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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Panne unterlaufen. Hoffentlich kannst du sie mir
verzeihen.«
Phyllis stockte der Atem. Sie war fast sicher, daß man
sie aus dem Vorstand des Wohltätigkeitsclubs geworfen
hatte.
»Du weißt doch, daß Brett für morgen ein paar Freunde
zu einem Lagerfeuer am Strand eingeladen hat?«
Phyllis spannte alle Züge an. Nein, sie hatte davon
absolut nichts gehört. »Ja, warum?« erwiderte sie so
beiläufig sie konnte. »Ich glaube, eins von den Mädchen
hat etwas davon gesagt.«
»Na ja, ich habe soeben gemerkt, daß Melissa
versehentlich keine Einladung zugeschickt wurde. Es ist
zwar sehr kurzfristig, aber können wir sie noch einladen?
Und natürlich würde Brett sich freuen, wenn Teri auch
kommen könnte.«
Mit einem Schlag begriff Phyllis. Sie hatte gar nicht
wegen Melissa angerufen.
Es ging ausschließlich um Teri.
Sie kannte die anderen kaum, aber sie hatten sie schon in
ihren Kreis aufgenommen.
Unwillkürlich wanderten ihre Augen zum Fenster. Teri
saß aufrecht da und hörte Melissa aufmerksam zu. Die
kauerte wie ein überdimensionaler Welpe zu Füßen ihrer
Halbschwester. Ihr vom Baden klatschnasses Haar klebte
am Rücken. Mein Gott, schoß es ihr durch den Kopf.
Lernt sie denn nie, sich wie ein richtiger Mensch
hinzusetzen? Schlimmer als ein Bauer! Kein Wunder, daß
die anderen nichts von ihr wissen wollen.
»Die zwei werden sich bestimmt auf morgen freuen«,
flötete sie in die Muschel. »Und es war sehr lieb von dir,
daß du auch an Teri gedacht hast.«
»Ich bin ja selbst gespannt auf sie«, erwiderte Lenore.
»Sie soll das Ebenbild von Polly sein, habe ich gehört.«
So plauderten sie noch eine Weile weiter. Schließlich
entschuldigte sich Lenore, sie müsse noch ein paar andere
Gespräche führen und legte auf. Bevor Phyllis zum
Swimmingpool zurückging, sah sie noch einmal zum
Fenster.
Die zwei saßen noch immer nebeneinander.
Die Tochter ihrer Träume und die, die sie bekommen
hatte.
Aber jetzt war Teri wie durch ein Wunder zu ihr
gekommen. Vielleicht war sie der Schlüssel zu all den
Türen, die ihr bislang immer verschlossen geblieben
waren.
Es sei denn, Melissa machte Teri einen Strich durch die
Rechnung, so wie sie auch an ihren Problemen schuld war.
Sie trat ins strahlende Sonnenlicht hinaus. »Ihr zwei habt
soeben eine Einladung für morgen abend bekommen«, rief
sie den Mädchen lächelnd zu.
Charles legte seine Zeitung beiseite. »Wohin denn?«
»Brett veranstaltet ein Lagerfeuer, und Lenore möchte
die zwei Mädchen auch dabeihaben.«
Teris Gesicht leuchtete kurz auf. Charles’ Reaktion
versetzte ihr aber sofort wieder einen Dämpfer.
»Ist es nicht ein bißchen zu früh für Partys?«
Teri suchte nach dem richtigen Gegenargument, aber
schon kam ihre Stiefmutter ihr zur Hilfe. »Lenore Van
Arsdale ist anscheinend ganz und gar nicht dieser Ansicht.
Und ich kann mich ihr nur anschließen. Was hat Teri denn
davon, wenn sie ständig bei uns herumsitzt? Sie muß
allmählich Anschluß finden.«
Charles nickte zögernd, wandte sich dann Melissa zu:
»Was glaubst du, Missy? Wird es ein Spaß werden?«
Melissa biß sich auf die Lippe. Zu dieser Party kamen
doch genau dieselben Leute, die sie bei ihrer
Geburtstagsfeier geschnitten hatten.
Und genau dieselben, die sie gestern am Strand keines
Blicks gewürdigt hatten.
»Ich … ich weiß nicht«, stammelte sie. »Ich … na ja…«.
Charles spürte, daß Melissa vor etwas Angst hatte, und
lächelte sie aufmunternd an. »Wenn du nicht hingehen
willst, ist das überhaupt kein Problem. Eine Einladung ist
keine Verpflichtung.«
»Ich … ich würde lieber daheim bleiben«, brachte
Melissa hervor.
»Dann bleibst du einfach zu Hause«, erklärte Charles
und wandte sich wieder seiner Lektüre zu. Ihm entging so
Phyllis’ wütender Blick.
»Vielleicht überlegt sie es sich noch anders«, meinte
Phyllis, die Augen starr auf Melissa gerichtet.
Charles merkte nicht, wie Melissa zusammenzuckte.
Teri dagegen fiel es sehr wohl auf.

9
    Melissa stierte stumm auf ihren Teller mit dem
Abendessen. Sie sah nicht auf, aber sie spürte den Blick
ihrer Mutter. Die hatte zwar nichts gesagt, doch ihr Zorn
türmte sich wie eine Gewitterwolke über ihr auf. Wie
sollte sie da noch essen können? Andererseits wußte sie,
daß sie nichts stehenlassen durfte. Ansonsten mußte sie
wieder eine Stunde sitzen bleiben und einen Vortrag ihrer
Mutter über sich ergehen lassen. Den Inhalt kannte sie zur
Genüge. Sie habe schlechte Manieren

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