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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schuf damit eine Oase von Tageslicht auf diesem ansonsten stockfinsteren Friedhof. Eine elektrisch verstärkte Stimme ertönte von oben.
    Cabrillo brauchte die Worte für die anderen nicht zu übersetzen. Jeder Befehl von einem Polizeihelikopter war ziemlich universell und eindeutig.
    »Linc, unternimm irgendetwas wegen dieses Vogels, okay?«
    Franklin drehte sein Fenster nach unten und richtete seine Maschinenpistole zum Himmel. Er hatte nicht genug Platz, um seinen mächtigen Oberkörper aus dem Wagen zu zwängen, daher eröffnete er das Feuer, ohne sein Ziel richtig anzuvisieren.
    Die Flammenzunge aus dem Wagen lecken zu sehen reichte aus, um den Hubschrauberpiloten zum Rückzug zu veranlassen, ähnlich wie Espinozas Fahrer es vorher getan hatte. Der Suchschweinwerfer verschwand nur für einen kurzen Augenblick, bis er wieder erschien, diesmal ein Stück hinter ihnen und in größerer Höhe.
    Der Weg zwischen den Gräbern machte eine scharfe Wende, doch Juan schaffte es, den Wagen hindurchzumanövrieren, ohne anhalten zu müssen.
    Falls es so etwas wie eine Koordination zwischen den Luft- und den Bodeneinheiten gab, würde der Pilot die Cops im Streifenwagen zu ihrer Position leiten. Juan hielt die Augen offen, reckte den Hals nach links und rechts, während sie durch die schmalen Wege jagten. Er sah nichts und war schnell genug unterwegs, so dass ein Polizeibeamter, der sich von der Seite näherte, höchstens Zeit für einen einzigen eiligen Schuss gehabt hätte, der sicher danebengegangen wäre.
    Dann aber war ihnen das Glück hold. Der Weg gabelte sich, und sie befanden sich plötzlich auf dem Rundweg, der an der Außenmauer des Friedhofs entlangführte. Nach der Enge zwischen den Gräbern und Mausoleen erschien ihnen der Rundweg so breit wie ein Highway.
    Der zweite Lichtblick folgte nahezu gleichzeitig. Im Zuge der Renovierungsarbeiten am Friedhofstor war ein Teil der Außenmauer entfernt worden. Eine behelfsmäßige Barriere aus Schalungsplatten und Holzpfählen verschloss die Öffnung. Der Winkel war zwar höchst ungünstig, um ausreichenden Anlauf nehmen zu können, aber Juan versuchte es dennoch.
    »Haltet euch fest«, warnte er zum zweiten Mal innerhalb von fünf Minuten.
    Der Wagen rammte die Sperre mit einem vorderen Kotflügel und zertrümmerte die Holzplatten, konnte jedoch nicht vollends durchbrechen. Die Räder drehten auf den glitschigen Pflastersteinen durch und bogen die Schutzwand immer weiter nach außen, bis ein kritischer Punkt erreicht war. Der tapfere kleine Mitsubishi ackerte sich durch die Holzbarriere und schoss über den verlassenen Bürgersteig, bevor Cabrillo ihn in einen Four-Wheel-Drift lenken konnte.
    Dem Friedhof waren sie entkommen, aber nicht dem Hubschrauber, der ihre Position zweifellos per Funk weitermeldete.
    »Linda, bring uns zurück zum Hafen.«
    Sie saß über das GPS gebeugt und ließ die Finger über das Display tanzen. »Okay, bieg an der zweiten Querstraße links ab, und ordne dich, um in die nächste scharfe Kurve zu fahren, sofort rechts ein.«
    Juan befolgte ihre Anweisungen, aber was auch immer sie unternahmen, sie bewegten sich ausnahmslos in einem Kegel harten weißen Lichts, der vom Hubschrauber ausging. Im Rückspiegel sah er plötzlich zwei Streifenwagen wie aus dem Nichts auftauchen. Sie kamen rasant näher, und ihre Sirenen heulten wie ein Rudel hungriger Werwölfe. Sie hatten nicht die geringste Chance, ihnen zu entkommen.
    Linc zertrümmerte das Heckfenster mit dem Kolben seiner H&K und jagte eine Salve Gummigeschosse hinaus. Doch die Cops blieben ihnen auf den Fersen. Entweder wussten sie von den vorangegangenen Scharmützeln über die nicht tödliche Munition Bescheid, oder es war ihnen einfach egal.
    Der führende Streifenwagen holte zu ihnen auf, versuchte sie seitlich zu rammen und ins Schleudern zu bringen. Juan konterte das Manöver und kurbelte wild am Lenkrad. Linc holte seine Pistole hervor und feuerte zwei Schüsse auf das Beifahrerfenster des Streifenwagens ab. Dort saß nur der Fahrer – ihn verließ der Mut, so dass er sich in eine respektvollere Distanz zurückfallen ließ.
    Allmählich erkannte Cabrillo seine Umgebung wieder. Sie näherten sich dem Hafen. »Mark, zeig Tamara, wie man den Pony-Tank benutzt.«
    »Bin schon dabei«, erwiderte Murph.
    Juan schaltete sein Funkgerät ein. »Mike, bist du in Position?«
    »Ich erwarte sehnsüchtig eure Ankunft«, antwortete Trono fröhlich.
    »Wir sind im Anflug.«
    Der U-Boot-Pilot wurde

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