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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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nachdenklich und voller Sorge in Falten gelegt, die Axt, die Alfargus getragen hatte, über der Schulter. Hinter ihm folgte auf einem Rappen der schweigsame Herg wie ein Schatten, ganz so, wie es sein Name besagte. Mit ein wenig Abstand führten Huninn Skellensgard und Ulf Ghandar dahinter den Großteil der Truppen an, die Nachhut bildeten die Schwarzen Hexer unter Lay Shannon.
    Bis jetzt war ihnen auf ihrem Weg durch den immergrünen Wald niemand begegnet und schon konnte man die Lichter der Häuser des Friedens zwischen den Bäumen erkennen. Als sie einen freien Platz erreichten, erkannte Dhannam, dass sie dieses Mal einen anderen Weg genommen hatten. Sie standen vor einem von Efeu und anderen Kletterpflanzen mit kleinen roten Blüten überwucherten Laubengang, unter dem sich an einem Tisch zwei Personen gegenübersaßen. Vor sich hatten sie ein Khandan-Spielbrett, und dem Elbenprinz genügte ein kurzer Blick, um zu sehen, dass der Spieler auf der rechten Seite verlor. Sein Gegner, der das grün-braune Gewand der kräuterkundigen Druiden trug, hatte eine Pfeife mit einem langen dunklen Holm zwischen den Lippen und ließ durch die Mundwinkel kleine
Rauchwölkchen aufsteigen. Als er sie kommen hörte, machte er schnell noch einen Zug, bevor er ihnen sein bronzefarbenes Gesicht zuwandte, in dem zwei wache dunkle Augen funkelten.
    »Seid willkommen«, grüßte er. »Möge das Glück auf Eurer Seite sein, möge es uns allen gewogen sein.«
    »Bis jetzt war es das nicht, Meister Sirio«, erwiderte Asduvarlun. »Aber wir sind froh, uns wieder an einem sicheren Ort zu befinden, zumindest für heute Nacht. Wir werden nicht lange bleiben können, aber es gibt einiges zu besprechen, es eilt.«
    »Sehr gut«, sagte der Druide mit einem Kopfnicken und nahm die Pfeife aus dem Mund. »Dann werden Oberst Seridien und ich unsere Partie unterbrechen, wofür der Oberst recht dankbar sein wird, denn es war bestimmt nicht sein bestes Spiel.«
    »Ihr tut mir unrecht, Sirio«, protestierte Lisannon, doch schon nach Asduvarluns Worten hatte er begonnen, die Spielfiguren rasch wegzuräumen. »Ihr müsst zugeben, dass ich viel besser geworden bin, gestern Abend hätte ich Euch beinahe geschlagen.«
    »Beinahe«, wiederholte Sirio mit einem feinen Lächeln und beließ es dabei. Dann wandte er sich wieder Asduvarlun zu: »Ich habe die Unterkünfte für Eure Soldaten herrichten lassen und auch für die Hexer von Shilkar. Wenn Ihr hier diesem Weg weiter folgt, werdet Ihr jemanden finden, der Euch dorthin bringen kann.«
    Die Schwarzen Hexer ließen nicht erkennen, ob sie diese Nachricht freute, doch auf den Gesichtern der anderen Soldaten war zumeist große Erleichterung zu lesen. Asduvarlun wechselte ein paar Worte mit Ghandar und dem Ombrier und kurz darauf entfernte sich ein Großteil des Zuges auf dem von Sirio angegebenen Weg, nur das kleine Grüppchen der Heeresführer blieb auf dem weiten Platz stehen.
    »Setzt Euch«, forderte sie der Kräuterkundige auf und deutete auf die zahlreichen Stühle unter dem Laubengang. »In der Heiligen Erde haben wir keine Angst, selbst geheime Dinge im Freien zu besprechen, kein Feind kann belauschen, was hier gesagt wird.
Ich habe Eure Depeschen erhalten, Lisannon ist genau wie ich auf dem Laufenden, Ihr müsst also nichts von dem wiederholen, was wir bereits wissen. Ihr wart gezwungen, eine schmerzhafte Entscheidung zu treffen, aber ich muss Euch zustimmen, dass es die einzig richtige war. In Eurer letzten Botschaft habe ich einige gute Ideen gefunden, die im schwierigsten Moment vielleicht wieder Anlass zu Hoffnung geben könnten. Zum Volk der Shardari zu gehen und sie um Hilfe zu bitten, warum nicht? Im Augenblick höchster Gefahr wäre es töricht, nicht einmal über seinen Schatten zu springen. Die Shardari sind im Übrigen nicht die Einzigen, die über mächtige Zauberer und magische Schwerter verfügen. Nicht weit von hier wohnen ebenfalls starke, mächtige Leute, die sich bis jetzt nicht auf dem Schlachtfeld haben blicken lassen.« Seine dunklen Augen richteten sich auf Elirion. »Ich spreche von den Rittern der Finsternis.«
    Der junge König der Menschen erwiderte seinen Blick. »Die Ritter der Finsternis«, wiederholte er nachdenklich. »Aber sie leben schon so lange von der Welt zurückgezogen, seit das Zeitalter der großen Kriege zu Ende ging. Seitdem hat niemand mehr sie in ihrem Kloster aufgesucht, sie pflegen keinerlei Beziehungen zu den Regierungen oder den Heeren.«
    Sirio legte seinen

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