Temptation: Weil du mich verführst
doch glücklicherweise schien das unbezahlbare Möbelstück nicht unter ihrer beider Körpergewicht zu zerbersten. Mit jedem seiner leidenschaftlichen Stöße wurde ihr Kopf in die Kissen gepresst, während ihre Brüste von der Wucht seiner Bewegungen erbebten. Er schob seine Hand zwischen ihre Körper, um ihre Schamlippen noch weiter auseinanderzuziehen, ehe er die Hüften kreisen ließ, sodass seine Hoden ihre äußere Scham liebkosten, während sein Glied die Wände ihrer Vagina massierte. »Erst wenn du noch einmal gekommen bist, meine Schönheit.«
Es hatte nicht den Anschein, als hätte sie eine Wahl. Der Druck, den er in ihr aufbaute, war unerträglich. Ein ungläubiger Schrei drang über ihre Lippen, als die Lust erneut über ihr zusammenschlug. Er gab ein befriedigtes Knurren von sich und beschleunigte seine Bewegungen, als sei er nicht länger imstande, der ungezähmten Wildheit in seinem Innern Herr zu werden.
Sie stieß einen Protestschrei aus, als er sich unvermittelt aus ihr herauszog und sich rittlings auf sie setzte. Sein Atem kam stoßweise. Völlig verwirrt beobachtete sie im düsteren Schein des Mondes, wie er sich an sich zu schaffen machte, während ihr Höhepunkt allmählich zu verebben begann.
»Ian?«
Er stöhnte auf – voller Qual und höchster Erregung, während er heftig ejakulierte. Schmerzerfüllt und voller Sehnsucht sah sie zu, wie er sich in das Kondom ergoss, während sie langsam und in hilfloser Verblüffung die Arme sinken ließ.
Augenblicke später ließ er seinen Penis los und beugte sich schwer atmend über sie. Bereits zuvor, als er in ihr gewesen, sie mit Leib und Seele besessen hatte, war seine Schönheit einzigartig gewesen, doch nun, überwältigt von seiner Lust und seiner Begierde, hatte sie etwas beinahe Überirdisches.
Sie schob die Hände in seinen Hemdkragen und strich über die ausgeprägten Muskeln an seinen Schultern. Der Schauder, der ihn überlief, erregte sie aufs Neue.
»Wieso …«
»Tut mir leid«, stieß er atemlos hervor. »Ich hatte Angst … Schwanger.«
»Ist schon gut, Ian«, hauchte sie voller Mitgefühl, als ihr bewusst wurde, wie sehr ihn allein die leiseste Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft in Angst und Schrecken versetzt hatte. Behutsam schob sie sein Hemd zur Seite, während sie ihn zu sich herabzog, sodass sich ihre nackten Körper berührten.
»Komm her«, sagte sie, als sie seinen leisen Widerstand spürte. Nach einem kurzen Moment des Zögerns ließ er sich auf sie sinken. Es fühlte sich unglaublich an.
»Ich konnte mich nicht beherrschen. Ich habe … Seit Wochen gab es niemanden mehr. Das ist ungewöhnlich für mich. Ich habe gespürt, wie es kam und hatte Angst, das Kondom könnte platzen. Dumm«, stieß er abgehackt hervor.
Sie küsste seine Schulter und strich ihm über den Rücken, der sich unter seinen heftigen Atemzügen hob und senkte. Sein Geständnis, dass er von seinen gewohnten Sexualpraktiken abgewichen war, beschwor ein seltsames Gefühl in ihr herauf.
Hatte seine Abstinenz etwas mit ihr zu tun?
Nein. Wohl kaum.
Die Komplexität seiner Seele und die Entschlossenheit, mit der er sich dieser selbst gewählten Einsamkeit ausgesetzt hatte, jagten ihr etwas Angst ein. Sie streichelte ihn weiter, während er allmählich wieder zur Besinnung kam. Die ganze Zeit über hing ihr Blick wie gebannt auf den geheimnisvollen Zügen ihrer Zuseherin, und sie fragte sich, welches Schicksal Aphrodite für sie vorgesehen haben mochte – schenkte sie ihnen ihren Segen, oder würde sie sie verfluchen?
Obwohl Ian auf der Fahrt ins Hotel neben ihr auf dem Rücksitz der Limousine saß, den Arm um sie gelegt hatte und ihr übers Haar strich, schien er in Gedanken versunken zu sein. Anfangs war sie besorgt, er könnte den flüchtigen Moment der Verletzbarkeit im Museum und sein Geständnis bereuen, doch dann entspannte sie sich und ließ sich von der Behaglichkeit ihres Schweigens einhüllen. Mit schweren Lidern blickte sie auf die nächtlichen Straßen von Paris hinaus und rief sich noch einmal ihr spontanes Abenteuer in all seinen schillernden Details und Farben ins Gedächtnis.
Kaum vorstellbar, dass er auch nur einen Moment dieses einzigartigen Erlebnisses bereute, oder?
Das George V. befand sich unweit der Champs-Élysées. Dieses Hotel als luxuriös zu bezeichnen, wäre wohl die Untertreibung des Jahrhunderts, dachte Francesca, als sie Ian in den mit Blattgold verzierten Aufzug und den Flur entlang bis zu einer Zimmertür
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