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Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)

Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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verputzt und die untere Hälfte rot geklinkert. Rund geschnittene Buchsbäume säumten die Zufahrt und eine hohe Hecke trennte die Wohnsiedlung von der angrenzenden Bundesstraße. Die Sonne knallte auf ein paar Solarzellen, die auf den Dächern angebracht waren. Diese Gegend erschien mir wesentlich freundlicher als die Wohnsituation der Exfrau.
    Bernhard Nowak lebte in einem Vierparteienhaus am Ende der Häuserreihe. Gregor drückte auf die Klingel und ein gellendes Kläffen drang durch die Fernsprechanlage. Ein Erfolg versprechendes Geräusch.
    »Wer ist da?«, erklang eine männliche Stimme.
    »Hier ist Esther Roloff von Tozduman Securities. Wir haben ein paar Fragen zu Ihrem Hund.«
    Der Summer wurde betätigt und wir betraten den nass gewischten Hausflur. Nowaks Wohnung befand sich in der unteren Etage und ein kniehoher Haufen Wolle, der offensichtlich ein Hund war, bäumte sich bereits zitternd vor der Wohnungstür auf. Sein Kläffen schallte gegen die Wände und meine Lider zuckten bei jedem Ton. Je näher wir ihm kamen, umso unkontrollierter rutschten seine Pfoten auf den nassen Fliesen herum, sein Stummelschwänzchen wirbelte dabei wie ein batteriebetriebener Milchaufschäumer. Persönlich hatte ich nicht viel für Hunde übrig und diese Töle gehörte definitiv zu dem Schlag, den ich lieber als Schädling bezichtigte, weil er ganz fraglos zu jedem Anlass kläffen musste. Und sei es nur, dass der Klodeckel auf die Brille schepperte.
    »Sei still!«, befahl Bernhard Nowak, ein blasshäutiger Typ mittlerer Größe mit rotbraunem Haar und Sommersprossen, so weit man sehen konnte. Er begrüßte uns in einer schlaff herabhängenden Sporthose und T-Shirt. Die Teppichratte folgte seiner Anordnung, hielt inne und setzte sich artig auf den nassen Boden, die schwarzen Knopfaugen starr auf uns fixiert. Dem Tier schien es nichts auszumachen, dass sein Fell langsam durchnässte. Allerdings zitterte er vor Aufregung und leckte sich nervös den Zahn ab.
    »Ihr Hund?«, fragte Gregor sofort.
    Nowak nickte. »Spartakus«, klärte er uns auf und schaute herab.
    »Ein gemeingefährliches Tier«, sagte Gregor.
    »Wie bitte?«
    »Ich rede von dem Wasserschaden in Pfeiffers Haus.«
    Nowak verdrehte die Augen. »Ach, die Geschichte. Ja, davon hab ich auch gehört.«
    »Was haben Sie denn gehört?«, hakte ich nach und machte einen Schritt zurück, als der Köter Anstalten machte, meine Knie zu lecken.
    »Marisa hat ihn mir klatschnass zurückgebracht. Sagte, er hätte ein wenig überreagiert und ein Loch in ein Wasserbett gebissen.«
    » Ein Loch?«, hakte ich nach.
    »Vielleicht auch zwei oder drei. Ist doch egal. Sind Sie deswegen hier?«
    Ich nickte. »Spartakus hat eine halbe Etage unter Wasser gesetzt.«
    »Und wenn schon. Dafür ist er doch versichert, oder?«
    »Es gibt da nur ein Problem.« Ich verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. »Ich glaube die Geschichte nicht.«
    Nowak stieß ein hämisches Lachen aus. »Deswegen sind Sie hier? Um mir zu sagen, dass Sie Marisa nicht für voll nehmen? Dann erzählen Sie mir mal was Neues.« Er lehnte sich gegen den Türrahmen. »Für wen arbeiten Sie noch mal?«
    »Für die Versicherung.«
    »Und Sie wollen sie baumeln sehen«, schlussfolgerte er.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Na, Sie wollen sie doch wegen Versicherungsbetrug drankriegen, oder?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Womöglich.«
    »Die ist bei dieser grünen Versicherung, oder? Die mit der Fernsehwerbung. Die werden sie bestimmt hart rannehmen.« Ihn schien der Gedanke nicht zu quälen.
    »Kennen Sie Ulrike Pfeiffer?«, fragte ich.
    »Wen?«
    »Die Geschädigte.«
    »Die Geschädigte«, äffte er mich nach und schüttelte den Kopf. »Wie hört sich das denn an? Ist mein Hund ein Killer?«
    Plötzlich ging Gregor einen Schritt auf ihn zu, faltete seinen Oberkörper auseinander und schob das Kinn nach vorn. Als er sich räusperte, wich Nowak kleinmütig zurück.
    »Haben Sie die Hand aufgehalten?«, erkundigte sich Gregor.
    Nowak starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »Der Hund ist elf Jahre alt. Mit zwölf Wochen bezahlten Sie ihm seine erste Wurmkur und sämtliche Krankheiten wurden von dem gleichen Tierarzt behandelt. Sechs Jahre später betritt Marisa für ein Weilchen Ihre jämmerliche Bühne.« Gregor starrte auf die Töle herab. »Sie ist weg. Aber der Hund ist noch da.«
    »Klar. Ist ja auch meiner«, sagte Nowak.
    »Warum ist sie dann als alleinige Besitzerin und Entschädigungsempfängerin in der

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