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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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seine Augen an die Dunkelheit hier drinnen gewöhnt hatten, konnte Marc erkennen, dass der Raum voll von diesen geschnitzten Kreaturen war. Sie standen, hockten oder kauerten auf den Steinvorsprüngen und glotzten ihn an. An die Hundert mussten es sein, schätzte Marc.
    »Wer hat die alle gemacht?«, fragte Anna.
    »Keine Ahnung.« Marc erhob sich und ging an der Wand entlang, von einer Holzkreatur zur nächsten. Eine dreibeinige Raubkatze mit einem viel zu kleinen Kopf. Eine Schlange, der man ansah, dass sie eigentlich ein Krokodil sein sollte, überhaupt viele Reptilien, alle sahen aus, als habe ein Kind sie geschnitzt, ein unkonzentriertes Kind, das wenig Zeit gehabt hatte.
    »Mir ist kalt.« Anna saß mit vor der Brust verschränkten Armen auf der Matratze. Sie zitterte.
    Marc trat wieder zur Fensteröffnung und spähte hinaus. Die Wipfel der Bäume rauschten im Wind, ansonsten war kein Geräusch zu hören. Wem hatten die Schüsse gegolten? Marc wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
    »Lass uns noch eine Viertelstunde warten. Dann gehen wir los«, sagte er schließlich. Er setzte sich zu Anna, holte sein Handy aus der Tasche, warf einen Blick auf die Uhr des Displays und legte das Gerät neben sich auf die Matratze. Eine Viertelstunde. Anna zitterte vor Kälte. Er legte einen Arm um sie. Sie kuschelte sich an ihn, ohne etwas zu sagen. Er sah den Schneeflocken zu, die durch die Löcher in der Decke hindurch in den Raum trudelten. Jede Schneeflocke fiel auf eine andere, besondere Art zu Boden.
    »Müssen eigentlich alle Tiere sterben, Papa?« Anna betrachtete nachdenklich den Hund aus Holz in ihrer Hand.
    »Ja … irgendwann … wenn sie alt sind.«
    »Auch Schmetterlinge?«
    »Ja.« Marc betrachtete seine Tochter liebevoll. Zwischen ihren Augenbrauen kräuselten sich ein paar Fältchen.
    »Aber das Rattenbaby«, sagte sie schließlich, »das Antonio totgetreten hat, das war doch noch gar nicht alt.«
    »Nein, das … das stimmt.« Mehr fiel ihm dazu nicht ein.
    »Warum ist die Babyratte gestorben, Papa?«
    Er hätte ihr gerne etwas Tröstliches geantwortet, etwas, das Sicherheit gab. Aber er konnte nicht.
    »Es gibt einfach ungerechte Sachen in der Welt«, sagte er und drückte Anna an sich. Sie schwiegen.
    »Meinst du, ich darf den Hund mitnehmen?«, fragte Anna nach einer Weile. Marc warf einen Blick auf die unförmige Kreatur aus Holz.
    »Ja«, sagte er, »mach mal ruhig. Bleiben ja genug Tiere hier.«
    »Die müssen wenigstens nicht sterben.« Anna lächelte.
    Marc warf einen Blick auf das Handy. Die Viertelstunde war um.
    »Komm«, sagte er, »wir gehen nach Hause.«

    Sie traten aus dem Haus. Es war ein ungutes Gefühl, durch den dichten Wald zurückgehen zu müssen. Deshalb war Marc erleichtert, als er einen Weg entdeckte, der auf der anderen Seite des Hauses talwärts verlief. Er führte weg von den Schüssen, in die entgegengesetzte Richtung, und er war viel breiter und vertrauenerweckender als der schmale Trampelpfad, auf dem sie hergekommen waren. Er würde irgendwo hinführen, wo sie sicher waren. Hoffte er.
    »Komm Anna«, sagte Marc, »wir gehen hier lang.«
    Nach etwa einer halben Stunde lichtete sich der Wald, und der Weg ging in eine Schotterpiste über, die zur Not sogar mit dem Auto zu befahren war. Nach einer weiteren Viertelstunde machte die Schotterpiste eine scharfe Kurve, und sie sahen vor sich im Tal die Dächer von Pieve di Teco liegen. Sie hatten es geschafft.
    »Ich habe Hunger«, sagte Anna.
    »Erst Eis, dann Pizza?« Marc fühlte sich plötzlich übermütig.
    »Eis, Pizza und dann noch mal Eis«, sagte Anna.
    Marc war einverstanden. Sie spielten Ein-Hut-ein-Stock-ein-Regenschirm und stolperten lachend und laut singend den Weg entlang, bis sie an ein Haus kamen, das offensichtlich bewohnt war. Danach ging die Schotterpiste in eine asphaltierte Straße über. Plötzlich hörten sie wütendes Hundegebell. Anna nahm schnell Marcs Hand. Hinter der nächsten Kurve standen vier Autos am Straßenrand, zwei kleine Suzuki-Geländewagen und zwei Fiat-Pandas, alle über und über mit Lehm bespritzt. Das Gebell kam aus den Käfigen im Heck der Autos. Die Kofferraumklappen standen offen. Sechs Männer in militärisch aussehender Kleidung standen bei den Autos, rauchten und unterhielten sich. Zwei von ihnen hatten ihre Gewehre über der Schulter. Jäger. Daher also die Schüsse.
    Als die Männer Marc und Anna bemerkten, grüßten sie freundlich. Marc sprach sie an und erzählte von den

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