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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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aber Melissa ins Bett bringen.« Sie begleitete ihre Tochter
jedoch nicht in ihr Zimmer, sondern schickte sie voraus.
Als das Mädchen sie eine Minute später mit den Riemen
hereinkommen sah, zuckte es zusammen.
»Ich mag sie genausowenig wie du«, erklärte Phyllis und
machte sich daran, die Riemen um Melissas Hand- und
Fußgelenke zu schnallen. »Aber ich weiß einfach nicht,
was ich noch mit dir anfangen soll. Du kannst doch nicht
ständig in der Nacht im Haus herumschleichen, oder?«
Melissa gab keine Antwort. Kaum hatte sie die Fesseln
erblickt, hatte sie auch schon nach D’Arcy gerufen.
Und D’Arcy war sogleich gekommen. Auf der Stelle
hatte sie Melissa in den Schlaf geschickt, um für sie zu
wachen und die Folter mit den Fesseln auf sich zu
nehmen.
Eine halbe Stunde später kam Teri mit Phyllis die
Treppe hoch, gab ihrer Stiefmutter einen Gutenachtkuß
und verschwand in ihrem Zimmer. Sie wartete, bis Phyllis’
Tür ins Schloß fiel, dann huschte sie zu Melissas Tür und
lauschte. Kein Geräusch war zu hören.
Sie öffnete die Tür leise und schlüpfte ins Dunkel.
Lautlos schlich sie auf den Zehenspitzen zum Bett ihrer
Halbschwester.
Melissa lag auf dem Rücken. Aus weit aufgerissenen
Augen starrte sie zur Decke.
»Melissa?« flüsterte Teri. »Bist du wach?«
Keine Antwort.
Teris Lippen verzogen sich im Dunkel zu einem
grausamen Lächeln. »Sie werden dich alle für verrückt
halten«, raunte sie. »Sie werden dich für verrückt halten
und dich einsperren.«
Mit einem unhörbaren Lachen kehrte sie in ihr Zimmer
zurück. Bald war sie in tiefen, traumlosen Schlaf
gesunken.

15
    Sekunden, bevor ihr Wecker losschrillte, wachte Teri von
selbst auf. Geistesgegenwärtig drückte sie den Wecker fest
mit beiden Händen, um das Geräusch zu dämpfen. Die in
der Dunkelheit leuchtenden Zeiger standen auf halb fünf.
Draußen war der Himmel noch schwarz. Teri legte sich
zurück und lauschte in die Nacht hinaus. Nichts
Außergewöhnliches war zu hören. Nur das Zirpen der
Grillen und das Quaken der Frösche hoben sich vom
Plätschern der Wellen in der Bucht ab. Im Haus selbst war
es still.
    Sie stieg aus dem Bett, zog sich den Morgenrock an und
stellte sich ans Fenster. Cora Petersons Haus am
Swimmingpool war kaum mehr als ein Schatten vor dem
noch unsichtbaren Wald unmittelbar dahinter.
    Als nächstes schlich Teri ins Badezimmer, um kurz an
Melissas Tür zu lauschen. Aber Melissa war kein Problem,
denn Phyllis würde sie frühestens in zwei Stunden
wecken.
Und sie brauchte ja nur ein paar Minuten.
    Sie eilte in ihr Zimmer zurück und zog sich in der
Dunkelheit so schnell wie möglich an. Zum Schluß
schlüpfte sie barfuß in die Turnschuhe.
    Dann schlich sie zur Tür. Bevor sie sie öffnete, lauschte
sie wieder, doch aus dem Haus kam kein Laut. Um ihre
Mundwinkel spielte ein boshaftes Lächeln. Sie machte die
Tür auf, trat hinaus und zog sie lautlos hinter sich zu.
    Hastig lief sie an der Treppe und am Schlafzimmer ihrer
Stiefmutter vorbei zum Gästeflügel. Dort befand sich am
Ende des Flurs die Tür zur Dienstbotentreppe. Sie öffnete
sie, trat ins Treppenhaus und schloß die Tür hinter sich.
Jetzt war es stockdunkel. Als Orientierung diente ihr
lediglich die Erinnerung an vorhin, als sie Blackies
Kadaver hinaufgeschleppt hatte. Da hatte der Mond noch
durchs Dachfenster geschienen. Jetzt mußte sie sich
vorantasten und die Stufen zählen.
Und wenn sie beim Abstieg stolperte …
     
Schnell verjagte sie den Gedanken. Bislang hatte alles ja
bestens geklappt.
    Nur einmal war es kritisch geworden, als Melissa beim
Anblick von Blackie nicht sofort kreischend davongestürzt
war, sondern ihm erst die Perlen vom Hals genommen
hatte. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Melissa
war tatsächlich auf den toten Hund zugegangen, als hätte
sie ihren Augen nicht getraut.
    Und hatte die Perlen an sich genommen!
In ihrem Versteck hinter einer Truhe wäre Teri fast in
    Panik ausgebrochen. Doch sie hatte kühlen Kopf bewahrt.
Kaum war Melissa schreiend davongerannt, hatte sie den
Kadaver losgebunden und schnell in die Truhe gestopft.
Dann war sie über die Dienstbotentreppe in den ersten
Stock hinuntergelaufen. Melissa war längst bei ihrer
Mutter im Zimmer und heulte sich die Augen aus. So hatte
sie unbemerkt über den Flur schleichen können.
    Nachdem sie die eigene Tür aufgesperrt hatte, war sie
sofort durch das Bad in Melissas Zimmer gegangen. Zum
Glück waren

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