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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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kamen. Ihrer früheren Feindschaft zum Trotz war Alfargus im Augenblick glücklich, gemeinsam mit Elirion zu kämpfen.
    »Wir halten uns gar nicht schlecht«, rief auch Elirion.
    »Nein«, konnte Alfargus gerade noch sagen, dann sprang schon ein Gremlin über die Massen und das Kampfgetümmel hinweg auf sie zu, und der junge Elbe schnellte vor, um sich ihm entgegenzustellen, die Axt in beiden Händen. Doch der Gremlin war schnell, viel schneller als der, den Alfargus gerade vernichtet hatte, er musste mächtiger sein. Es gelang diesem Wesen, drei oder vier
seiner Hiebe auszuweichen und sich dann zurückzuziehen, bis es in einem dunklen Fleck unterhalb der Mauern verschwand.
    Alfargus suchte ihn besorgt mit den Augen. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass dieses Ding sich noch in der Nähe aufhielt und nur darauf lauerte, ihn von hinten anzugreifen, wenn er in einen anderen Kampf verwickelt war. Im selben Moment sprang der Gremlin aus einem Winkel hervor, und zwar auf der entgegengesetzten Seite von dem Punkt, an dem er verschwunden war. Alfargus konnte gerade noch einen überraschten Ausruf unterdrücken, dann kam dieses schwarze Etwas so schnell und kraftvoll auf ihn zugeflogen wie ein Geschoss aus Ulf Ghandars Bombarde, und Alfargus hätte es vermutlich nicht geschafft, ihm rechtzeitig die magische Klinge entgegenzustrecken. Noch bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte, wie er dem Angriff entkommen sollte, kam etwas pfeifend über seine Schulter geschossen und durchbohrte den Gremlin, der mit einem Zischen wie das eines Ballons, aus dem man die Luft herausließ, nach hinten fiel. Es war ein Pfeil, den Alfargus jetzt in der dunklen Masse stecken sah, einer von Elirions mit blauen Federn geschmückten Brandpfeilen. Aber irgendetwas an ihm war seltsam, denn obwohl er an dem ganz normalen Glutbecken in ihrer Nähe entzündet worden war, leuchtete seine Flamme jetzt bläulich und setzte in kürzester Zeit den ganzen Körper des Gremlins in Brand. Alfargus beobachtete, wie der sich wand und aufgezehrt wurde. Verblüfft sah er zu Elirion hinüber, aber der Prinz des Menschenreiches schien genauso erstaunt zu sein wie er.
    »Bist du das gewesen?«, fragte Alfargus und holte tief Luft. Schweißtropfen liefen von seiner Stirn herab und perlten von seinen weißen Haaren. »Was hast du mit diesem Pfeil angestellt? Bei den Göttern, das war ausgezeichnet.«
    Elirion zuckte mit den Schultern. »Das muss der Bogen gewesen sein«, erwiderte er und zeigte darauf, als wollte er sich so entschuldigen. »Anscheinend besitzt er wirklich magische Kräfte. Nicht übel.« Er legte noch einen Pfeil auf und näherte
sich dem Glutbecken. »Nutzen wir das, wenn es so gut funktioniert. «
    Herg tauchte aus der Dunkelheit hinter ihnen auf, ebenso schnell und lautlos wie die Gremlins. Alfargus senkte die Axt, die er instinktiv in eine kampfbereite Stellung gebracht hatte, als er die Bewegung im Dunkeln bemerkte. Der Mann sah Elirion mit seinen gelben Augen an. »Ihr werdet am anderen Tor gebraucht«, berichtete er ihm mit seiner kratzigen Stimme. »Dort stehen Gremlins. Die Magier tun ihr Bestes, doch Huninn möchte, dass Ihr sie anführt. Und wenn dieser Bogen tatsächlich das bewirkt, was ich gesehen habe, ist er noch ein weiterer guter Grund dafür, dass Ihr dorthin gehen solltet.«
    Elirion zögerte keinen Augenblick, schwang sich den Bogen über die Schulter und gesellte sich zu Herg. »Lasst uns gehen«, entschied er. »Alfargus, kommst du mit uns?«
    Doch der schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier«, erwiderte er. »Man könnte mich an diesem Tor benötigen. Geh du nur.« Während er Elirion nachsah, der sich entfernte und den langen, lautlosen Schritten Hergs zu folgen versuchte, krampfte ein seltsames Gefühl seinen Magen zusammen. Elirions Anwesenheit hatte ihm Trost gespendet, doch er spürte wie durch einen unerklärlichen sechsten Sinn, dass Tharkarún sich hier in der Nähe herumtrieb und dass es sein Schicksal war, ihm noch einmal zu begegnen, ehe der Morgen graute. Sie alle hatten den unheimlichen Mann mit dem Hut an der Spitze der Angreifer marschieren sehen und Alfargus war überzeugt, dass er immer noch hier war, im Verborgenen jede seiner Bewegungen beobachtete und nur darauf gewartet hatte, ihn noch einmal herauszufordern und sein tödliches Versprechen einzulösen.
    Gut, jetzt bin ich auf mich gestellt, dachte er, presste die Zähne aufeinander und sah sich misstrauisch um. Der Griff der Waffe in seinen Fingern

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