Teuflischer Pakt - Thriller
Hosentaschen, aus dem Restaurant und wirkte sehr zufrieden mit sich selbst. Er öffnete die Autotür und glitt auf den Fahrersitz. »Fleming ist jetzt nicht da, aber er hat die Abendschicht. Die Geschäftsführerin sagte, er kommt zwischen halb fünf und fünf. Offenbar erscheinen die Angestellten meistens früher, damit sie noch Zeit zum Essen haben, ehe ihre Schicht anfängt. Da drin hat es so gut gerochen, und ich verhungere. Sollen wir warten? Wir könnten uns irgendwo in der Nähe ein Sandwich holen.«
»Nein, wir kommen später noch mal wieder. Lass uns unterwegs etwas zu essen holen. Ich muss zurück ins Büro und mit Mark sprechen.«
»Was ist los?«, fragte er und warf ihr einen Blick zu, als er den Gang einlegte.
»Es geht um Logans Buch, mehr nicht.« Sie schaltete das Radio ein und drehte es auf, damit er nicht noch mehr Fragen stellte. Sie wollte mit ihren Gedanken allein sein.
Als sie vor einem kleinen Café in Barnes an der Hammersmith Bridge hielten, um sich Sandwiches und Kaffee zu holen, rief Claire zurück. »Ich habe jemanden gefunden, mit dem du reden kannst. Keine Ahnung, warum mir das nicht gleich eingefallen ist, als du mich angerufen hast. Sie heißt Fi Marshall, oder früher Fi Langford. Sie war im letzten Jahr, als ich angefangen habe, und hat auch Jura studiert, aber kennengelernt habe ich sie, weil wir zusammen in der Theatergruppe waren und sie ein Stück produziert hat, in dem ich mitgespielt habe. Sie war ziemlich gesprächig und hat gesagt, sie kannte beide, Joe Logan und Paul Khan, wirklich gut. Sie hat offensichtlich gehört, was passiert ist, und klang echt geschockt. Ich habe gerade mit ihr telefoniert, und sie wird gerne mit dir reden. Sie wohnt draußen in Fulham und ist den Rest des Tages zu Hause, falls du zu ihr fahren willst. Ich schicke dir eine SMS mit ihrer Telefonnummer.«
»Ich kann es immer noch nicht fassen«, sagte Fi Marshall und winkte Donovan mit einer großen, mit Farbe beklecksten Hand in das winzige Wohnzimmer ihres Appartements. »Als Claire mich angerufen und mir erzählt hat, dass Sie jemanden suchen, der Paul und Joe gekannt hat, habe ich gleich gesagt, dass ich nur zu gern helfe, wenn ich kann.« Sie ließ sich in einen Sessel fallen und zog die Füße hoch. »Setzen Sie sich doch.« Fi war sehr groß, über einen Meter achtzig, schätzte Donovan, hatte schulterlanges braunes Haar und ein breites, gutmütiges Gesicht, gesprenkelt mit kleinen gelben Farbklecksen.
»Danke, dass ich gleich kommen durfte. Ich hoffe, ich störe Sie nicht bei irgendetwas«, sagte Donovan und setzte sich aufs Sofa. Sie hatte Chang mit seinem Sandwich im Auto warten lassen. Der Farbgeruch war überwältigend, und sie wünschte, sie hätte ihres nicht so schnell gegessen.
»Kein Problem. Phil arbeitet die ganze Zeit im Gästezimmer, und es ist klasse, eine Entschuldigung für eine Pause zu haben. Ich streiche gerade die Decke, und mein Nacken bringt mich um.«
»Ich versuche, einige Hintergrundinformationen zu bekommen«, sagte Donovan. »Ich habe Joe Logans Buch gelesen, Indian Summer , und mich gefragt, wie viel davon tatsächlich wahr ist.«
Fi schenkte ihr ein breites, blitzendes Lächeln. »Die Zehn-Millionen-Dollar-Frage. Alle fragen mich das. Wie nicht anders zu erwarten, sind manche Teile wahr und manche nicht. Alles über die Beerdigung und die Reise nach Ypern hat Joe erfunden, obwohl das eigentlich nur der Aufhänger für den Rest ist, nicht wahr?«
»Mich interessiert vor allem Jonahs Tod. Hat er Selbstmord begangen, oder glauben Sie, er wurde umgebracht? Der Erzähler sagt von Anfang an, dass er der Einzige ist, der weiß, was wirklich geschehen ist, aber er verrät es uns nicht.«
»Sie fragen sich, ob Joe vielleicht ein dunkles und gefährliches Geheimnis hatte?«
Donovan nickte. »Genau.«
»Also, ich glaube, man muss nicht wissen, was mit ihm oder Peter passiert ist. Ich glaube, Joe gefiel die Ungewissheit. Im richtigen Leben ist Peter natürlich Tim, das ist also kein richtiges Geheimnis.«
»Sie meinen Tim Wade?«
»Den Einzigartigen, genau.«
Donovan war bei Wades Vernehmung nicht dabei gewesen, aber Minderedes hatte ihn als arroganten Schnösel beschrieben. Minderedes reagierte allerdings empfindlich und gereizt, wenn er das Gefühl hatte, von oben herab behandelt zu werden. Im Buch wurde Wades – oder Peters – Charakter weniger schwarzweiß und viel interessanter dargestellt.
»Haben sich alle gefreut, sich in Joe Logans Buch
Weitere Kostenlose Bücher