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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ohnehin uninteressant. Das war die positive Seite in all diesem Chaos.
    »Annie war heute nicht in der Schule«, sagte sie schließlich, um einen unbekümmerten Tonfall bemüht. Sie brannte darauf, Michaels Haus zu erstürmen und ihn auszufragen, doch vorher musste sie wissen, wie es Will wirklich nach dieser unschönen Zeit erging. »Es heißt, sie ist krank, aber …«
    »Emily.« Ungeduld sprach aus seiner Stimme, als er sich zu ihr hinüberbeugte und die Hand auf ihre Schulter legte. »Lass gut sein. Es war eine hässliche Szene, ja, aber sie wird darüber hinwegkommen.«
    »Eigentlich mache ich mir eher um dich Sorgen.«
    »Um mich?« Will lachte auf, und es schien tatsächlich so, als würde ihn die ganze Sache mit Annie nicht im Geringsten berühren. Emily wusste nicht, ob sie erleichtert oder besorgt deswegen sein sollte. »Mach dir um mich mal keine Sorgen, Kleine«, sagte er mit seinem typisch flegelhaften Lächeln. »Ich komm schon klar. Du weißt, für mich war es schon lange vorher vorbei.«
    Emily nickte langsam und dachte etwas widerwillig an den Vortag, als die nach außen hin so perfekt erscheinende Beziehung zwischen Will und Annie in aller Öffentlichkeit im Speisesaal der Schule in die Brüche gegangen war. Sie drei, Will, Annie und Emily, hatten an einem Tisch zusammengesessen und geredet. Worüber, wusste Emily gar nicht mehr. Ganz plötzlich war Annie aufgesprungen und hatte »Verdammt, ich rede mit dir!« gebrüllt. Will hatte von seinem Essen hochgesehen, und schlagartig war der gesamte Saal mucksmäuschenstill geworden. Emily hatte versucht, Annie zuzuflüstern, sie solle sich wieder hinsetzen, doch da war der Rotschopf erst richtig explodiert. Sie hätte genug, hatte sie geschrien. Sie könnte nicht rückgängig machen, was sie getan hatte und würde sich auch nicht dafür entschuldigen. Sie hatte es getan, um sein Leben zu retten und würde jederzeit wieder so handeln. Will hatte sie beschwichtigen wollen, aber Annie war stur geblieben. Sie hatte ihm vorgeworfen, dass er sie nicht mehr ansah, dass er nicht mehr mit ihr redete, dass er mit den Gedanken immer woanders war. Er hätte ihr nicht verziehen, auch wenn er behauptete, es wäre alles in Ordnung, und sie hätte keine Kraft mehr, jedes gesprochene Wort zu überdenken und um seine Aufmerksamkeit zu buhlen. Wenn er Schluss machen wollte, dann sollte er es einfach sagen, statt sie monatelang wie Luft zu behandeln. Dann war es still gewesen, und die Tränen waren Annies Wangen wie ein Sturzbach hinabgeflossen. Willst du Schluss machen?, hatte sie irgendwann mit piepsiger Stimme gefragt und so leise, dass man es in dem gut besetzten Speisesaal eigentlich nicht hätte hören dürfen, doch in jenem Moment wäre sogar das Fallen einer Stecknadel wie Donner erklungen. Und so hatte auch jeder Wills Antwort gehört: »Ja.«
    Sein »Es tut mir leid« hatte Annie nicht mehr vernommen, denn sie war sofort hinausgestürmt, und seither hatte sie niemand mehr zu Gesicht bekommen. Emily wusste noch nicht, wie sie über diese Trennung denken sollte, die ohnehin absehbar gewesen war. Zwischen Will und Annie war es nach den Vorfällen in der Tropfsteinhöhle noch eine Zeit lang lauwarm weitergegangen. Aber wenn er ehrlich war hatte Will ihr nicht verziehen, und Annie hatte sich so um sein Wohlgefallen bemüht, dass es für sie beide zermürbend geworden war. Es gab nichts zu verzeihen, hatte Will Emily letzten Abend im Mondschein Café noch erklärt, und dennoch konnte er Annie nicht mehr so sehen wie zuvor. Sie hatte das Ende herbeigeführt – natürlich aus noblen Absichten. Sie hatte Will bloß schützen wollen. Trotzdem waren sie dadurch alle in Gefahr geraten. Und dann hatte sie auch noch danebengestanden, während Damian in seinem Schmerz gefangen gewesen war. Sie hatte nichts getan. Auch diese Entscheidung war nachvollziehbar. Wer ließ sich schon freiwillig von der Hölle berühren? Durch dieses Verhalten war jedoch etwas zwischen ihr und Will zerbrochen. Er liebte sie einfach nicht mehr, hatte er gesagt und dann hinzugefügt, er wüsste nicht, ob er sie jemals wirklich geliebt hatte, oder ob seine Gefühle nur Einbildung gewesen waren, da er es so sehr gewollt hatte.
    Emily hatte jedenfalls beschlossen, nicht weiter an der Sache zu rühren. Deshalb öffnete sie nun die Wagentür und kletterte aus dem Auto in die vormittägliche Sonne, die schon jetzt, Anfang April, unglaubliche Kraft besaß. Die Vögel zwitscherten, das Gras der baumumstandenen

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