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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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klarkommt. Wen wundert’s, wo sich Bäte dort doch wie eine ganze Kompanie von Hauptfeldwebeln aufführt. Der würde bei seinem Ehrgeiz sogar über Leichen gehen, wenn er nur nach oben kommt.«
    »Vermutlich stehen Sie auf dem Standpunkt, dass Tarnwalk schon bei seinem Eintritt in die Special Branch eine Sicherheitsprüfung absolviert hat. Aber das genügt mir nicht. Ich möchte ihn selber überprüfen.«
    »Auch das ist schon geschehen. Ich habe ihn ebenfalls durch die Mangel gedreht. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich ihn ohne weiteres in unsere Organisation aufnehme?«
    »Ich möchte trotzdem zuerst mit ihm sprechen.«
    »Der Mann ist ein Meister im Verstellen und Verkleiden«, sagte Howard kurz angebunden.
    »Dann werden wir ihn am Ende gar nicht erkennen?«, sagte Newman mit Unschuldsmiene.
    »Himmelherrgott«, rief Howard verärgert aus. »Halten Sie das für witzig oder was?« Er bückte hinüber zu Paula. »Entschuldigen Sie bitte, meine Liebe.«
    Mir wär’s am liebsten, du würdest damit aufhören, mich ›meine Liebe‹ zu nennen, dachte Paula.
    »Was für Qualifikationen hat denn dieser Tarnwalk?«, fragte Tweed.
    »Er ist hervorragend im Beschatten von Zielpersonen. Kann ihnen stundenlang folgen, ohne dass sie ihn bemerken. Daher kommt vermutlich auch sein Hang zu Verkleidungen.«
    Howard sah Newman an und wartete auf eine weitere abfällige Bemerkung, aber Newman tat so, als würde er in einer Akte blättern, und würdigte den Direktor des SIS keines Blickes. Tweed schürzte die Lippen und streckte beide Arme aus. Er konnte Howard nur bis zu einem gewissen Maß ertragen.
    »Wo halten sich die beiden Kandidaten denn momentan auf?«
    »Alan Burgoyne kommt in etwa einer Stunde zu mir. Soll ich ihn dann gleich zu Ihnen schicken?«
    »Ja, aber rufen Sie mich vorher an. Es könnte sein, dass ich dann beide Hände voll zu tun habe.«
    »Undank ist der Welten Lohn«, sagte Howard beleidigt und verließ das Büro.
    »Jetzt haben Sie ihm seine Überraschung verdorben«, sagte Monica. »Das gefällt ihm ganz und gar nicht.«
    »Ich werde mich bei ihm bedanken, wenn ich die beiden gesehen habe.
    Ist Ihnen dieser Burgoyne eigentlich jemals über den Weg gelaufen, Bob?«
    »Nein, leider nicht. Ich wollte ihn ein paar Mal interviewen, aber er war nicht leicht zu erwischen, was sicherlich mit zu seinen Erfolgsgeheimnissen zählt. Und Erfolg hatte er reichlich, das kann ich Ihnen sagen.«
    Tweed blickte hinüber zu Butler und Nield, die bisher noch kein Wort gesagt hatten. Butler hatte während Howards Auftritt keine Miene verzogen, aber Nield hatte mehrmals genervt die Augen zur Decke verdreht.
    »Was halten Sie beide von dem, was Howard gerade gesagt hat?«, fragte Tweed.
    »Ich halte mich mit meinem Urteil zurück, bis ich die beiden gesehen habe«, antwortete Nield. »Es dauert lange, bis sich neue Leute in ein Team integriert haben.«
    »Ich denke genauso«, sagte der zurückhaltende Butler.
    Die beiden hatten den Nagel auf den Kopf getroffen. Jeder in dem Raum wusste genau, wie die anderen in einer gefährlichen Situation reagieren würden. Bei vielen Gelegenheiten hatten ihre umsichtigen Reaktionen das Leben der Kollegen – ebenso wie das eigene – gerettet. Vertrautheit und Vertrauen waren die beiden Dinge, auf die es in diesem Job am meisten ankam.
    »Tweed«, sagte Paula plötzlich. »Ich bin noch nicht dazu gekommen, aber ich würde Ihnen gern etwas über die mysteriöse Serena erzählen.
    Darf ich?«
    »Ob Sie dürfen?« Tweed verbarg, wie überrascht er war. »Ich bin Ihnen dankbar für jede Information über diese Frau.«
    »Es ist schon lange her. Ich war damals noch ein Teenager und ein ziemlich wilder dazu. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt«, beeilte sie sich anzufügen. »Ich ging damals auf viele Partys in London. Manche fanden auch draußen auf dem Land in den Anwesen von Aristokraten und dubiosen Neureichen statt. Es gab damals eine Menge Mädchencliquen, die gemeinsam auf solche Partys zogen.«
    »Haben sich diese Cliquen untereinander vermischt?«
    »Nie. Das klingt zwar ziemlich elitär, aber so war es nun mal. Jedenfalls, die Cavendish-Schwestern gehörten damals zu den begehrtesten Mädchen auf diesen Partys. Sie waren allerdings in einer anderen Clique als ich.«
    »Schwestern? Gibt es denn mehr als eine von denen?«, fragte Tweed, der sich entspannt in seinem Stuhl zurückgelehnt hatte.
    »Nicht mehr, leider. Die eine, Davina, ist leider tot. Serena und Davina sahen sich zum

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