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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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sagte er mit schwacher Stimme.
    Asduvarlun nickte knapp und angespannt. »Doch das ist nicht genug, Majestät.« Mit diesen Worten ging er wieder zur Barrikade, um zwei Gremlins zurückzuschlagen, die gerade dort oben aufgetaucht waren.
    Dhannam beobachtete, wie er sich mit gezücktem Schwert auf die schwarzen Schatten stürzte; das lange Silberhaar fiel ihm auf die breiten Schultern. Die meisten Soldaten hätten einen Kampfschrei ausgestoßen, aber der eiserne General schwieg. Er blieb stets beherrscht, fast distanziert, selbst im erbittertsten Kampfgetümmel. Gerade darin lag seine Stärke.
    »Er wird nie zufrieden sein«, sagte Gavrilus und seufzte, den
müden Körper auf das Schwert gestützt. Er verfolgte gebannt die Attacken des eisernen Generals, der mit höchster Präzision seine Hiebe setzte, was man im zuckenden Lichtschein der magischen Blitze gut erkennen konnte.
    Ein Gremlin sprang über die Barrikade, einen Moment lang schien er wie erstarrt, als stünde die Zeit still. Seine tiefschwarze Silhouette hob sich deutlich vom dunklen Nachthimmel ab: Wie eine unnatürlich gekrümmte Raubkatze sah er aus. Dann löste sich die Starre und er landete hinter dem Schutzwall auf dem Boden. Die magische Kraft des Gremlins war so groß, dass er unter einem knisternden Funkenregen die Zauberwand der Schwarzen Hexer überwunden hatte.
    Shannon fluchte und rannte los, dabei schossen grünliche Blitze direkt aus seinen Händen. Er wollte unter allen Umständen verhindern, dass andere Gremlins ihrem Gefährten folgten und in die Festung eindrangen. Mehrere Hexer eilten herbei, um die Bresche zu schließen, und es entstand ein Durcheinander aus schwarzen Gewändern, verschiedenfarbigen zerzausten Haarschöpfen und glänzenden Münzen, die von der magischen Energie wie von einem heftigen Wind hin und her geschüttelt wurden. Doch der Gremlin kam nicht weit. Aus dem Chaos erhob sich leuchtend die lange Klinge von Ligiya und durchschnitt die schwarze Masse, die sich zusammenzog und wieder ausbreitete, im verzweifelten Versuch, dem Zauber der Waffe zu entfliehen. Doch vergebens: Der Gremlin explodierte und löste sich – diesmal begleitet von einem leisen Knall – in roten Staub auf.
    Asduvarlun packte den Knauf des Schwertes fester und eilte, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, Shannon zu Hilfe, der wie ein Berserker auf die Gegner einhieb. Sie kämpften jetzt Seite an Seite. Immer neue Gremlins tauchten wie aus dem Nichts auf, als hätte die Erde sich geöffnet und würde nun einen nach dem anderen ausspucken. War es vielleicht so?
    Dhannam wurde von einem merkwürdigen Instinkt gepackt. Er schrie auf: »Vater, bleib hier!« Dann rannte er vorwärts. Nicht
ohne Grund, denn vor ihnen war ein furchterregendes schwarzes Monstrum aufgetaucht, das unbemerkt von den Schwarzen Hexern die Mauer durchbrochen haben musste und sich nun auf den Elbenkönig stürzte.
    Dhannam hatte noch nie auf dem Schlachtfeld gestanden und Mann gegen Mann gekämpft, schon gar nicht gegen solch einen übermächtigen Gegner. Doch das spielte jetzt keine Rolle: Sein Vater war in Gefahr. Auf Hilfe durfte er nicht hoffen, da Asduvarlun in schwere Gefechte verwickelt war und Shannon und seine Mitbrüder fieberhaft versuchten, den magischen Schutzzauber wieder aufzubauen. Dhannam wurde klar, dass dieser merkwürdige Instinkt, der ihn losstürmen ließ und noch vor der nahenden Gefahr gewarnt hatte, seinen Sinn gehabt hatte: Dieses Mal war es an ihm, sich der Auseinandersetzung zu stellen.
    Mit schweißnassen Händen umfasste er Synforas Knauf, ein schwacher Trost in dieser Schreckensnacht. Doch er wusste, dass ihm das magische Schwert übernatürliche Kräfte verlieh. Zusammen mit Synfora konnte er den Kampf gewinnen. Jetzt galt es sofort zu handeln, Zeit zum Abwägen gab es nicht, es ging um seinen Vater! Das Bild von Zaraks grausamem Todeskampf vor Augen, umklammerte der Elbenprinz den Schwertknauf noch fester. Aus seinem Mund drang ein rauer Schrei. Dhannam Sulpicius wartete den Angriff nicht ab, sondern lief auf den Feind zu, vor dem er eigentlich flüchten sollte, zielte mit seinem Schwert auf das, was er für den Kopf des Gremlins hielt, und trennte ihn mit einem Hieb vom Körper.
    Doch das war nicht genug. Synforas magische Kraft musste schwächer sein als die von Ligiya. Sie hatte nicht ausgereicht, den Feind zu vernichten, aber immerhin hatte ihm der Angriff etwas Zeit verschafft und er konnte sich wieder sammeln. Der Gremlin war zurückgewichen

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