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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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nervös mit dem Schürzensaum.
»Er sucht Blackie, Ma’am.«
    Phyllis wirbelte herum. Ihr kalter Blick durchbohrte
schier die alte Haushälterin. »Und was ist mit der Hecke?
Sollen wir vielleicht das Grundstück verwildern lassen,
nur weil Todd einem streunenden Hund nachläuft?«
    Coras Gesichtsmuskeln spannten sich an. Sie sah auf
und stellte sich Phyllis’ Blick. »Er glaubt nicht, daß der
Hund weggelaufen ist, Ma’am. Er glaubt, daß ihm etwas
zugestoßen ist.«
    »Was soll dem Vieh denn zugestoßen sein. Wie kommt
er auf diesen Blödsinn?«
Die Antwort kam stockend. »Ich sage es ungern,
Ma’am.«
»Du sagst es ungern?« wiederholte Phyllis mit schriller
Stimme. »Du tätest gut daran, dich schnellstens zu einer
Antwort durchzuringen.« Ihre Lippen kräuselten sich zu
einem ironischen Lächeln. »Was ist denn seiner Meinung
nach geschehen? Glaubt er am Ende vielleicht Melissas
Geschichte vom Gespenst auf dem Speicher?«
»Nein, Ma’am«, murmelte Cora. »Er glaubt … na ja, er
glaubt, daß vielleicht Teri dem Hund was angetan hat.«
Phyllis sperrte den Mund auf. »Teri? Wie um alles auf
der Welt …?«
»Er hat einmal gesehen, wie Teri ihn getreten hat. Sie
kam gerade heim und …«
Phyllis’ Gesicht nahm einen harten Zug an. »Das genügt,
Cora. Ich weiß nicht, wie Todd auf so etwas gekommen
sein mag. Teri MacIver ist ein grundanständiges Mädchen.
Ich dulde nicht, daß Todd eine solch abscheuliche
Unterstellung …«
Ein Türknallen und Getrampel in der Vorhalle
unterbrachen sie abrupt. Gefolgt von Cora, trat Phyllis vor
die Tür. Melissa wollte gerade die Treppe hochlaufen.
»Melissa!« wetterte Phyllis. Ihre Tochter blieb wie
angewurzelt stehen, drehte sich aber nicht zu ihr um. »Wie
oft habe ich dir verboten, soviel Krach …« Ihre Worte
verloren sich, denn sie erblickte den Fleck auf Melissas
weißer Hose. »Melissa, dreh dich um!« Erst reagierte
Melissa nicht, dann tastete sich ihr Fuß zur nächsten Stufe
hinauf. »Hast du nicht gehört?« schrie Phyllis. »Wenn ich
dir sage, du sollst dich umdrehen, hast du gefälligst zu
gehorchen!«
Melissa kämpfte mit den Tränen, doch wandte sie sich
ihrer Mutter zu. Phyllis starrte auf die von Erbrochenem
verschmierten Sachen. »Ja, was ist denn …«
Melissa schluchzte los. »Ich bin seekrank geworden!«
heulte sie. »Ich wollte ja gar nicht mitfahren, aber ich
mußte. Und dann hab’ ich auf der Jacht der Fieldings
gebrochen …« Erneut spürte sie die Erniedrigung vom
Nachmittag am ganzen Leib. Schluchzend floh sie die
Treppe hinauf.
»Das arme Kind«, murmelte Cora. »Ich gehe am besten
gleich mit rauf.«
»Du wirst nichts dergleichen tun!« fuhr Phyllis sie an.
»Ich kann mich durchaus selbst um meine Tochter
kümmern. Sie verhätscheln – das würde dir so passen! Das
ist das letzte, was sie jetzt braucht.« Sie wollte ihrer
Tochter nachsetzen, doch in diesem Augenblick ging die
Vordertür auf, und Teri kam herein.
»Ist Melissa da? Ich bin ihr nachgelaufen, aber ich
konnte nicht Schritt halten …«
»Sie ist oben«, erklärte Phyllis. Teri wollte sofort die
Treppe hinaufstürmen, Phyllis hielt sie jedoch zurück.
»Teri, Liebes, Cora hat dir etwas zu sagen.«
Teri wandte sich langsam der Haushälterin zu. Deren
ohnehin schon dunkles Gesicht war knallrot angelaufen.
»Bitte, Ma’am«, flehte sie. Einmal mehr spielten ihre
Finger mit dem Schürzensaum. »Ich wolle keinerlei …«
Phyllis brachte sie mit einem kalten Blick zum
Schweigen. »Cora sagt, daß Todd glaubt, du hättest dem
Hund etwas angetan.«
Teri blitzte Cora den Bruchteil einer Sekunde an, aber
sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. »Wie bitte?«
schrie sie, als würde sie ihren Ohren nicht trauen.
Phyllis’ Gesicht war eine einzige Maske des Zorns.
»Los, sag ihr, was du mir gesagt hast«, forderte sie Cora
auf.
Cora holte tief Luft und sah Teri in die Augen. Plötzlich
schoß ihr etwas in den Sinn. Kurz nach ihrer Ankunft in
Maplecrest hatte Teri einen sonderbaren Gesichtsausdruck
gehabt, als sie sie mit einem Paar von Melissas Socken im
Zimmer ihrer Halbschwester angetroffen hatte. Cora hatte
ihn nie so recht deuten können. Etwas Verstohlenes hatte
darin gelegen, und jetzt sah Teri sie wieder genauso an.
»Er hält es für möglich, daß du Blackie etwas angetan
hast«, erklärte sie. Ihre Stimme gewann an Sicherheit.
»Er sagt, daß er einmal gesehen hat, wie du den Hund
getreten hast.«
»Und du glaubst ihm?« Ihre

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