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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Weißglut. Sie fuhr
zu Teri herum. »Du hast doch die Schlüssel?« rief sie.
Teri zögerte. Warum ging Phyllis nicht zur anderen Tür
herum? Aber während sie sich noch die Frage stellte,
wußte sie bereits die Antwort. Die Wut raubte Phyllis den
klaren Verstand. Teri wich in ihr Zimmer zurück. Sogleich
kam sie mit dem Schlüssel und reichte ihn ihr wortlos.
Phyllis’ Hände zitterten vor Erregung. Sie mußte eine
Weile am Schloß herumfummeln, bis der Schlüssel
steckte. Endlich leistete der Griff keinen Widerstand mehr.
Sie riß die Tür auf. Ihre Tochter lag zusammengekrümmt
auf dem Boden und starrte zu ihr hinauf. Beide Hände
drückte sie gegen den Bauch.
»Aufstehen!« befahl Phyllis. Sie packte Melissa am Arm
und riß sie hoch. »Mein Gott, sieh dich nur an!« Melissa
wollte zurückweichen, doch Phyllis riß sie herum und
zwang sie, in den Spiegel zu schauen.
Melissa starrte auf ihr Spiegelbild. Ihre Augen waren rot
und geschwollen, ihre Bluse war vom Erbrochenen
verschmiert, und das schweißnasse Haar klebte ihr auf der
Stirn.
»Wie konntest du so etwas nur tun?« zischte Phyllis.
»Warum bist du überhaupt mitgefahren? Du wußtest
doch, daß dir nur wieder schlecht würde!«
Melissas Augen weiteten sich vor Angst. »Ich wollte ja
nicht …« fing sie an. Ihre Mutter drückte ihr den Daumen
derart fest in den Arm, daß sie vor Schmerz aufheulte.
»Ich wollte ja nicht«, äffte sie sie mit gellender Stimme
nach. »Ich wollte ja nicht. Warum hast du’s dann getan,
wenn du nicht wolltest?«
»Ich … Teri hat gesagt …!«
»Halt den Mund!« brüllte Phyllis. »Wälz ja nichts auf
Teri ab. Das dulde ich nicht, hast du gehört? Ich lasse
nicht zu, daß du die Verantwortung für deine Dummheit
auf andere schiebst!«
Melissa zuckte zusammen, denn ihre Mutter verdrehte
ihr den Arm. Im nächsten Augenblick schoß ihr ein
stechender Schmerz in den Rücken. Phyllis hatte sie
herumgerissen. Und dann ließ Phyllis den Arm plötzlich
los und griff nach der Bluse.
»Ja, was ist denn das?« zischte sie. »Du hast ja deine
Kleider vollkommen ruiniert. Ausziehen!«
Mit beiden Händen riß Phyllis an der Bluse. Die Knöpfe
waren dem Ruck nicht gewachsen, purzelten zu Boden
und rollten davon. Mit einem zweiten Ruck wirbelte
Phyllis Melissa noch einmal herum, riß ihr die Bluse vom
Leib und schleuderte sie in die entfernteste Ecke.
»Jetzt zieh die Hose aus!« bellte sie. Plötzlich ließ sie
Melissa los, um die Dusche aufzudrehen. »Ja, hörst du
mich nicht?« schrie sie, da Melissa wie festgewurzelt
stehengeblieben war.
Teri, die vom Türrahmen aus stumm zugesehen hatte,
machte einen Schritt auf Melissa zu, doch Phyllis
schüttelte den Kopf. »Du hilfst ihr nicht«, schrie sie. »Sie
muß lernen, selbst die Verantwortung für sich zu
übernehmen.« Teri ließ die Hände fallen und wich wieder
zurück.
Dampf stieg allmählich im Badezimmer auf. Aus dem
Duschkopf spritzte immer heißeres Wasser. Phyllis
funkelte ihre störrische Tochter erbost an. »Hose
ausziehen!« befahl sie noch einmal mit vor Wut bebender
Stimme.
Benommen fummelte Melissa am Knopf. Dann fiel die
Hose auf den Boden. Melissa trat heraus, und als nächstes
zog sie die Unterwäsche aus.
»Los, stell dich unter die Dusche.«
Melissa starrte auf die Dampfwolke. »Das … das ist zu
heiß!« wimmerte sie.
Ohne darauf zu achten, packte Phyllis sie wieder mit
einem schmerzhaften Griff am Arm. »Unter die Dusche,
habe ich gesagt!« Sie riß Melissas Arm brutal hoch und
stieß das Mädchen nach vorne. Melissa versuchte sich
gegen die Wand zu stemmen, doch plötzlich packte ihre
Mutter sie am Haar. Sie riß ihr den Kopf zurück.
»Nein!« schrie Melissa. »Bitte Mama! Tu’s nicht!«
Aber ihre Mutter schien sie gar nicht zu hören. Wortlos
und mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen duldete
sie, daß sie unter die Dusche gestoßen wurde. Die ersten
brühend heißen Tropfen verbrannten ihr die Haut. Melissa
schnappte nach Luft. Dann schrie sie wieder lautlos um
Hilfe.
D’Arcy! D’Arcy! Bitte hilf mir!
Aus dem Wasserdampf sah sie ein Gesicht auf sich
zuschweben. Es lächelte sie an. Sie spürte die Nähe ihrer
Freundin, hörte ihre Stimme. Alles ist gut, Melissa. Ich bin
jetzt da. Leg dich ruhig schlafen.
Sie ließ sich von der tröstlichen Dunkelheit einwickeln.
Nur noch D’Arcys sanfte Stimme war zu hören. So ist es
gut … Schlaf jetzt ein … schlaf ganz einfach ein …
Phyllis spürte, wie der Körper

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