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Teufelszeug

Teufelszeug

Titel: Teufelszeug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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auch geliebt, ehrlich«,
sagte er. »Sieht so aus, als hätte die Liebe aus uns beiden Teufel gemacht.«
    Ig öffnete den Mund, und Lee legte ihm die Hand in den Nacken, und all das Böse, was Lee je getan hatte, lief Ig den Rachen hinunter wie eine eiskalte ätzende Chemikalie.
    »Nein, ich glaube, es wäre ein Fehler, dich weiterreden zu lassen«, sagte Lee. Er hob die Mistgabel und richtete die Zinken auf Igs Brust. »Ich glaube nicht, dass es noch etwas gibt, über das wir uns unterhalten könnten.«
    Der Trompetenstoß war schrill und laut - wie das Geräusch eines Autounfalls einen Sekundenbruchteil vor dem Aufprall. Lee fuhr herum und schaute zur Tür, wo Terry mit dem Mundstück an den Lippen auf einem Knie balancierte.
    In dem Moment stemmte sich Ig hoch und schob Lees Hand beiseite. Er packte Lee am Kragen seines Sportsakkos und rammte ihm die Hörner in die Magengrube. Ein Zittern lief sein Rückgrat hinunter. Lee stieß ein Keuchen aus, und sämtliche Luft entwich aus seiner Lunge.
    Ig hatte das Gefühl, mit den Hörnern in etwas Feuchtem festzustecken, und es fiel ihm schwer, sie wieder herauszuziehen. Er drehte den Kopf hin und her und riss Lee dadurch ein immer größeres Loch in den Bauch. Lee packte Ig am Kopf, um ihn von sich wegzuschieben, aber Ig zuckte wieder nach vorn und stieß die Hörner noch tiefer hinein. Er roch Blut, und noch etwas anderes - den widerlichen Gestank alter Abfälle. Vielleicht hatte er Lee den Darm aufgeschlitzt.
    Lee legte Ig die Hände auf die Schultern und drückte mit aller Kraft, um sich von den Hörnern zu befreien. Ein nasses, schmatzendes Geräusch war zu hören - ein Stiefel, der aus tiefem Matsch gezogen wurde.
    Lee klappte zusammen und fiel mit auf den Bauch gepressten
Händen auf die Seite. Auch Ig konnte sich nicht länger aufrecht halten und sank auf den Beton. Er hatte das Gesicht noch immer Lee zugewandt, der sich wie ein Kind im Mutterleib zusammengerollt hatte, die Arme um sich geschlungen, die Augen geschlossen, der Mund ein großes gähnendes Loch. Lee schrie jetzt nicht mehr, bekam nicht mehr genug Luft, um zu schreien, und mit geschlossenen Augen sah er auch nicht, dass die schwarze Rattenschlange an ihm vorbeiglitt. Sie suchte nach einem Ort, an dem sie sich verstecken konnte, um dem Lärm zu entfliehen. Dabei wandte sie den Kopf und sah Ig aus ihren Goldfolienaugen verzweifelt an.
    Dort, sagte Ig in Gedanken und wies mit dem Kinn auf Lee. Versteck dich. Schnell.
    Die Rattenschlange wurde langsamer und warf erst einen Blick auf Lee und dann wieder auf Ig. Die Dankbarkeit, mit der sie Ig ansah, war unverkennbar. Sie wechselte die Richtung und glitt anmutig durch den Staub auf dem glatten Beton - direkt in Lees weit geöffneten Mund hinein.
    Lee riss die Augen auf, das gute wie das blinde gleichermaßen, und in ihnen leuchtete das pure Entsetzen. Er versuchte, den Mund zu schließen, doch als er in den acht Zentimeter dicken Körper der Schlange biss, erschreckte er sie nur. Ihr Schwanz zuckte wie wild hin und her, und sie pumpte sich weiter Lees Rachen hinunter. Lee stöhnte und röchelte und ließ seinen zerfleischten Bauch los, um sie festzuhalten, aber seine Handflächen waren blutüberströmt, weshalb sie ihm zwischen den Fingern hindurchglitt.
    Terry kam taumelnd herbeigerannt. »Ig? Ig, bist du …« Als er sah, wie Lee auf dem Boden um sich schlug, blieb er stehen und starrte ihn an.
    Lee rollte sich auf den Rücken und schrie, auch wenn es
schwer war, mit einem Hals voller Schlange überhaupt einen Ton hervorzubringen. Seine Absätze hämmerten auf den Boden. Seine Gesichtsfarbe wurde immer dunkler, im schlechten Licht der Halle fast schon schwarz. An den Schläfen traten die Adern hervor. Das blinde Auge, das Auge des Verderbens, war noch immer staunend auf Ig gerichtet - ein unergründlich finsteres Loch, das an einen Ort führte, in dem eine Seele ohne Hoffnung auf Wiederkehr verschwinden konnte. Die Hände sanken herab. Aus dem offenen Mund hingen gute zwanzig Zentimeter Rattenschlange, eine lange schwarze Zündschnur an einer menschlichen Bombe. Die Schlange selbst rührte sich nicht mehr. Sie schien zu begreifen, dass sie einen schweren Fehler begangen hatte, als sie sich in Lee Tourneaus nassem, engem Rachen hatte verstecken wollen. Nun kam sie weder vorwärts noch zurück. Ig tat sie leid. Das war ein schlimmer Tod: in Lee Tourneau festzustecken.
    Die Schmerzen machten sich wieder bemerkbar und strömten aus dem Schritt, aus der schwer

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