
    Kapiton deutete das so, dass der Fremde über Geld verfügte, und machte sich gemeinsam mit seinem Kollegen daran, den schweren Stamm hochzuheben, der an der Rückseite über die ganze Länge der beiden Torflügel an drei riesigen Hacken befestigt war, das Tor versperrte und als Riegel diente.
    Wenig später waren Mann und Maultier eingelassen worden, und in der Kasse des Großen Herrn befanden sich zwei Silbermünzen mehr. Einige neugierige Wachleute waren von der Mauer geklettert und umringten den Händler. Pan Krimschel antwortete geduldig auf ihre Fragen, und so erfuhren sie, dass er mit allem handelte, was »für einen Mann mit Selbstachtung unverzichtbar ist«, dass er viel reiste, gerade aus dem Norden kam und sein Maultier Ramses 13 hieß.
    Als die Männer wissen wollten, was es im Norden Neues gebe, blickte er sich mit seinen dunklen Augen um und hob die Stimme so, dass sogar der gleichgültige Kaban, der immer noch auf der Galerie stand, ihn hören konnte: »Schlecht steht es da. Da braut sich was zusammen.«
    Dann erzählte er, dass sich dort ein neuer Ataman niedergelassen habe. Mit Namen Tschetschene, einer, der außergewöhnlich grausam und gierig war. Sein Clan bestand aus mindestens fünfzig Männern, und er verfügte über viele Fahrzeuge und noch mehr Waffen und konnte deshalb alle umliegenden Farmen kontrollieren. Außerdem schickte der Ataman Karawanen nach Kiew, wo er, nach allem, was man hörte, eine Vereinbarung mit den Mönchen getroffen hatte. Er lieferte ihnen alle möglichen Waren, die er bei seinen Überfällen erbeutete, wofür die Mönche ihn mit den Erzeugnissen ihrer Werkstätten versorgten. Außerdem blickte er auf alle anderen herab und hielt sich für besonders wichtig und unbesiegbar.
    Fast alle Wachmänner an der Brücke waren Neulinge im Clan, also erst lange nachdem der Ataman vom Palast aufgebrochen war, dazugestoßen. Von den alten Männern waren nur noch Kaban und Stopor dabei.
    Die beiden blickten sich an, woraufhin Kaban auf der Galerie sitzen blieb und Stopor nach unten kletterte und sich durch die Menge zu dem Händler durchdrängte. Pan Krimschel war schon mitten im Geschäft. Irgendwie gelang es ihm in kürzester Zeit, einem der Wachmänner ein großes, selbstgemachtes Feuerzeug zu verkaufen, in dem – wie sich herausstellte – kein Gas war, was der Wachmann aber doch, wie Pan Krimschel es ausdrückte, jederzeit in jedem heruntergekommenen Stand bekommen würde. (Es blieb allerdings die Frage offen, warum der Händler das Feuerzeug dann nicht selbst mit Gas befüllt hatte, um es anschließend teurer zu verkaufen.) Einem anderen drehte er einen stumpfen Spieß an, der es angeblich »mit jedem Lauf aufnehmen konnte«, einem dritten einen Teekessel mit einem winzigen Löchlein am Boden, das man »ganz einfach zulöten könne«, und dem vierten einen Gürtel ohne Schnalle.
    Keiner begriff, was da vor sich ging. Im Grunde war die Lage klar: Der Mann war ein fahrender Händler – so nannte man die Leute, die umherzogen und mit allem möglichen Plunder handelten. Was nicht klar war: warum die Wachmänner bei ihm einkauften. Und wie es Pan Krimschel gelang, sie zu Besitzern von allerhand Krimskrams zu machen, von dem sie gar nicht wussten, dass sie ihn brauchten. Ja, hätten sie nur ein wenig nachgedacht, wäre ihnen klar geworden, dass diese Dinge im Gegenteil vollkommen nutzlos waren.
    Pan Krimschel hatte etwas außergewöhnlich Überzeugendes an sich – er und sein Maultier, dessen Traglast schon leichter geworden war, und ganz besonders ihrer beider dunkle, ruhige und sehr blaue Augen.
    Ehe es sichs Stopor versah, war er Besitzer einer großen, zerknitterten Decke, die, wie es schien, nur aus Faserkügelchen und Löchern bestand und nach Ziege stank. Während die beiden Männer den Kauf abwickelten, fragte der Bandit Pan Krimschel nach Einzelheiten seiner Reise aus und erfuhr, dass man den Händler in den Ländereien des Tschetschenen beinahe ausgeraubt und nur ein Wunder ihn und das Maultier vor seinen blutrünstigen Verfolgern gerettet hatte.
    Danach wickelte sich Stopor die Decke um die Hüfte und eilte zu der großen Kneipe, die sich im Erdgeschoss

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