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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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brauchte. Der liebe Farik hat gerade versucht, uns alle umzubringen, und du warst einfach spurlos verschwunden. Verrätst du mir mal, wo du warst?«
    Morosilvo entschloss sich, der Frage auszuweichen. Er war ziemlich sicher, dass der Magus auf jeden Fall Bescheid wusste, und sah deshalb keine Notwendigkeit, es allen anderen ebenfalls mitzuteilen. »Was hat Farik getan?«, fragte er.
    »Er hat seinen Bogen geholt und Pfeile abgeschossen«, erklärte der Gnom ganz ruhig, während sie auf die anderen zugingen, die am Feuer saßen. »Und zwar auf uns und gut gezielt. Das Schlimme daran war, dass die Pfeile in der Luft in einem hässlichen Violett aufleuchteten. Der Magus hat sie mit irgendeinem Zauber abgewehrt, aber Farik hat trotzdem nicht davon abgelassen, uns töten zu wollen.«
    Morosilvo dankte stumm dafür, dass er dabei nicht anwesend gewesen war. »Er hat wie ein Besessener geschrien, hab ich recht?«
    Arinth sah ihn überrascht an. »Das kann man nun nicht sagen. Er war totenstill.«
    »Und was ist mit dem Schrei, den ich gehört habe? So schreit niemand, der bei Verstand ist.«
    »Ach so, das war Ardrachan.« Ein Lächeln teilte das blasse Gesicht des Gnoms wie ein Schnitt. »Zur richtigen Zeit wie immer, selbst wenn ich eher glaube, dass man ihm besser nicht den Rücken zukehren sollte. Er hat Farik von hinten angesprungen und es ist ihm gelungen, ihn zu verwunden, ich glaube, wieder an der Schulter, wie beim ersten Mal. Doch diesmal hat sich die Wunde von selbst geschlossen, und zwar sofort! Schließlich hat ihn der Magus besiegt. Natürlich hat er ihn am Leben gelassen, nach einigen Minuten war der alte Mistkerl wieder auf den Beinen und hat vor sich hin geknurrt. Völlig unmöglich, zwei vernünftige Worte von ihm zu hören. Der Magus hat ihn mit einem seltsam
leuchtenden Band gefesselt. Ach, wo wir gerade von Magie reden, soll ich dir etwas Merkwürdiges erzählen? Shaka hat sich fein aus diesem netten Kampf unter Waffenbrüdern herausgehalten. Er hat nicht einmal seinen Stab in die Hand genommen, dabei hätten wir dringend einen Meister der Magie gebraucht! Aber den Magus hat das nicht überrascht. Wenn du meine Meinung hören willst: Die beiden wissen etwas, was sie vor uns geheim halten.«
    Morosilvo hatte ihn nicht nach seiner Meinung gefragt, aber er stimmte mit ihm überein. Und auch er wusste etwas, obwohl er nicht vorhatte, es dem Gnom mitzuteilen. An den vergangenen Abenden hatte sich Shaka öfter mit dem Magus an einen einsamen Ort zurückgezogen, selbst Morosilvo hätte ihnen nicht unbemerkt folgen können. Und bei ihrer Rückkehr wirkte der Magus immer zu Tode erschöpft und sah mindestens zehn Jahre älter aus. Das scheinbare Alter des Riesen im Druidengewand konnte sich zwar jeden Moment ändern, aber Morosilvo hätte darauf geschworen, dass diese beiden seltsamen Ereignisse nicht zufällig zusammentrafen.
    Er sagte nichts mehr und so erreichten sie schweigend die Übrigen aus ihrer Gruppe. Sie saßen um ein Feuer, das Pelcus und Ametista in Gang hielten.
    Im Lager herrschte Durcheinander, überall sah man die Anzeichen eines Handgemenges. Ardrachan saß allein an der Seite, seine Kurzschwerter auf den Knien, sein bronzefarbenes Gesicht wirkte immer noch erregt. Thix stand neben dem Feuer und musterte fasziniert abwechselnd den Magus und Shaka. Der Dämon trug den Stock über der Schulter, hatte die Lippen zusammengepresst und die Münzen in seinen Haaren glänzten auffallend hell. Was auch immer dies bedeuten mochte, Morosilvo war überzeugt, dass es sicher nichts Gutes verhieß.
    Farik saß auf einem Felsblock und war mindestens dreimal mit einem Band gefesselt, das aus orangefarbenem Licht zu bestehen schien. Morosilvo fragte sich stumm, warum niemand daran gedacht
hatte, ihm auch den Mund zu verschließen, immerhin war der Goblin in der Lage, Feuer zu spucken. Dann bemerkte er, dass ein Ende des seltsamen Lichtbands am linken Handgelenk des Magus befestigt war.
    Und der sah jetzt nicht nur zehn, sondern zwanzig Jahre älter aus. Die Falten in seinem Gesicht waren so tief eingekerbt wie Ackerfurchen. Er stützte sich mit der anderen Hand auf seine bemalte Lanze wie ein alter Mann auf einen Gehstock. Der Uhu Verannon hockte auf seiner Schulter und beobachtete die Szene. Morosilvos Blick kehrte zu Farik zurück. Der Goblin schien nicht daran interessiert, sich aus den Fesseln zu befreien, die ihn banden, und starrte mit leerem Blick vor sich hin.
    Ametista wand sich nun Morosilvo zu, als

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