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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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habe doch gesehen, wie …«
»Vielleicht hast du gar nichts gesehen. Vielleicht hast du
dich nur an das erinnert, was D’Arcy getan hat.«
Melissa zitterte jetzt wie Espenlaub. Teris Worte
wirbelten in ihrem Kopf herum. War das denn möglich?
Wäre D’Arcy zu so etwas imstande? Sie wußte es einfach
nicht.
»W-was soll ich denn jetzt tun?« flüsterte sie.
Hilfesuchend starrte sie auf Teri. »Wenn Mama das
rausfindet …«
Teri ergriff Melissas Hand. »Das wird sie nicht«, sagte
sie. »Wenn D’Arcy es wirklich war, kannst du doch nichts
dafür, oder? Wir tun einfach so, als wäre nichts.
Wir schaffen das Halsband aus der Welt und sagen
keiner Menschenseele was davon.«
Tränen traten Melissa in die Augen. Sie unterdrückte sie
mit einem Blinzeln. »Das würdest du wirklich für mich
tun?« flüsterte sie. »Du wirst Mama nichts davon sagen?«
Teri lächelte. »Bestimmt nicht«, versprach sie. »Wozu
denn auch?«
Sie nahm das Kleid in die andere Hand und führte
Melissa aus dem Speicher.
    Charles blickte auf die Uhr. Es war fast sieben. Sie würden
mindestens eine halbe Stunde zu spät zum kalten Büffet
bei den Barnstables kommen. Aber im Sommer war das
nicht so schlimm, da nahm es keiner so genau mit der
Pünktlichkeit. Er begutachtete sich noch einmal im
Spiegel und zupfte seinen Smoking zurecht. Phyllis hatte
ihn als George Washington verkleiden wollen, doch
dagegen hatte er sich entschieden gewehrt: »Verkleidet
gehe ich nicht! Von mir aus ziehe ich den Frack an und
gehe als Kellner, mehr nicht.«
    Phyllis wußte, daß sie ihn nur reizte, wenn sie ihn weiter
bedrängte. Also hatte sie sich blitzschnell für ein Kostüm
aus den zwanziger Jahren entschieden. Es war nicht so
aufregend wie die ursprünglich geplante Verkleidung,
würde aber nicht deplaziert neben Charles’ Smoking
wirken. Sie machte sich vor dem Schminktisch schön, als
sie ihn nervös aufseufzen hörte. »Bin schon fertig!« rief
sie nach draußen und überprüfte zum letzten Mal ihr
Make-up. »Das bißchen Verspätung ist vollkommen
normal.« Ein glückliches Lächeln huschte über ihr
Gesicht. »Sollen wir noch kurz bei den Mädchen
reinschauen?«
    Gemeinsam liefen sie zu Melissas Zimmer. Gerade als
sie anklopfen wollten, kam Teri heraus und zog sogleich
die Tür hinter sich zu. »Ihr dürft Melissa jetzt nicht
sehen«, sagte sie. »Es soll doch eine Überraschung
werden.«
    Charles zog die Augenbrauen hoch. »Da bin ich ja
gespannt«, meinte er. »Was wollt ihr denn machen, wenn
Brett und Jeff kommen? Eine Decke über sie werfen?«
    »Na ja, die zwei werden es natürlich schon vorher
sehen.« Sie wirbelte herum, damit ihr Vater und ihre
Stiefmutter das Kleid bewundern konnten. »Und?«
    »Du siehst bezaubernd aus, mein Liebling«, rief Phyllis
und küßte sie auf die Wange. »Du wirst die Schönste des
Balls sein.«
    Charles strahlte seine Älteste stolz an. »Den Einfall mit
der Zauberfee finde ich genial. Für Melissa bist du ja
schon eine. Ohne dich …« Er brachte den Satz nicht zu
Ende. »Na ja«, fuhr er nach einer Pause verlegen fort,
»sagen wir mal, ohne dich wäre sie wahrscheinlich nie
zum Ball gegangen.« Sein Blick wanderte nervös zur Tür.
»Wie geht es ihr überhaupt?«
     
»Gut«, erwiderte Teri. »Jetzt fahrt schon zu den
    Barnstables, damit wir endlich weitermachen können.«
Charles und Phyllis verabschiedeten sich mit einem
Küßchen und wandten sich zum Gehen. Auf dem
Treppenabsatz blieb Charles abrupt stehen. »Der
Fotoapparat liegt auf dem Tisch in der Vorhalle«, rief er.
»Vergiß ihn bitte nicht. Es ist das erste Mal, daß Melissa
sich verabredet hat und …«
»Ich weiß«, entgegnete Teri. »Du hast es mir schon
dreimal gesagt.« Sie winkte ihnen nach und kehrte in
Melissas Zimmer zurück.
Melissa stand in ihrer Unterwäsche da und schaute
skeptisch auf das Kleid. »Und wenn es nicht paßt?«
»Dann sorgen wir eben dafür, daß es paßt. Schau, was
ich im Trödelladen gefunden habe.« Teri hielt eine Tüte
auf, in die sie Melissa den ganzen Tag nicht hatte
hineinsehen lassen, und zog eine Perücke mit langen
    blonden Haaren hervor. »Und das dazu passende Make-up
habe ich auch gekauft. Aber jetzt passen wir dir das Kleid
an. In einer Stunde kommen die Jungen.«
    Melissa hielt die Arme hoch, damit Teri ihr das Kleid
überstreifen konnte. Dann knöpfte Teri es am Rücken zu.
Es war ein bißchen zu groß, aber bei weitem nicht so
schlimm wie das Kleid von Großtante

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