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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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– die Mädchen sind schlimmer als die Jungs, weil die Mädchen, die machen dann so Sachen, und wenn du, na ja, wenn du darauf reagierst, lachen sie dich aus, wissen Sie.«
    Marge holte ebenfalls einen Block hervor. »Wenn es nicht zu schwierig für dich ist, könntest du etwas ins Detail gehen?«
    »Also, sie befummeln dich halt und versuchen, dich … also, sie versuchen, dich anzumachen, und wenn du reagierst, lachen sie dich aus und beschimpfen dich.« Er verbarg sein rotes Gesicht in seinen Händen. »Trotzdem dachte ich, ich krieg’s hin. Erst als sie mit dem Umzingeln auch außerhalb der Schule angefangen haben, wurde es ein bisschen unheimlich. Da war niemand mehr, um zu helfen, verstehen Sie?«
    »Was haben sie getan?«
    »Sie kreisen dich ein … wie ein Rudel Wölfe. Der Gipfel war, als einer von ihnen eine Waffe auf mich gerichtet und sie mir in die Eier gestoßen hat. Ich …« Kevin biss sich auf die Lippen. »Ich hab mich vollgepinkelt. Danach wusste ich, dass ich nie wieder dorthin zurückgehe.«
    »Wer von denen hat das getan?«
    »Kann mich nicht erinnern.«
    »Doch, kannst du.«
    »Ich weiß, welche Arschlöcher mich eingekreist haben, ich weiß nur nicht mehr, wer mir die Waffe in den Unterleib gerammt hat. Hab ich verdrängt.«
    »Wer war Teil der Gruppe?«, fragte Decker.
    »Sie wollen Namen?«
    »Ich will Namen.«
    »Wenn Sie sie vernehmen, werd ich aber alles leugnen.«
    »Wenn ich kampfeslustig genug wäre, könnte ich in die Schule gehen, ein paar herauspicken und verhören, weil das, was du beschreibst, schwere Körperverletzung ist. Ich werde das nicht tun, denn der Vorfall liegt Monate zurück, und du würdest nicht als glaubwürdig gelten. Aber für meine Unterlagen will ich tatsächlich ein paar Namen hören. Also nennst du sie mir.«
    »Das Ganze ist eine irgendwie durchgeplante Sache mit dem Don an der Spitze, der die Befehle austeilt, und den Capos, die sie ausführen.«
    »Kevin«, sagte Decker, »wer war dabei, als die Waffe gezückt wurde?«
    Kevin starrte an die Decke. »Ich erinner mich an Kyle Kerkin.«
    »Wer noch?«, hakte Marge nach. »Nenn uns ein paar Namen.«
    »Stance O’Brien, Nate Asaroff, JJ Little, Jarrod Lovelace. Das ist der harte Kern der Capos. Der Don heißt Dylan Lashay. Aber der war an dem Tag nicht dabei.«
    »Der Don?«, sagte Marge. »Capos? Nennen die Jungs sich nach der Mafia so?«
    »Ja.« Kevin nickte. »Die B-and-W-Mafia.«
    »Toll«, sagte Decker. »Erzähle mir etwas über Dylan Lashay, den Anführer.«
    »Ich glaub, er hat bereits seine Zulassung für Yale.«
    »Na, wenn das nicht super ist?«, sagte Decker.
    »Böse Ironie, oder?«, sagte Kevin. »Er hat alles eingesackt, wissen Sie. Den hohen SAT -Test, die ganzen außerschulischen Leistungen. Er leitet die UN -Simulation, er ist der Capt’n des Football-Teams, er inszeniert die Theateraufführungen der Schule, er kriegt alle Mädchen, und wenn’s noch unfairer geht im Leben: Er ist richtig reich. Sein Stiefvater ist so was wie der Kopf einer Ölfirma. Er hat alles, was man sich wünschen kann, und deshalb muss er andere Wege finden, um den Kick zu spüren.«
    »Weiß die Schule Bescheid über ihn und seine Truppe?«
    Kevin verdrehte die Augen. »Dylan ist das Aushängeschild der B and W.«
    »Und warum, glaubst du, ist die Wahl der Gruppe auf dich gefallen?«, fragte ihn Marge.
    »Weiß nicht. Also, ich hab versucht, den Ball flach zu halten … das haben wir alle, Greg und Joey und Mikey und Brandon und Josh und Beezel. Aber ich war der mit der Zielscheibe auf dem Hintern.« Er wirkte nachdenklich. »Greg war der Tutor von einigen. Ich glaub, das hat ihm einen Freifahrtschein verschafft.«
    »Hat er Dylan Nachhilfe gegeben?«
    »Dylan war ziemlich clever. Der brauchte wohl kaum Nachhilfe. Egal, das alles hat aber nichts damit zu tun.«
    »Wie denn das?«
    »Weil das nicht der Grund ist, warum ich euch Leute zurückgerufen habe.« Eine Pause. »Geht das in Ordnung, wenn ich euch so nenne?«
    »Kein Problem, Kevin«, sagte Marge. »Was möchtest du uns erzählen?«
    »Greg meldete sich immer bei mir … alle paar Wochen rief er an, um nachzufragen, wie’s so läuft. Also, vor ungefähr zwei Monaten klang er total aufgeregt am Telefon.«
    »Weshalb?«, fragte Marge.
    Kevin beugte sich vor. »Die Sache war so: Letztes Jahr nahmen Greg und ich am Journalismus-Kurs von Mr. Hinton teil. Er ist ein ziemlich langweiliger Lehrer, aber er sitzt im Verwaltungsrat der Schülerzeitung. Mr. Hinton fährt

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