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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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bei Kardinal Erzbischof Frazer, General Gomez und dem Heiligen Vater ein. Absender war ein Mobiltelefon in Österreich. Der Wortlaut war kurz und bündig. › Pro Deo mordet auch in Österreich. 666. Caesarea. ‹ Wir arbeiten noch daran, den genauen Absender zu ermitteln.«
    »Bertucci ist in Österreich? Wie in aller Welt konnte er bis dahin kommen?«, fragte der Dottore zornig. »Ich dachte, Sie hatten ihn bis zu seinem Abflug unter ständiger Überwachung?«
    »Hatten wir auch«, gab Bertani zu, »aber dann lief alles schief. Er verschwand einfach, und als wir nach der letzten SMS Verdacht schöpften und die Sitzplatzlisten durchgingen, bestätigte sich unsere Befürchtung. Bertucci hatte nie vor, nach England zu fliegen.«
    In diesem Moment öffnete sich nach einem kurzen Klopfen die Tür, und der junge Pfarrer trat ein, blickte entschuldigend in die Runde und überreichte Scaglietti einen Umschlag. Der Geheimdienstchef riss ihn auf. »Die Telefonnummer gehört einem pensionierten österreichischen Kriminalbeamten, Bernhard Berner, in Wien.«
    »Bravo, bravo!«, rief der pausgesichtige Pfarrer aus. »Sie haben also nicht nur den Mossad alarmiert, sondern jetzt auch noch die österreichische Bundespolizei. Machen Sie noch ein wenig weiter so, und wir haben bald Gesellschaft von der CIA.«
    »Dilettanten«, warf der Mann im dunklen Anzug abschätzig ein. »Sie können nicht einmal einen siebzigjährigen Kardinal stoppen. Wie weit sind Ihre Leute in Österreich?«
    »Wir haben den alten Maurer aus der Schutzhaft geholt und uns einen Trumpf in der Hinterhand gesichert«, erklärte Scaglietti.
    »Wie schön, wie schön. Und das Archiv?«, bohrte der Pfarrer nach.
    »Wir suchen es noch«, gab Bertani zu. »Aber wenn der alte Maurer…«
    »Wenn, wenn, wenn«, unterbrach ihn der Dottore ungeduldig. »Und wenn nicht? Wollen Sie dann anfangen zu beten, um Erleuchtung durch den Heiligen Geist? Der starrsinnige Pfarrer in Unterretzbach hat Ihnen nichts verraten außer dem Namen des alten Maurer. Was ist, wenn der auch nicht mehr weiß? Weil einfach niemand mehr lebt, der sich an die Vorkommnisse damals erinnern kann. Der Heilige Stuhl geht nun seit fast zweihundert Jahren jedem noch so kleinen Hinweis nach, wo dieses verdammte Archiv stecken könnte. Als der Anruf aus Österreich kam, da war es die erste vielversprechende Spur seit langer Zeit. Wir haben uns genau auf diesen Tag vorbereitet. Und jetzt? Jetzt sieht es so aus, als zerrinne uns alles zwischen den Fingern.« Der Mann im dunklen Anzug kniff die Augen zusammen und fixierte Bertani. »Über Valerie Goldmann und den Mossad will ich jetzt gar nicht nachdenken, weil mir sonst übel werden könnte, wenn mir nicht schon schlecht wäre. Können Sie sich mit Ihrem kleinen Geist ausmalen, was passieren würde, wenn das Archiv nach Israel geht? Dann dürfen Sie Ihr kleines Ränzchen packen und um Asyl in einer anderen Galaxis ansuchen. Wie konnte es geschehen, dass der israelische Geheimdienst seine Nase in diese Todesfälle hineinsteckte?«
    Bertani zuckte mit den Schultern. »Ich bin kein Hellseher.«
    »Leider nicht«, gab der Dottore giftig zurück, »das würde vieles vereinfachen. Wie lange werden wir Frazer, Gomez und den Heiligen Vater noch beruhigen können? Dreimal drei SMS sind neun zu viel.«
    »Wir haben es auf eine Indiskretion und einen geistig Verwirrten geschoben«, murmelte Scaglietti.
    »Wie einfallsreich«, ätzte der Dottore. »Es ist hoch an der Zeit, die Dinge wieder ins Lot zu rücken. Sie werden Bertucci, diesen Möchtegern-Machiavelli, finden, und ich will ihn nie mehr nach Rom zurückkehren sehen, nur um das klarzustellen. Dann werden Sie diesen Kriminalkommissar, diesen Berner, daran hindern, irgendetwas von seinem Treffen mit dem Advocatus Diaboli zu erzählen. Und zwar für immer. Ich will keine Mitwisser. Der alte Maurer hat sowieso eine ziemlich geringe Lebenserwartung, sorgen Sie dafür, dass es auch so bleibt. Was den Mossad betrifft…« Der Mann im dunklen Anzug machte eine Pause, der Füller hörte auf, sich zu drehen. »… da wird es schwieriger.
    Wahrscheinlich werden uns nur unser Informationsvorsprung und eine gewisse Schnelligkeit gepaart mit entschiedenem Vorgehen retten. Wen haben Sie in Österreich vor Ort?«
    »Die üblichen Teams«, gab Scaglietti unverbindlich zurück.
    Der Dottore winkte verärgert ab. »Das meine ich nicht. Wen haben Sie an Informanten, Kennern von Land und Leuten, Fachleuten für Geschichte? Wer ist

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